Mann mit Sonnenbrille und Hut
pexels_elle-hughes
Mann mit Sonnenbrille und Hut
So gehst du am besten vor

Branchenwechsel im Jobinterview erklären

Einen Branchenwechsel zu erklären, ist nicht immer einfach. Wir geben dir Tipps, um einen potenziellen Arbeitgeber von deiner Motivation zu überzeugen.

Du denkst also über einen Branchenwechsel nach? Ein spannender Schritt! Ob aus dem Wunsch nach Veränderung, wegen unsicherer Arbeitsverhältnisse oder großen Verschiebungen im Arbeitsmarkt – die Gründe können vielfältig sein. Doch wie erklärst du deine Entscheidung einem potenziellen Arbeitgeber? Und wie überzeugst du mit deiner Motivation? Wir haben die Antworten für dich! In unserem Artikel bekommst du hilfreiche Tipps und Tricks, wie du deinen Wunsch nach einem Branchenwechsel nicht nur gut begründest, sondern auch authentisch rüberbringst.

Branchenwechsel – was treibt dich an?

Du möchtest einen Branchenwechsel wagen und deine Motivation dafür erklären? Ob der Wechsel erfolgreich wird, hängt stark davon ab, wie du deinen Wunsch ausformulierst und ob du zumindest einige der fachlichen Qualifikationen dafür mitbringst Starten wir mit dem ersten Punkt.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Motivation: die Weg-von-Motivation und die Hin-zu-Motivation.

  • Die Weg-von-Motivation ist geprägt von dem Wunsch, deine aktuelle Branche oder dein jetziges Unternehmen zu verlassen. Es handelt sich nicht um ein einfaches Motivationstief: Vielleicht passt die Branche nicht mehr zu dir, bietet schlechte Zukunftsaussichten, oder deine Vorgesetzten machen dir das Leben schwer. Du willst einfach nur raus und suchst nach einem Neuanfang.
  • Auf der anderen Seite steht die Hin-zu-Motivation. Diese ist zielgerichtet und strategisch. Du hast eine klare Vorstellung davon, wohin du möchtest und was dich an der neuen Branche reizt. Ein durchdachter Plan zeigt, dass du dich intensiv mit deinen Zielen auseinandergesetzt hast. Im Bewerbungsgespräch ist es besonders wichtig, dass du deine Hin-zu-Motivation klar darlegen kannst. Erzähle, was dich an der neuen Branche fasziniert und wie du deine Fähigkeiten einbringen möchtest. So überzeugst du nicht nur mit deinem Plan, sondern zeigst auch, dass du bereit bist, neue Wege zu gehen.
Leuchtschrift Think about things differently
pexels_van-bertolazzi
Leuchtschrift Think about things differently

So erklärst du deinen Branchenwechsel locker und überzeugend

  • Positive Gründe: Denk erst mal in Ruhe darüber nach, warum du wirklich die Branche und den Job wechseln möchtest. Es hilft, wenn du positive Gründe für deinen Wechsel hast. Die Argumentation für deine Motivation zum Wechsel sollte von Optimismus und Vorfreude geprägt sein.
  • Rede nicht schlecht über deinen Arbeitgeber: Leichte Kritik an deiner aktuellen Branche, etwa beim Thema Zukunftsaussichten, ist in Ordnung. Über dein früheres bzw. noch aktuelles Unternehmen allzu schlecht zu reden, ist aber definitiv ein No-Go. Du musst dich für deinen Wechselwunsch nicht rechtfertigen. Bleib bei deinen positiven Beweggründen und vermeide es, dich in Rechtfertigungen zu verstricken.
  • Sei einzigartig: Bei der Jobsuche sind abgedroschene Phrasen nicht hilfreich. Sei ehrlich und finde authentische Gründe für deinen Wechsel. So kommst du nicht nur glaubwürdiger rüber, sondern kannst auch besser darstellen, was dich wirklich antreibt und wieso der Wechsel für dich der richtige Schritt ist.

Branchenwechsel erklären – warum eigentlich wechseln?

Ein Wechsel in eine andere Branche kann aus den unterschiedlichsten Gründen erfolgen – und muss keineswegs kompliziert oder schwer zu erklären sein. Wenn du aktuell in einer festen Anstellung bist und keine Lücken im Lebenslauf aufweist, hast du bereits eine solide Grundlage. Doch selbst nach einer Kündigung lässt sich ein Branchenwechsel überzeugend begründen. Hier sind einige häufig genannte und nachvollziehbare Gründe:

Persönliche Gründe:

  • Ein Umzug in eine neue Stadt – vielleicht aus Liebesgründen – macht die Ausübung deines alten Jobs logistisch unmöglich, weil er einfach zu weit entfernt ist.
  • Der Wunsch, internationale Erfahrungen zu sammeln und im Ausland zu arbeiten.
  • Mehr Zeit für die Familie: Ein neuer Job könnte eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen und dein Privatleben entlasten, etwa durch reduzierte Stundenzahl pro Woche oder eine kürzere Pendelstrecke.

Berufliche Weiterentwicklung:

  • Du möchtest in eine Position wechseln, die dir bessere Karriereperspektiven, Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder ein attraktiveres Gehalt bietet.

Herausforderungen und Perspektiven:

  • Der Reiz einer neuen, spannenden beruflichen Herausforderung motiviert dich, alte Pfade zu verlassen.
  • Du suchst eine andere Arbeitsweise, eine neue Unternehmenskultur oder möchtest internationale Tätigkeiten übernehmen.

Generelle berufliche Neuorientierung:

  • Manchmal ist es einfach an der Zeit für etwas Neues – sei es, um persönliche Interessen zu verfolgen oder einen anderen Karriereweg einzuschlagen.

Wichtig ist, dass du deine Gründe ehrlich und positiv darstellst. Betone dabei stets, dass der Wechsel für dich eine Chance zur Weiterentwicklung ist – und nicht nur ein Abschied von deiner aktuellen Tätigkeit. Mit einer authentischen Erklärung und klarem Fokus auf das, was du erreichen möchtest, kannst du deinen Branchenwechsel überzeugend kommunizieren und den richtigen Arbeitgeber finden.

Aufnahme einer Szene auf Couch
pexels_matheus-bertelli
Aufnahme einer Szene auf Couch

Branchenwechsel im Bewerbungsverfahren erklären

Wenn du deine Branche wechseln möchtest, wirst du wahrscheinlich bereits wissen, dass du im Bewerbungsprozess oft gegen Leute antrittst, die bereits Erfahrungen in dieser Branche gesammelt haben. Du solltest gut darauf vorbereitet sein zu erklären, warum du den Wechsel anstrebst und wie du dich von den anderen Bewerber:innen abhebst. Wenn im Bewerbungsgespräch die Frage nach dem Warum aufkommt, ist es wichtig, eine überzeugende Antwort parat zu haben. Hier ein paar Tipps, wie du deinen Branchenwechsel geschickt erklären kannst:

  • Fokus auf deine Qualifikationen:
    Ein Branchenwechsel erfordert nicht, dass du bei Null anfängst. Vielmehr geht es darum, deine bisherigen Qualifikationen so zu präsentieren, dass sie auch in der neuen Branche relevant erscheinen. Analysiere deine Erfahrungen und suche gezielt nach Berührungspunkten: Hast du beispielsweise im Einkauf der Automobilbranche gearbeitet und möchtest nun in den Einkauf der Pharma-Branche wechseln? Hervorragend! Das zeigt, dass du fundierte Kenntnisse in einem funktionalen Bereich besitzt und in der Lage bist, diese in einem neuen Umfeld erfolgreich einzusetzen. Betonst du deine übertragbaren Fähigkeiten – wie Verhandlungsstärke, Marktanalyse oder Lieferantenmanagement – wirst du schnell deutlich machen, wie wertvoll deine Erfahrung auch für die neue Branche ist.
  • Lass deine Leidenschaft sprechen:
    Ein überzeugender Branchenwechsel braucht eine treibende Kraft – und die solltest du zeigen. Warum begeistert dich die neue Branche? Welche spezifischen Themen, Innovationen oder Herausforderungen findest du spannend? Deine Motivation ist der Schlüssel, um Skepsis bei deinem Gegenüber zu zerstreuen. Wenn du zum Beispiel schon immer eine Affinität zur Branche hattest oder dich in deiner Freizeit intensiv mit Trends in dieser Industrie beschäftigt hast, bringe diese Begeisterung klar zum Ausdruck. Deine Leidenschaft wirkt im besten Sinne ansteckend und zeigt, dass du nicht aus Frust wechselst, sondern mit echtem Interesse und Engagement.
  • Sei authentisch und selbstbewusst:
    Selbstbewusstsein und Ehrlichkeit sind in Bewerbungsgesprächen entscheidend – gerade bei einem Branchenwechsel. Es ist ganz normal, dass dir branchenspezifische Kenntnisse fehlen. Wichtig ist, dass du zeigst, wie du diese Lücken schließen willst. Hebe deine Lernbereitschaft hervor und erwähne, welche Schritte du bereits unternommen hast: Hast du eine Weiterbildung besucht, Fachliteratur studiert oder dir Wissen in Netzwerken angeeignet? Lass auch konkrete Beispiele sprechen, wie du dich in der Vergangenheit schnell in neue Themen eingearbeitet hast.
    Wenn es zur Position passt, kannst du zusätzlich anbieten, ein paar Tage zur Probe zu arbeiten, um deine Eignung praktisch unter Beweis zu stellen – eine Einstellung, die viele Arbeitgeber:innen schätzen.
  • Präsentiere den Wechsel als Chance:
    Platziere den Wechsel als strategischen Schritt und mache klar, dass es keine Flucht aus deiner bisherigen Branche ist, sondern eine wohlüberlegte Entscheidung, um dich beruflich weiterzuentwickeln. Zeige, dass dein Wechsel sowohl für dich als auch für das Unternehmen Vorteile bringt: Du bringst frische Perspektiven, erlernte Kompetenzen und eine ausgeprägte Lernbereitschaft mit – eine Kombination, die auch in der neuen Branche einen Mehrwert schafft.

Branche wechseln - bleibt in Kontakt

Einen Branchenwechsel zu meistern, ist eine echte Herausforderung. Oft werden viele Jobs gar nicht erst öffentlich ausgeschrieben. Um herauszufinden, wann und wo es sinnvoll ist, dich zu bewerben, solltest du dein Netzwerk auf Vordermann bringen. Vernetze dich mit Menschen, die schon in deiner Wunschbranche arbeiten, und zeige klar dein Interesse. Wie kannst du Kontakte knüpfen? Hier ein paar Ideen:

  • Besuche branchenspezifische Messen: Hier triffst du Fachleute und Unternehmen direkt vor Ort.
  • Nimm an Seminaren und Weiterbildungen teil: So bleibst du nicht nur fachlich am Ball, sondern triffst auch Gleichgesinnte.
  • Nutze Social Media: Plattformen wie LinkedIn sind ideal, um berufliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Fazit:

Ein Branchenwechsel ist ein mutiger und oft komplexer Schritt in deiner Karriere, der sowohl gute Vorbereitung als auch klare Kommunikation erfordert. Die Schlüssel zum Erfolg liegen in der sorgfältigen Darlegung deiner Motivation, der Übertragung deiner bisherigen Erfahrungen und Qualifikationen auf die neue Branche und der Pflege eines starken beruflichen Netzwerks. Bleibe dabei positiv und authentisch und vermeide übermäßige Negativität gegenüber deinem bisherigen Arbeitsumfeld – das gilt übrigens auch, indem du beim alten Unternehmen deine Kündigung richtig und stilvoll hinterlegst.

Auch das Netzwerken, besonders auf branchenspezifischen Veranstaltungen und über soziale Medien, spielt eine zentrale Rolle, da viele Stellen nicht öffentlich ausgeschrieben werden. Indem du aktiv Kontakte knüpfst und dein Interesse an der neuen Branche zeigst, erhöhst du deine Chancen, den richtigen Job zu finden. Ein Branchenwechsel kann eine großartige Möglichkeit sein, deine Karriere neu zu gestalten und frischen Wind in dein Berufsleben zu bringen – mit unseren Tipps kommst du deinem Ziel hoffentlich näher.