Studium ohne Abitur
Ihr habt das Gymnasium nicht besucht, träumt aber trotzdem von einem Uniabschluss?
Wir erklären euch, wie Studieren ohne Abitur trotzdem möglich ist.
Ihr habt das Gymnasium nicht besucht, träumt aber trotzdem von einem Uniabschluss?
Wir erklären euch, wie Studieren ohne Abitur trotzdem möglich ist.
Wollt ihr euer Potenzial voll ausschöpfen und träumt von einem Hochschulabschluss? Euren Studienwunsch müsst ihr nicht begraben! bigKARRIERE zeigt Wege an die Uni, für die ihr nicht erst das Abitur nachholen müsst!
Studieren ohne Abitur – diesen Wunsch setzen immer mehr Menschen in die Tat um. Manche von ihnen sind durch die Abiprüfung gesaust, andere haben sich an der Reifeprüfung erst gar nicht versucht. Aktuell sind bundesweit rund 51.000 Studenten ohne Abitur an deutschen Hochschulen eingeschrieben, 2012 waren es knapp 40.000, 2002 sogar nur 13.000.
Die Möglichkeit ohne Abitur zu studieren gibt es inzwischen in allen Bundesländern. Wer die Hochschulzugangsberechtigung nicht über den normalen Schulweg erlangt hat, muss allerdings etwas anderes mitbringen.
Bundeseinheitliche Rahmenbedingungen gibt es in Sachen Studium ohne Abitur nicht, Bildung ist schließlich Ländersache. Wir liefern euch hier einige gute Anhaltspunkte, darüber hinaus müsst ihr Näheres zu eurem Bundesland und der Wunschhochschule selbst recherchieren (zum Beispiel unter http://www.studieren-ohne-abitur.de/web/laender/). In allen Bundesländern wird von Studienanwärtern ohne Abitur ein praktisches Äquivalent verlangt. Das bedeutet, dass ihr nach dem Schulabschluss erst eine Berufsausbildung abschließen und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben müsst, damit der Sprung an die Uni oder FH auch ohne Abi gelingt.
Durch die berufliche Qualifizierung erlangt ihr eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung und könnt ein Studium aufnehmen, das fachlich zu eurem erlernten Beruf passt. Ein nicht fachbezogenes Studium ist nur an wenigen Hochschulen möglich und mit einer Zulassungsprüfung verbunden. Damit mag zwar die Studiengang- und Hochschulwahl ein wenig begrenzt sein. Insgesamt lohnt sich der Weg, wenn ihr in eurem Beruf aufsteigen und Karriere machen wollt. Denn insbesondere Führungspositionen sind häufig an einen Studienabschluss geknüpft.
Ob das Studieren ohne Abitur so klappt, wie ihr euch das vorgestellt habt, entscheidet eure Wunschhochschule. Jede Uni und FH darf eigene Kriterien aufstellen und entscheiden, ob der angestrebte Studiengang wirklich zu eurer beruflichen Qualifikation passt. Hochschulen haben darüber hinaus auch das Recht, zusätzliche Hürden aufzustellen. Verbreitet sind eingehende Gespräche und formelle Prüfungen, in denen eure Eignung geprüft wird. Einigen Hochschulen reicht das nicht und sie verlangen sogar ein Studium auf Probe. Erst wenn im Probestudium gute Leistungen erbracht werden, gibt es grünes Licht und das Wunschstudium darf tatsächlich durchgezogen werden.
Wenn es euch mit dem Thema Studieren ohne Abitur ernst ist, solltet ihr euch ein bis zwei Jahre Zeit nehmen, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Recherche, Bewerbung und Vorbereitung auf die Zulassungsprüfung sind ebenso wichtig wie die finanzielle Seite. Viele Studenten erhalten Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Diese Förderung steht euch auch offen, wenn ihr neben dem Studium nicht berufstätig seid. Falls ihr plant, das Studium neben dem Job durchzuziehen, fällt diese Finanzierungsmöglichkeit allerdings weg. Dafür unterstützten viele Arbeitgeber engagierte Angestellte in ihrem Wunsch, ohne Abi zu studieren. Genaue Informationen dazu, ob ihr BAföG-berechtigt seid, erhaltet ihr im örtlichen Studierendenwerk.
Darüber hinaus gibt es noch das Aufstiegsstipendium des Bundes und ein Stipendium von der Hans-Böckler-Stiftung, die sich beide speziell an Nicht-Abiturienten mit Studienwunsch richten. Auch andere Begabtenförderwerke leisten finanzielle Hilfe, allerdings hat die Mehrheit dieser Stiftungen eine Altersgrenze (maximal 30 Jahre) und keine gesonderten Programme für Studenten ohne Abitur. Als letzte Option kann auch ein Studienkredit von der KfW aufgenommen werden. Den gibt es zwar zu vergünstigten Konditionen, er muss aber in voller Höhe zurückgezahlt werden.
Studieren ohne Abitur muss kein Traum bleiben. Gute Vorbereitung – nicht nur in finanzieller Hinsicht – ist jedoch das A und O. Nicht-Abiturienten fehlt oft Stoff aus der Oberstufe, deshalb sind erfahrungsgemäß die ersten zwei Semester am schwierigsten. Aber es ist machbar – und ihr könnt es schaffen!