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So macht ihr's richtig!

Wie schreibe ich das perfekte Berichtsheft?

Es gibt Dinge, die mag kein Azubi. Berichtsheft schreiben gehört definitiv dazu. Damit ihr die Aufgabe dennoch ohne Stress bewältigt, teilen wir mit euch Tipps und Tricks.

Was ist ein Berichtsheft? – Basiswissen zum Thema Berichtsheft schreiben

Das Berichtsheft gilt als Nachweis dessen, was ihr während der Ausbildung gelernt und gemacht habt. Pro Ausbildungsjahr gibt es ein Berichtsheft. Alle, die eine Ausbildung absolvieren, müssen ein Berichtsheft schreiben. Das ist im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.
 

  • §14, Abs. 2 BBiG regelt das Führen von schriftlichen Ausbildungsnachweisen.
  • §43 Abs. 1 BBiG besagt, dass die Zulassung zur Abschlussprüfung erst nach Vorlage der Ausbildungsnachweise erfolgt. 
     

Das Berichtsheft muss in der Regel auch vor einer Zwischenprüfung eingereicht werden, spätestens aber vor der Abschlussprüfung. Vor der Zwischen- oder Abschlussprüfung liest sich der Prüfungsausschuss eure Berichtshefte durch und nutzt sie als Basis für die Prüfung. Für euch ist das Heft nicht nur die Dokumentation eurer Ausbildungszeit, sondern kann euch auch bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfen. Das Berichtsheft selbst wird nicht benotet.
 

Mann
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Gut zu wissen: Das Berichtsheft ist kein gebundenes Heft, sondern besteht meist aus vielen Seiten, die in einen Ordner eingeheftet werden. Die Vordrucke stellt in der Regel euer Betrieb kostenlos zur Verfügung. Inzwischen gibt es auch digitale Möglichkeiten zum Berichtsheft schreiben (Apps).

 

Angedacht ist, dass das Heft täglich oder zumindest wöchentlich von euch ausgefüllt wird und der Ausbilder oder die Ausbilderin es zumindest einmal im Monat prüft und unterschreibt. Doch in vielen Unternehmen gerät das im Alltagstrubel aus dem Fokus. Auch deshalb, weil es eine langweilige Aufgabe ist. Doch Berichtshefte für bis zu drei Jahre kurz vor dem Termin der Abschlussprüfung nachträglich auszufüllen, ist wirklich nicht die beste Option und bedeutet puren Stress.

Berichtsheft schreiben: Wie schreibt man es am effektivsten?

 

Wer regelmäßig ins Berichtsheft schreibt, kann sich jede Menge Stress kurz vor Ende der Ausbildung ersparen. Als groben Richtwert sollte ihr pro Woche auf etwa eine DIN-A4-Seite kommen. Auf jeder Seite sollten Name, Ausbildungsjahr und Berichtszeitraum notiert sein. Ideal ist eine Mischung aus knappen Sätzen und Stichpunkten. Aber Vorsicht: bei zu vielen Stichpunkten verliert sich schnell der rote Faden und ihr wisst in einigen Monaten nicht mehr genau, was gemeint war. Notiert euch in der Mittagspause oder auf dem Heimweg im Smartphone ein paar Stichpunkte, die ihr abends ausformulieren könnt. Wer nicht tippen mag, kann sich eine Audionotiz aufnehmen. Erzählt es so, wie ihr es einem Freund schildern würdet.

Inhaltlich solltet ihr ins Berichtsheft schreiben, was ihr tagsüber gemacht habt. Das können Arbeiten und ausbildungsfremde Dinge sein (Beispiel: Botengänge). Auch banal wirkende Tätigkeiten, Einweisungen und Schulungen solltet ihr notieren. An Schultagen lohnt es sich neben dem Schulfach die besprochenen Themen zu protokollieren. Und haltet die ungefähre Dauer aller Tätigkeiten am besten auch gleich fest. Wo es sich thematisch anbietet, können Zeichnungen, Diagramme, Tabellen oder sogar Fotos hilfreich sein. Auch für solche Dinge ist Platz im Berichtsheft. Auflistungen von technischen Fachbegriffen, benutzten Waren oder verwendeten Programmen könnt ihr ebenfalls einstreuen. Urlaubs- und Fehltage (beispielsweise durch Krankheit) werden im Berichtsheft vermerkt.

Insgesamt erwartet niemand beeindruckende Lektüre. Haltet euch also an Formulierungen nicht auf und schreibt locker runter. Ihr könnt beim Berichtsheft schreiben sogar Textpassagen mehrfach benutzen, Abschreiben ist also okay.

Laptop
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Laptop

Ehe ihr euer Berichtsheft abgebt, ergänzt es um ein Deckblatt mit eurem Namen, dem Ausbildungsgang, dem Datum und eurem Ausbildungsbetrieb. Zudem sollte ein Ausbildungsverlauf nicht fehlen. Sollten mehrere Jahre abgeheftet sein, empfiehlt es sich, Trennblätter zu benutzen.

Wichtig: wenn ihr eurer Pflicht nicht nachkommt und kein Berichtsheft habt, wenn eine Ausbilderin es sehen möchte oder der Abgabetermin verstreicht, müsst ihr mit Sanktionen rechnen. Möglich ist eine Abmahnung und bei wiederholter Pflichtverletzung sogar eine fristlose Kündigung.

Fazit

Berichtsheft schreiben ist langweilig und macht keinen Spaß. Deshalb schieben viele Azubis diese Aufgabe lange vor sich her. Doch das sorgt nur für Stress und kann zu Sanktionen führen. Notiert euch täglich mindestens fünf Stichpunkte zu eurem Arbeitstag und formuliert diese abends zu knappen Sätzen aus. So bleibt ihr mit etwa fünf Minuten Arbeitsaufwand pro Tag stets auf dem Laufenden.

 

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