Master ist Pflicht
Ihr habt den Bachelor abgeschlossen und möchtet wissen, ob sich der Master lohnt? Wir stellen euch Studiengänge vor, in denen der Master Pflicht ist.
Ihr habt den Bachelor abgeschlossen und möchtet wissen, ob sich der Master lohnt? Wir stellen euch Studiengänge vor, in denen der Master Pflicht ist.
Euren Bachelor habt ihr (bald) geschafft – nun geht's um die Entscheidung zwischen Master und Arbeitswelt. Jetzt mal Tacheles, lohnt sich der Master überhaupt? Oder wär's besser, direkt nach dem Bachelor in den Beruf einzusteigen? bigKARRIERE verrät, wann sich ein Masterstudium auszahlt.
An sich ist der Bachelor ein vollwertiger Abschluss. Doch anders als ursprünglich geplant, studieren rund 70 Prozent aller Bachelorstudenten munter weiter. Teilweise umsonst, wenn man es aus finanzieller Sicht betrachtet. Doch gehen wir erst einen Schritt zurück: Welche Faktoren sprechen für das Weiterstudieren und welche dagegen? Grundsätzlich bietet der Master die Möglichkeit einer Spezialisierung und Vertiefung und eröffnet weitere akademische Optionen inklusive einer Promotion.
Abseits der Uni winken bessere Karrierechancen, und mehr noch: Für so manchen Studiengang ist der Master Pflicht. Insbesondere fürs Lehramt und in der Psychotherapie gilt der Masterabschluss als Voraussetzung, ohne gibt es keinen Job. Auch im Öffentlichen Dienst ist der Weg in den höheren Dienst an den Master geknüpft. Und selbst in Berufen ohne offizielle Beschränkungen ist ein Masterabschluss oft nötig, wenn ihr eine Führungsposition anstrebt. In all diesen Fällen lohnt sich der Master ganz klar.
Für andere Berufe ist der Bachelorabschluss hingegen ausreichend. Das gilt immer dann, wenn das für den Job geforderte Wissen im Rahmen des Bachelors vermittelt wird. Ein Masterstudium wäre dann eigentlich Zeitverschwendung. Konkret betrifft das etwa Soziale Arbeit. Aber auch für Studiengänge wie Journalismus ist der Master nebensächlich, im redaktionellen Alltag zählen vor allem Allgemeinwissen und Erfahrung. Berufserfahrung ist generell in vielen Unternehmen gern gesehen und kann im Zweifelsfall sogar suboptimale Noten und einen fehlenden (Master-)Abschluss ausgleichen. Bleibt nur noch die Gehaltsfrage – verdient man mit Master mehr?
Gibt es mehr Kohle dank Master? Etliche Studien belegen genau das. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es deutliche Unterschiede zwischen Studienfächern gibt. Rein finanziell betrachtet lohnt sich der Master also nicht für alle Studenten. In welchem Studiengang ist ein Master Pflicht und wo könnt ihr euch die zusätzlichen zwei Jahre an der Uni sparen?
Jura steht ganz vorne auf der Liste, denn für Rechtswissenschaftler lohnt sich der Master am meisten. Steigen Juristen nach dem Bachelor ins Berufsleben ein, verdienen sie durchschnittlich rund 37.500 Euro im Jahr. Zwei Jahre länger an der Uni verhelfen zu einem üppigen Gehaltssprung: mit Master gibt es beim Berufsstart 44.600 Euro, also gut 7000 Euro mehr pro Jahr. Über das Erwerbsleben betrachtet, summiert sich das auf einen Gehaltsvorteil von mehreren Hunderttausend Euro. In diesem Studiengang ist ein Master Pflicht, würden viele sagen. Auch für Wirtschaftswissenschaftler bringt ein Master gehaltstechnisch deutliche Vorteile. Die Differenz zwischen den beiden Abschlüssen liegt bei gut 6000 Euro. Wer sich diese finanziellen Vorteile sichern will, für den ist in dem Studiengang der Master Pflicht.
Ganz anders sieht die Situation in den Fächern Marketing und Kommunikationswissenschaften aus. Die Investition in den Master zahlt sich gehaltstechnisch bei beiden nicht aus, es ist praktisch ein Nullsummenspiel. Plus: Der Einstieg ins Berufsleben nach dem Bachelor hat auch Vorteile. Die ersten zwei bis drei Jahre im Beruf können strategisch genutzt werden, um die Karriereleiter zu erklimmen und Gehaltserhöhungen einzufordern. Um das aufzuholen, brauchen Masterabsolventen mehrere Jahre. Berechnungen von Gehalt.de suggerieren, dass sich der Masterabschluss wirklich erst ab dem 40. Geburtstag rechnet. Die finanziellen Vorteile entfalten sich also erst mittelfristig.
Wir denken: Bildung ist nie umsonst und Geld ist nicht alles. Ob für euren Studiengang der Master Pflicht ist, weil es einen dicken Gehaltssprung gibt oder, ob es auch ohne Gehaltsvorteile lohnt, weitere zwei Jahre zu studieren, muss jeder für sich abwägen. Abschließend: Lohnt sich der Master? Jein, kalkuliert alle Faktoren selbst durch!