Lernen Erschöpft Müde Büffeln Klausur Lesen Schlafen
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Auswendiglernen: Diese Tricks helfen dabei

Fällt euch das stumpfe Auswendiglernen auch schwer? bigKARRIERE hat die besten Tipps und Techniken für euch zusammengetragen.

Manchmal kommt ihr als Studenten nicht um das reine Auswendiglernen herum. Da geht es um Jahreszahlen, Formeln oder unregelmäßige Verben und andere Lerninhalte. Wichtig ist hierbei, dass nicht nur stur auswendig gelernt wird, sondern vor allem auch das Verstehen des Lernstoffs, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen. Denn wer versteht, der tut sich auch mit dem Lernen leichter. Aber manchmal, vor allem wenn es um Fakten geht, ist Auswendiglernen die beste Lösung. Wie ihr am besten lernt und das Gelernte auch nicht nur für die nächste Klausur im Kopf behaltet, erklärt euch bigKARRIERE.

Wann ist das Auswendiglernen sinnvoll?

Nicht nur für die nächste Klausur müsst ihr euch das Wissen aneignen, dieses Erlernte sollte auch später auf Knopfdruck wieder abrufbar sein. Hierbei ist vor allem hilfreich, wenn ihr das eins zu eins auswendig Gelernte vorher auch verstanden habt. Denn wenn Verbindungen geknüpft werden können, ist es einfacher, zu behalten. So ist ein Hintergrundwissen über das gelernte Thema vor allem wichtig, wenn hierzu neue Inhalte eingeprägt werden sollen. Die Nachhaltigkeit und jederzeitige Abrufbarkeit sollten hierbei vor allem im Vordergrund stehen. Viele lassen sich jedoch von dem sogenannten Bulimie-Lernen verführen, bei dem ihr nur schnell für die nächste Klausur verlangte Inhalte lernt und diese danach sofort wieder vergesst.

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Was heißt Bulimie-Lernen?

Die Situation ist euch wahrscheinlich auch schon hinreichend bekannt und ihr habt vor der ein oder anderen Klausur den Lernstoff auch schnell auf den letzten Drücker in euren Kopf gestopft. Aber bestimmt habt ihr auch gemerkt, dass ihr zwar die Klausur so einigermaßen über die Runden gebracht habt, das Gelernte eine Woche später aber gar nicht mehr oder nur in bestimmten Teilen abrufbar war. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Bulimie-Lernen, bei dem ihr in kurzer Zeit doppelt so viel Lernstoff in euch hineinpaukt wie eure Kommilitonen, die den selben Umfang über einen längeren Zeitraum lernen.

Zwar ist diese Methode gut, um in der Klausur mit einer guten Note zu bestehen, doch die Nachhaltigkeit ist hierbei nicht gegeben. Wenn ihr den Lernstoff nach bereits drei Wochen wieder vergessen habt, dann ist euch hiermit langfristig nicht geholfen und ihr fangt in einem oder zwei Jahren bei der Abschlussprüfung wieder mit demselben Lernstoff an, um diesen auswendig zu lernen. Da auch der Lernstoff logisch aufeinander aufbaut, ist es ebenfalls wichtig, bereits Gelerntes nicht wieder zu vergessen. 

Negative Vorurteile über Auswendiglernen ausblenden

Es gibt viele negative Vorurteile zum Thema Auswendiglernen. Das beginnt schon in der Grundschule in der ersten Klasse, wenn die Lehrer von den Kleinsten verlangen, das Einmaleins zu lernen. Dieses stumpfe Auswendiglernen von verschiedenen Formeln fällt vielen schwer und so hat sich in vielen Menschen auch die Abneigung hiergegen manifestiert. Doch gerade durch diese Lernmethode werden die grauen Zellen im Gehirn beansprucht und die Informationen so ein Leben lang erhalten. Vielleicht kennt auch ihr das Phänomen, dass Gedichte aus der Schule oder Lieder aus dem Radio ein Leben lang im Kopf schwirren und jederzeit abrufbar sind. Durch das damals stumpfe nachsprechen oder nachsingen haben sich die Worte in der richtigen Reihenfolge so in unseren Gehirnen festgesetzt, dass sie manchmal sogar ganz spontan hervorgerufen werden. Und um nichts anderes als um Auswendiglernen handelt es sich hierbei. Durch das Ablesen der Texte, das laute Mitsingen und die ständigen Wiederholungen habt ihr damals wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, dass ihr auswendig lernt.

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Das Gelernte nicht wieder vergessen

Euer Gehirn hat eine große Menge zu leisten. Nicht nur das Auswendiglernen gehört dazu, sondern die vielen verschiedenen Reize und Eindrücke, die unser Gehirn tagtäglich erleben und verarbeiten muss. Daher handelt es sich beim Vergessen um eine reine Schutzmaßnahme des Gehirns, damit es bei den Unmengen von täglichen Informationen nicht aufgrund einer Reizüberflutung seine Tätigkeit ganz einstellt. Dies könnt ihr mit einer Sicherung gleichsetzen, die bei Überbelastung irgendwann durchbrennt. So werden auch vom Gehirn nur die wichtigen Informationen gespeichert und alles andere durch einen im Gehirn integrierten Filter wieder verworfen. So besteht auch viel auswendig Gelerntes dem Filter nicht und wird wieder verworfen. Ihr vergesst einfach einen Teil von dem, den ihr mühsam auswendig gelernt habt und es liegt nicht an euch. Doch mit bestimmten Lerntechniken und Tricks könnt ihr diesen Prozess des Vergessens durchaus auch aufhalten.

Nur unter optimalen Bedingungen lernen

Wichtig ist, dass ihr euch das optimale Lernumfeld schafft, um gezielt Auswendiglernen zu können. Vor allem müsst ihr euch vor Augen halten, dass jeder in einer anderen Situation die höchste Konzentration entwickeln kann. So ist es für den einen in einem Café in einer ruhigen Ecke optimal zum Lernen, ein anderer sitzt lieber im ruhigen Garten und der dritte bevorzugt die Bibliothek der Uni. Nur durch Ausprobieren werdet ihr euren Lieblingsplatz zum Lernen finden.

Wenn ihr euch dann an euren Arbeitsplatz begeben habt, sollte alles bereits greifbar im direkten Umfeld sein. Denn wenn ihr ständig wegen einer bestimmten fehlenden Sache wieder aufstehen müsst, dann bleibt das konzentrierte Auswendiglernen leider auch auf der Strecke. Und zu diesen Sachen gehören nicht nur Arbeitsmaterialien, sondern auch ein Lieblingsgetränk und Süßes oder Herzhaftes für die Motivation. Bevor ihr jedoch überhaupt mit dem Lernen beginnt, solltet ihr den Lernstoff nach Relevanz sortieren und euch ein tägliches Pensum setzen, das jedoch überschaubar und nicht zu hoch gegriffen sein sollte.

Konsequenz beim Auswendiglernen ist wichtig

Ablenkungen stören beim Auswendiglernen, daher sollten alle störenden Mittel vorher ausgeschaltet werden. Das Facebook-Fenster wird während der Lernzeit am Laptop nicht geöffnet, das Smartphone für die Zeit auf Stumm geschaltet und in eine entfernte Ecke verbannt. Ob ihr besser mit Musik oder ohne lernen könnt, das liegt ganz an euch. Wenn jedoch Musik im Hintergrund laufen soll, dann sollte diese möglichst leise eingestellt sein. Auch bestimmte Texte oder Gesang können ablenkend sein, ebenso sehr schnelle Melodien. Aber wie gesagt, das ist individuell abhängig. 

 

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Nicht unter Druck setzen

Was viele beim Auswendiglernen falsch machen ist, dass sie sich unter Druck setzen. Doch gerade Stress hindert euch daran, richtig zu lernen. Und das liegt vor allem daran, dass dem Gehirn in stressigen Situationen weniger Sauerstoff zugeführt wird und dadurch auch die Leistung, vor allem beim Auswendiglernen, beeinträchtigt wird. Hierzu gehört aber nicht nur der Stress des Lernens, dem ihr euch entziehen müsst, indem ihr früh genug mit dem Lernen anfangt und euch so ein Zeitpolster schafft. Auch emotionaler Stress sollte in dieser Zeit auf jeden Fall vermieden werden. Daher ist es ein Vorteil für das Auswendiglernen, wenn ihr alle bestehenden Konflikte vorher aus dem Weg räumen könnt. Natürlich ist dies situationsbedingt nicht immer möglich. Dann helfen auch verschiedene Atemübungen, die vor dem Lernen eingesetzt werden, um zu entspannen. 

Realistische Lernziele setzen

Wenn ihr früh genug anfangt zu lernen, dann ist vor allem das Tagespensum überschaubar. Den größten Erfolg des Lernens erzielt ihr, wenn ihr jeden Tag nur für kurze Zeit euren Lernstoff durchgeht. Doch dafür benötigt ihr vor einer Klausur dann auch eine bestimmte Zeit. Wenn ihr daher den Lernbeginn vor einer Klausur Woche um Woche verschiebt, weil ja noch "genügend Zeit ist", werdet ihr dann kurz vor der Klausur mit dem nicht gewünschten Bulimie-Lernen beginnen müssen. Natürlich setzt dies eine gewisse Motivation voraus, die ihr euch aneignen könnt, indem ihr euch Zeiträume setzt, die aber auch noch genug Spielraum für anderes lassen. Wer daher bereits zwei Monate vor einer Klausur anfängt, jeden oder auch jeden zweiten Tag ein bis zwei Stunden konzentriert zu lernen, der kann mit einem größeren Lernerfolg rechnen. Während der Zeit führt ihr euch dann gleichzeitig immer das Gesamtziel sowie den bereits erzielten Fortschritt vor Augen. Vor allem auch regelmäßige Lernpausen sollten eingeplant werden. 

Verschiedene Lernmethoden beim Auswendiglernen

Damit das Lernen insgesamt einfacher wird, könnt ihr einige Tricks anwenden:

Die Schlüsselwortmethode, wird vor allem beim Vokabellernen angewendet. Hierbei wird das Wort aus der Fremdsprache mit einem Schlüsselwort verknüpft, bei dem es sich um ein ähnlich klingendes Wort der Muttersprache handeln kann. 

Bei der Loci-Methode verknüpft ihr Lerninhalte mit Orten. So könnt ihr später die verschiedenen Orte ablaufen und die Inhalte abrufen.

Jeder kennt bestimmt die Assoziationskette "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel", um so die Planeten unseres Sonnensystems aufzählen zu können. So könnt ihr euch auch eure eigenen Ketten bilden.

Fazit

Welche Lernmethode für euch optimal ist, liegt daran, welcher Lerntyp ihr seid. Vielleicht lernt ihr auch leichter mit Karteikarten oder den bekannten Wiederholungen vor dem Schlafen oder durch das altbewährte Texte markieren. Auch wer sich die wichtigsten Punkte aufschreibt, kann diese besser verinnerlichen. Welche Lernmethode angewendet wird, das muss jeder individuell für sich selbst entscheiden. Das Wichtige hierbei ist jedoch, damit das Gelernte auch langfristig abrufbar ist, dass ihr euch nicht unter Druck setzt und bereits frühzeitig anfangt, dann klappt es auch mit dem Auswendiglernen.