Cristiano Ronaldo studieren
Cristiano Ronaldo ist ein Phänomen und der bekannteste Athlet der Welt. Eine kanadische Universität widmet dem Fußballstar nun sogar ein eigenes Studienfach.
Cristiano Ronaldo ist ein Phänomen und der bekannteste Athlet der Welt. Eine kanadische Universität widmet dem Fußballstar nun sogar ein eigenes Studienfach.
Cristiano Ronaldo ist ein Phänomen. Über 80 Prozent der gesamten Weltbevölkerung kennen den Portugiesen. Damit ist CR7, wie Kenner den Fußballprofi nennen, heute der bekannteste Athlet der Welt und vielleicht sogar in der Geschichte. Anlass genug für eine kanadische Universität den aktuell besten Fußballer zum Studiengegenstand zu machen. Ja wirklich, Interessierte können jetzt Cristiano Ronaldo studieren. Wir erklären, was es damit auf sich hat.
Er ist fünffacher FIFA Weltfußballer des Jahres und hat etliche weitere Auszeichnungen gewonnen. Von zahlreichen Siegen als National- und Vereinsspieler ganz zu schweigen. Der 33-Jährige spielte viele Jahre bei Manchester United und Real Madrid. Seit 2018 ist er bei Juventus Turin unter Vertrag. Beruflich könnte es gar nicht mehr besser laufen. Aber Ronaldos Appeal reicht weit über den Fußballplatz hinaus.
Der aus einfachen Verhältnissen stammende Sportler ist zu einer weltweit bekannten Marke geworden und vertreibt neben einer eigenen Modelinie auch eine App. In den sozialen Netzwerken folgen ihm Millionen von Menschen, auf seiner portugiesischen Heimatinsel Madeira gibt es eigens ein Ronaldo-Museum und ein großes Denkmal, das den Fußballer in voller Pracht zeigt. Regelmäßig wird er von Paparazzi verfolgt, seine Frisur, sein Körperbau, sein Liebesleben sind häufige Themen in der Klatschpresse. Für Soziologie-Professor Luis Aguiar von der University of British Columbia, Kanada, ist Ronaldo damit ein idealer Forschungsgegenstand. Die Nachfrage nach seinem Kurs mit dem Titel 'Ronaldo-Soziologie: Fußball, Identität und Repräsentation' ist jedenfalls enorm – viele wollen Cristiano Ronaldo studieren und mit dem ungewöhnlichen Kurs ein paar Credit Points sammeln.
Wer Cristiano Ronaldo studieren möchte, belegt ein Seminar im Studiengang Soziologie. Somit geht es nicht um die fußballerischen Tricks und Techniken des Sportlers, sein Fitnessprogramm oder seine Essgewohnheiten, sondern vielmehr darum, welche kulturelle Bedeutung der Fußballstar hat. Beleuchtet werden dabei zahlreiche Aspekte: das soziale Phänomen Sport und welche Rolle er in einer Gesellschaft spielt, welche sozialen und wirtschaftlichen Kräfte auf einen Weltstar einwirken, welchen Bezug Identität und Nationalität bei einem solch global relevanten Athleten besitzen, welche stereotypen Bilder es von Portugiesen gibt und wie Ronaldo diese repräsentiert, das Verhältnis des Fußballers zur portugiesischen Diaspora, welche Auswirkung die Berühmtheit des Fußballers auf die portugiesische Gesellschaft hat, warum es einen solchen Hype gibt, welchen Reiz Ronaldo auf die Menschen auswirkt und warum er den Status einer kulturellen Ikone inne hat, den die meisten Sportler nie erreichen. Dazu werden viele Videos, Zeitungsartikel, Berichte und Fotos ausgewertet und sogar die Heimat des Sportlers in Portugal besucht. Unterfüttert werden alle Diskussionsstränge mit soziologischen Theorien, die die Interpretationen auf ein wissenschaftliches Niveau heben.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass eine Berühmtheit zum Gegenstand eines Uni-Seminars wurde. Die US-Amerikanische Rutgers University bietet einen Kurs zur Sängerin Beyoncé an ("Politicising Beyoncé"), und an der Staffordshire University in Großbritannien gab es einen Kurs über David Beckham und Fußballkultur. Dass sich über Größen der Popkultur und des Sports wissenschaftlich diskutieren lässt, muss also kein Widerspruch sein. Alle drei Universitäten sind renommiert und genießen weltweit einen guten Ruf.
Wie findet ihr die Idee, Cristiano Ronaldo zu studieren? Schräg oder spitze? Für uns ist klar: herausragende Sänger, Sportler oder Schauspieler bieten einen interessanten Bezugspunkt, um vielleicht bereits angestaubte soziologische Theorien lebendiger zu vermitteln. Und als Teilnehmer eines solchen Seminars schärft man seinen Blick dafür, welche Akzente Stars in einer Gesellschaft setzen können.
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