Smartphone, Laptop und Tablet
Digitale Tools sind praktisch, aber Stift und Papier fördern nach wie vor die Konzentration und das Gedächtnis. Sie bleiben deshalb ein wertvolles Hilfsmittel im Studium.
Digitale Tools sind praktisch, aber Stift und Papier fördern nach wie vor die Konzentration und das Gedächtnis. Sie bleiben deshalb ein wertvolles Hilfsmittel im Studium.
"The pen is mightier than the sword" (zu Deutsch: Der Stift ist mächtiger als das Schwert) ist ein vom englischen Autor Edward Bulwer-Lytton geprägtes Sprichwort aus dem Jahr 1839. Hätte Bulwer-Lytton eine Ahnung davon gehabt, dass Tastaturen an die Stelle von Stiften rücken würden, hätte er sicher dazu etwas zu sagen gehabt. Denn die besondere Kraft, die Bulwer-Lytton dem Schreibwerkzeug zusprach, wurde inzwischen wissenschaftlich belegt - wenn auch in einem anderen Kontext.
Forscher der Universität von Kalifornien und der Princeton-Universität haben nämlich herausgefunden: Wer schreibt, der lernt. Wer tippt, behält weniger. Um zu dem Schluss zu gelangen, führten die Lernwissenschaftler drei Studien durch, bei denen Studierende eine Vorlesung mitschreiben mussten, entweder handschriftlich oder per Laptop, und anschließend Leistungstests zu absolvieren hatten. Die Gruppen, die den Lernstoff per Hand notierten, schnitten im Test messbar besser ab, als diejenigen, die digital mitschrieben.
Der Grund: Wer auf dem Smartphone, Laptop oder Tablet mit tippt, schreibt tendenziell alles wörtlich mit. Das wurde auch in den Experimenten sichtbar. Probanden mit Laptops schrieben mehr Wörter mit, als ihre Konkurrenten mit Stift und Papier. Und wer schon einmal in einem Hörsaal gesessen hat, kennt den Anblick von Studierenden, die ganze Vorlesungen protokollartig mittippen.
Doch das Gehirn ist beim bloßen Tippen weniger aktiv. Werden hingegen handschriftliche Notizen gemacht, kommt man mit dem Verschriftlichen kaum hinterher. Man ist gezwungen das Gehörte zu filtern und nur das Wichtigste zu notieren - oder gar noch besser, es in eigene Worte zu kleiden. Beim Filtern und Umformulieren ist das Gehirn aktiver und der Lernstoff bleibt direkt hängen. Dass man sich den Vorlesungsstoff dann tatsächlich besser merken kann, konnten die Wissenschaftler in ihren Experimenten klar nachweisen.
Dass man in der Vorlesung mitschreiben sollte, empfehlen alle Experten. Denn so nehmt ihr den Lernstoff gleichzeitig durch Hören und Schreiben auf und habt im Anschluss Aufzeichnungen, die euch bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Damit Notizen später brauchbar sind, müssen sie lesbar, übersichtlich, vollständig, sachlich korrekt und jederzeit griffbereit sein. Ob sich das am besten analog oder digital umsetzen lässt, darüber herrscht Uneinigkeit. Hier sind das Pro und Kontra.
Studieren ohne Smartphone und Laptop? Undenkbar, dafür hat das Digitale zu viele Vorteile. Doch gänzlich sollten Stift und Papier nicht verbannt werden, denn sie lösen etwas aus, das kein digitales Tool vermag. Eine Vorlesung mitschreiben, bedeutet auch direkt zu lernen. Wer nur abtippt, tut das meist auf eine passivere Art und Weise.
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