Traumjob trotz schlechter Noten?
Schlechte Karten bei der Lehrstellensuche wegen schlechter Noten? Warum Top-Zensuren bei der Ausbildungsplatzvergabe nicht mehr Kriterium Nummer 1 sind.
Schlechte Karten bei der Lehrstellensuche wegen schlechter Noten? Warum Top-Zensuren bei der Ausbildungsplatzvergabe nicht mehr Kriterium Nummer 1 sind.
Ja es stimmt, Bewerber mit schlechten Schulnoten hatten es in der Vergangenheit schwerer eine Ausbildung zu finden. Wer schlechte Noten hatte, war als Azubi oft unerwünscht und wurde erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen. In letzter Zeit klappt es mit dem Ausbildungsvertrag bei schlechten Schülern aber immer häufiger, denn den Firmen bleiben die Bewerber weg. Während Fachkräftemangel und demografischer Wandel sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen, drängen Abiturienten verstärkt an die Unis. Deshalb werden jedes Jahr Zehntausende Ausbildungsplätze nicht besetzt. Grund genug für viele Firmen, bei schlechten Schulnoten ein Auge zuzudrücken, stärker auf andere Vorzüge der Kandidaten zu achten und Bewerbern, die kein gutes Zeugnis haben, eine Chance zu geben. Einen großen Vorteil sehen die Unternehmen in Dreier- und Viererkandidaten: Solche Azubis bleiben den Betrieben erfahrungsgemäß eher treu und gehen nach dem Ausbildungsende nicht an die Uni.
Schlechte Noten und als Azubi durchstarten? Das klappt, wenn ihr andere Vorzüge mitbringt. Besonders gefragt sind motivierte und kommunikationsstarke Teamplayer. Mit Fremdsprachenkenntnissen und ehrenamtlicher Arbeit könnt ihr zusätzlich punkten. Gerade in technischen Berufen macht ein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr oder den technischen Diensten der Malteser mehr her als jede Zeugnisnote. Eine halbwegs ordentliche Rechtschreibung ist weiterhin in fast allen Berufen erwünscht, die eigentlichen Schulnoten spielen aber kaum eine Rolle. Wichtig ist nur, dass ihr im Bewerbungsgespräch vermittelt, dass ihr die Ausbildung motiviert angeht und euch im Job und in der Berufsschule anstrengen wollt.
Auch wenn ihr trotz zahlreicher Bewerbungen noch keine Lehrstelle ergattert habt, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Mit diesen vier Tipps klappt's:
Wer einmal eine Lehrstelle hat, muss die Prüfung bestehen, um übernommen zu werden. Da ist es weniger gut, in der Berufsschule als Azubi schlechte Noten zu erhalten. Um in Deutsch, Lesen und Schreiben oder Mathe besser zu werden, gibt es kostenlosen Nachhilfeunterricht von der Arbeitsagentur. Die Fördermaßnahme (Stützunterricht genannt) ist unter Azubis recht populär: 54 Prozent der Betriebe organisieren für ihre Lehrlinge solche Nachhilfekurse.