Die Probezeit überstehen
Die Probezeit ist eine knifflige Angelegenheit – Fehler sollte man sich möglichst keine leisten. Doch welche Patzer können einen wirklich den Job kosten?
Die Probezeit ist eine knifflige Angelegenheit – Fehler sollte man sich möglichst keine leisten. Doch welche Patzer können einen wirklich den Job kosten?
Bevor euch ein neuer Job sicher ist, müsst ihr in der Regel eine Probezeit überstehen. Sie ist als Testphase für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gedacht. Der Arbeitgeber kann sich einen Eindruck davon verschaffen, ob ihr wirklich über die Fähigkeiten und Kompetenzen verfügt, die für den Job erforderlich sind. Ihr als Arbeitnehmer könnt während der Probezeit wiederum herausfinden, ob ihr wirklich in dieser Firma längerfristig arbeiten wollt.
Die Probezeit kann null bis sechs Monate dauern. Viele Tarifverträge begrenzen die Probezeit auf drei Monate. (Achtung Ausnahme: Für Berufsausbildungen ist die Probezeit per Gesetz geregelt, sie muss mindestens einen Monat und darf maximal drei Monate dauern.) In jedem Fall müssen die genaue Dauer und die Bedingungen in eurem Arbeitsvertrag geregelt sein. Das Besondere an der Probezeit: Der normale Kündigungsschutz gilt nicht. Ein Arbeitgeber kann euch ohne Angaben von Gründen kündigen. Deshalb ist es wichtig, sich keine gravierenden Fehler in der Probezeit zu leisten. Erst nach Ablauf der Probezeit greift der normale Kündigungsschutz. Damit nichts schiefgeht und ihr den Job behaltet, sollten ihr die folgenden Fehler in der Probezeit unbedingt vermeiden.
#1: Sich als Klugscheißer aufspielen
Ihr habt einen Strauß an Verbesserungsvorschlägen? Verständlich. Doch während der Probezeit ist es nicht angebracht, arrogant aufzutreten und freimütig mit Kritik und Verbesserungsideen um sich zu werfen. Das signalisiert eurem Chef nur, dass ihr euch nicht anpassen könnt oder wollt. Beobachtet in der Probezeit lieber, wie die Abläufe, Dienstwege und hierarchischen Strukturen in der neuen Firma funktionieren.
#2: Sich zu sehr zurückhalten
Sinn und Zweck der ersten Monate ist eurem neuen Arbeitgeber zu zeigen, was ihr drauf habt. Insbesondere Dinge, die ihr im Lebenslauf und Vorstellungsgespräch erwähnt habt, solltet ihr einlösen. Spielt eure Stärken aus und zeigt Eigeninitiative. Es wäre ein Fehler, in der Probezeit immer still am Rand zu sitzen. Wer sich in der Bewerbungsphase etwa als teamfähig beschrieben hat, sollte mit den Kollegen Mittagessen, nach Feierabend etwas trinken gehen und in Stressphasen mit anpacken.
#3: Sich kein Feedback holen
Sich erst am Ende der Probezeit Rückmeldung einzuholen, bringt euch gar nichts. Denn dann ist es schon zu spät, um Kurskorrekturen vornehmen zu können. Lass euch stattdessen regelmäßig oder zumindest einmal nach der Hälfte der Probezeit Feedback geben, um mögliche Probleme frühzeitig auszuräumen. Fragt, was gut läuft und wo ihr euch verbessern könnt. Die Antwort vom Chef verrät euch, welche Erwartungen das Unternehmen an seine Mitarbeiter stellt.
#4: Sich am Klatsch beteiligen
Getratscht wird in vielen Firmen. Für Neulinge kann das besonders interessant sein. Doch beim Flurfunk solltet ihr euch bewusst zurückhalten. Ansonsten droht, dass ihr als Plappermaul in die Pfanne gehauen werdet. Wahrt während der Probezeit deshalb eine freundliche Distanz zu allen Kollegen und analysiert erst, wer vertrauenswürdig ist.
#5: Sich zu kumpelhaft geben
Als Neulinge solltet ihr euch daran orientieren, wie die Gepflogenheiten im neuen Job sind. Wartet lieber ab, bis man euch das Du anbietet, anstatt selbst direkt zu duzen. Überstürztes Kumpel-Gehabe lässt euch unprofessionell wirken. Gleichzeitig ist zu große Distanz allerdings kontraproduktiv: bleibt also freundlich, setzt euch zu den Kollegen beim Mittagessen oder sucht ein freundliches Gespräch, um euch besser kennenzulernen.
Mit unseren Tipps habt ihr gute Chancen, die größten Fehler in der Probezeit zu vermeiden. Und schon bald habt ihr die Hürde gemeistert und steht nicht mehr unter besonderer Beobachtung.