Pflege im Wandel
Als examinierte Altenpflegerin oder Krankenschwester ein Studium abschließen? Das ist nur eine von vielen neuen beruflichen Realitäten!
Als examinierte Altenpflegerin oder Krankenschwester ein Studium abschließen? Das ist nur eine von vielen neuen beruflichen Realitäten!
Auf den ersten Blick scheinen die Themen 'Krankenpflege und Studium' nicht wirklich optimal zueinander zu passen. In diesem Beitrag werfen wir einen ganz genauen Blick auf neue akademische Chancen, die ihr in der Pflege mit Blick auf eure Karriere ergreifen könnt. Längst ist die examinierte Altenpflegerin nicht mehr die einzige Ausbildungsmöglichkeit, zumal der Pflegeberuf seit 2018 mit einer generalisierten Ausbildung zukunftsorientierter aufgestellt ist. Ihr beansprucht das 'Karriere-Gen' und eine fürsorgliche Ader für euch? Dann kommen neue Studiengänge in der Pflege wie gerufen!
5 Minuten Lesezeit für diesen Ratgeber sind gut investiert, wenn ihr....
Ihr habt eine soziale Ader und wollt euch beruflich gerne um andere Menschen kümmern? Ihr könnt euch eine Ausbildung, ein Studium oder beides in dualer Form im Bereich Pflege vorstellen? Traditionelle Berufswege wie die examinierte Altenpflegerin kommen für euch nicht mehr in Betracht? Dann solltet ihr spätestens hier den Fokus auf ein Studium in der Pflege legen. Heute muss nach der Ausbildung zur Pflegefachkraft keineswegs Schluss mit dem Weg auf der Karriereleiter sein. Ihr könnt euch weiterbilden und euch mit einem Studium (Bachelor in Pflege) neue Karriereperspektiven aufbauen. Eine Krankenschwester mit Studium etwa kann mehr Verantwortung übernehmen und sich für völlig neue, herausfordernde Aufgabenbereiche qualifizieren.
Krankenpflege und Studium bzw. die Akademisierung der Pflege ist hierzulande erst seit wenigen Jahren ein Thema. In den letzten Monaten sind die Studiengänge in diesem Gesundheitsbereich stark angewachsen. Und zwar mehr, als in jedem anderen Bereich. Interessant mit Blick auf das Thema Krankenpflege und Studium ist, dass in Deutschland der akademische Anteil bei Berufsabschlüssen nur bei etwa 3 % liegt. In vielen anderen europäischen Ländern wie in den Niederlanden, Großbritannien und Schweden ist dieser Anteil mit teils über 50 % deutlich höher. Angesichts dessen ist die Akademisierung der Pflegeberufe in europäischen Ländern bereits gelebte Wirklichkeit, in Deutschland besteht noch erheblicher Nachholbedarf. Branchenexperten sprechen sich indes klar für Krankenpflege und Studium bzw. einen höheren Akademisierungsrad aus. Schließlich hat Pflege nicht nur etwas mit Körperpflege oder medizinischen Anwendungen zu tun: Strukturiertes Denken, konzeptionelle Stärke, Prozessoptimierung und Qualitätsmanagement unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten sind nur wenige zentrale Aspekte, die für die zunehmende Akademisierung in der Pflege stehen.
Durch die Möglichkeit, Studium und Pflege verbinden zu können, wird letztlich auch dem wissenschaftlichen Fortschritt Rechnung getragen. Ein starker Praxisbezug muss dann dafür sorgen, dass die Theorie in der Praxis ihre bestmögliche Wirkung erzielen kann. Das lässt sich optimal mit einem dualen Studium in der Pflege erreichen. Hierbei müsst ihr euch nicht zwischen Ausbildung und Studium entscheiden. Ihr könnt beide Erfahrungen sammeln und euch durch den starken Praxisbezug direkt in jungen Jahren für anspruchsvolle Aufgaben empfehlen. Durch die akademische Erweiterung von Kompetenzen wird der Pflegebereich für Absolventen insgesamt wieder attraktiver. Ihr seid nicht wie eine examinierte Altenpflegerin auf einen relativ engen Berufsradius begrenzt. Hier könnt ihr mehr Verantwortung übernehmen und im Gegenzug mit einem höheren Gehalt rechnen. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Natürlich hat auch eine examinierte Altenpflegerin die Chancen, mit einem Studium als Zusatzqualifikation neue Aufgabenbereiche anzuvisieren.
Die meisten Studiengänge sind im Bereich Pflege- und Gesundheitswissenschaften angesiedelt. Auch das mit BWL verknüpfte Gesundheitsmanagement ist ein beliebtes Studium, um sich für eine gehobene Position zu empfehlen. In den letzten Monaten sind neue Studiengänge in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Gesundheitspsychologie hinzugekommen. Abgerundet wird das Studien- bzw. Weiterbildungsangebot im Pflegebereich durch fachliche Spezialisierung wie auf die Bereiche Logotherapie, Ergotherapie oder Physiotherapie. Ziel der neuen Studiengänge ist es, Beratung, Pflege, Prozesse und Führung unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten bestmöglich unter einen Hut zu bekommen.
Überblick: Beispiele für Studiengänge in der Pflege
Ein Studium in der Pflege richtet sich nicht nur an Berufseinsteiger. Oft suchen langjährig erfahrene Pflegefachkräfte nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Genau hierin kann eine starke persönliche Motivation liegen, um Verbindungsstellen zwischen Krankenpflege und Studium für sich zu prüfen. Unter dem vielversprechenden Title 'Advanced Nursing Practice' kann eine Krankenschwester ein Studium aufnehmen und dabei ihre Berufserfahrungen nicht nur einbringen, sondern zukunftsorientiert erweitern. Ein solches Krankenpflege-Studium richtet sich an alle, die praktische Pflege mit wissenschaftlichen Aspekten verknüpfen wollen. In Beschreibungen zu einem solchen Krankenpflege-Studium findet ihr den vielsprechenden Hinweis, dass berufspraktische Handlungskompetenzen auf einem akademischen Niveau erweitert werden. Das bedeutet nichts anderes, als mit einem solchen Bachelor in Pflege neue Aufgaben im Berufsalltag übernehmen zu können. Wem das immer noch nicht genug ist, kann sich mit einem anschließenden Master für noch höhere Positionen qualifizieren.
Wenn ihr selber zum Thema Krankenpflege und Studium recherchiert, werdet ihr auch auf Erfahrungsberichte von Absolventen dualer Studiengänge stoßen. Diese sind für euch sehr hilfreich, da sie einen authentischen Eindruck dessen vermitteln, was ihr während und nach dem Studium erleben oder erreichen könnt. Allen Erfahrungsberichten, so unterschiedlich sie in Details auch sein können, ist der hohe Stellenwert der Kombination aus Theorie und Praxis gemeinsam. Der wahre Alltag in der Pflege steht zu jeder Zeit im Fokus, sodass sich das theoretische Wissen direkt anwenden lässt. Niemand muss also die Befürchtung haben, dass ein Studium in der Pflege nichts mit dem berufspraktischen Alltag zu tun hat.
Erfahrungsberichte können euch zeigen, wohin die berufliche Reise mit einem Krankenpflege-Studium gehen kann bzw. welcher Optionen auf der Karriereleiter offenstehen. Wenn ihr z. B. bei einem Klinikbetreiber ein duales Studium absolviert, gibt es teils direkt danach Trainee-Programme, mit denen ihr die Türen zu Managementpositionen öffnen könnt. Es spricht perspektivisch auch nichts dagegen, mit dem gewonnenen Wissen ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das ist auch für die bereits vielfach angesprochene examinierte Altenpflegerin möglich, die ihren eigenen Pflegedienst gründen kann. Dass es hierfür eine sehr hohe Nachfrage geben wird, muss mit Blick auf die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft wohl nicht weiter erläutert werden.
Ihr wollt es nun genau wissen mit einem Studium in Pflege? Voraussetzungen für die Zulassung rücken dann automatisch in den Fokus. Generell solltet ihr neben den fachlichen Voraussetzungen immer auch die persönlichen beleuchten, um eine nachhaltige Lebensentscheidung (!) treffen zu können. Wer sich für ein Studium in Pflege und die entsprechenden Voraussetzungen interessiert, sollte diese für jeden Studiengang in Erfahrung bringen. Die meisten Angebote richten sich an ausgebildete Pflegefachkräfte, sodass sie als akademische Weiterbildung zu verstehen sind. In der Regel werden als Voraussetzung eine Ausbildung und Berufserfahrungen vorzuweisen sein. Wer sich für einen Masterabschluss entscheidet, muss vorher einen Bachelor in Pflege erworben haben, auf dem der zweite Studiengang aufbauen kann.
Ihr solltet euch überlegen, wohin die berufliche Reise gehen soll und ob das gewählte Krankenpflege Studium zu eurem Profil passt. Falls es sich um ein berufsbegleitendes Studium handelt, müsst ihr Zeit und Durchhaltevermögen mitbringen. Gerade mit Blick auf eine am Arbeitsmarkt begehrte Zusatzqualifikation wird das Thema 'lebenslanges Lernen' für eine examinierte Altenpflegerin oder andere Pflegefachkraft eine neue Bedeutung erlangen, die durchaus als Booster für die eigene Karriere zu verstehen ist. Diese kann direkt in jungen Jahren Fahrt aufnehmen, aber auch jenseits der 40 Jahre eröffnet ein Krankenpflege-Studium definitiv neue Perspektiven.
Gut? Dann solltet ihr auf den Zug der Akademisierung in der Pflege springen und euch für einen sehr zukunftssicheren Bereich entscheiden. Kein anderer Wirtschaftsbereich wird in den kommenden Jahren kräftiger wachsen als der Gesundheitssektor. Insofern könnt ihr euch mit einem Krankenpflege-Studium für neue Handlungsfelder strategisch klug positionieren. Und wer hat gesagt, dass ihr nicht irgendwann selber mit einem Studienabschuss in Pflegewissenschaft und einschlägigen Berufserfahrungen unternehmerisch aktiv werden könnt?