Fiebermessung durch eine Krankenschwester
Foto: anthony shkraba / Pexels
Fiebermessung durch eine Krankenschwester
Die Vor- und Nachteile

Arbeiten in der Pflege

Als Pflegefachkraft kann man eine Stelle in einem Krankenhaus, einem Altenheim oder in der ambulanten Pflege annehmen. Der Job ist hart – so viel ist gewiss. Doch welche Vor- und Nachteile gibt es?

Injektionsspritze
Foto: karolina grabowska / unsplash
Injektionsspritze

Pflegefachkraft: Das sind die Vorteile!

Es ist eher die Ausnahme, dass du zufällig in einem Pflegeberuf landest. Dafür sind die An- und Herausforderungen einfach zu groß. Wer einen Beruf in der Pflege ergreift, tut dies meistens aus einer tiefen persönlichen Überzeugung heraus. Wenn du in der Pflege arbeitest, hast du es mit hoher Wahrscheinlichkeit täglich mit pflegebedürftigen Menschen zu tun. Obwohl dies für Außenstehende belastend erscheinen mag, ist gerade das für die meisten Pflegekräfte der Sinn einer solchen Tätigkeit und sorgt dafür, dass du in deinem Beruf Erfüllung findest. Pflegefachkräfte bringen die psychische Stabilität mit, um mit den Aufgaben fertig zu werden.

  • Flexibilität: Als Pflegefachkraft hast du die Wahl, ob du in einem Krankenhaus, einer Pflegeeinrichtung oder im ambulanten Dienst arbeiten möchtest. In der Ausbildung absolvierst du ein Praktikum in einem Krankenhaus, später kannst du deinen Arbeitsplatz selbst bestimmen.
  • Nachfrage: Die Nachfrage nach Pflegepersonal ist überall hoch – deshalb sollte es kein Problem darstellen, eine passende Stelle zu finden. Dies bedeutet, dass du in eine neue Stadt ziehen oder sogar im Ausland leben kannst – ein Arbeitsplatz ist dir so gut wie sicher.
  • Abwechslung: In der Pflege gleicht kein Tag dem anderen, Langeweile ist demnach ein Fremdwort. In der Regel ist jeder Tag vollgepackt mit neuen Erfahrungen und neuen Patient:innen. Wenn du in der ambulanten Pflege arbeitest, ist es im Großen und Ganzen etwas ruhiger.
  • Wachsende Kompetenzen: Die Anforderungen an Pflegefachkräfte steigen regelmäßig. Immer mehr Aufgabenbereiche und Kompetenzen werden dem Pflegepersonal zugeschrieben. Es stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Nachteile der Arbeit als Pflegefachkraft

Selbstverständlich haben Pflegeberufe auch ihre Schattenseiten. Nicht alle, die einen Job in der Pflege ergreifen, sind den psychischen und physischen Anforderungen gewachsen. Schließlich wirst du tagtäglich mit Krankheit und häufig mit dem Thema Tod konfrontiert. Als Bindeglied zwischen Ärzt:innen und Angehörigen stehst du oft im Kreuzfeuer. Manchmal sind es auch körperliche Probleme, die Pflegekräfte dazu bewegen, den Beruf aufzugeben, etwa als Folge der harten Schichtarbeit, die vielen zu schaffen macht. Dies ist jedoch eher in Krankenhäusern der Fall, in der ambulanten Pflege sind die Arbeitszeiten (zumindest in der Theorie) normiert. Dennoch klagen viele Pflegefachkräfte auch über einen, relativ zum hohen körperlichen und emotionalen Aufwand, verhältnismäßig niedrigen Lohn. Alles in allem solltest du also in jedem Fall für den Job brennen und ihn als Berufung verstehen, dann siehst du über Makel viel leichter hinweg.

  • Psychische Belastung: Selbst wenn du sehr hart im Nehmen bist, macht dir deine Umgebung und die Arbeit nach einer gewissen Zeit häufig dennoch zu schaffen. Nicht selten kommt es bei Pflegefachkräften zu Burnout.
  • Körperliche Belastung: Schichtarbeit ist nicht immer leicht. Die Schichten sind lang, schlafen kannst du, wenn du Nachtdienst hast, nur tagsüber und auch die Mahlzeiten werden nicht immer regelmäßig eingenommen. Falls du aber für den Schichtdienst im Krankenhaus nicht gemacht bist, kann die ambulante Pflege eine tolle Alternative sein, wenn es für das Medizinstudium nicht gereicht hat.
  • Verbesserungswürdige Bezahlung: So schlecht wie vielleicht vermutet ist die Bezahlung für Pflegefachkräfte nicht, gemessen am Aufwand könnte sie jedoch durchaus höher sein. Viele Pflegekräfte wünschen sich hier eine Veränderung. Aber an dieser Stelle kommt auch die bereits erwähnte Flexibilität ins Spiel: Gerade, wenn du noch einige Zusatzqualifikationen mitbringst und bereits etwas Erfahrung hast, kannst du dir als Pflegefachkraft die Stelle suchen, die die beste Work-Life-Balance bietet und dir auch vom Gehalt her zusagt, da die meisten Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen händeringend nach Personal suchen.
Ärztin mit Maske und Schutzbrille
Foto: cedric fauntleroy / Pexels
Ärztin mit Maske und Schutzbrille

Was solltet ihr beim Beruf in der Pflege beachten?

In Deutschland bemüht sich die Bundesregierung seit Längerem darum, Pflegeberufe ins rechte Licht zu rücken. Sie sollen nicht mehr im Schatten des Arztberufs stehen. Tatsächlich haben Pflegeberufe viele Vorteile, da sie trotz des großen körperlichen und geistigen Aufwands weniger Verantwortungsbewusstsein als der Arztberuf abverlangen. Somit seid ihr mitten im Geschehen und könnt euch um die Patienten kümmern, müsst euch jedoch nicht wegen möglicherweise falscher Diagnosen den Kopf zerbrechen.

Da Pflegefachkräfte auf der ganzen Welt derart begehrt sind, besteht auch die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten. Zwar kann es sein, dass man in bestimmten Ländern eine Zusatzprüfung ablegen muss, doch wer ein Studium in der Europäischen Union abschließt, kann problemlos in jedem EU-Mitgliedsstaat arbeiten. Auf diese Weise tun sich wieder weitere Perspektiven auf. Zudem besteht auch die Möglichkeit, in einer Privatpraxis tätig zu sein. Wichtig ist, dass euch der Beruf liegt und ihr Gefallen daran findet, Menschen zu helfen. Nur so könnt ihr eure Aufgaben hundertprozentig erfüllen.

Fazit

Natürlich hat der Beruf der Pflegefachkraft Nachteile. Aber nüchtern betrachtet ist das bei nahezu jedem Beruf der Fall. Ärzt:innen zum Beispiel haben einen der anspruchsvollsten Studiengänge hinter sich gebracht, tragen enorm viel Verantwortung und müssen sich mit allerlei Bürokratie herumschlagen. Wichtiger ist es im Fall der Pflegeberufe, auf dich selbst zu hören. Ist der Beruf auch Berufung? Dann wirst du dir im Alltag mit dem Aufgabenbereich auch identifizieren – und weniger an die Nachteile denken als an die sinnstiftende und gesellschaftlich so wichtige Dimension deiner Tätigkeit.

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