Gen Z auf dem Jobmarkt
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Gen Z auf dem Jobmarkt
Was Personaler:innen dir raten

Gen Z auf dem Jobmarkt

Die Gen Z drängt auf den Jobmarkt – und macht einiges anders als ihre Vorgänger:innen. Ob zum Guten oder zum Schlechten verraten wir dir in diesem Beitrag.

Vorstellungsgespräche können einschüchternd sein, und für die Generation Z (kürzer und bekannter: Gen Z), die während der Pandemie ihre Schulabschlüsse, Ausbildung und ihr Studium zu großen Teilen online absolviert hat, ist der Berufseinstieg noch herausfordernder geworden. Der direkte Kontakt zur Arbeitswelt war oft begrenzt, und das hat Auswirkungen auf die Vorbereitung und das Auftreten in Vorstellungsgesprächen.

Begleitpersonen im Vorstellungsgespräch
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Begleitpersonen im Vorstellungsgespräch

Begleitpersonen im Vorstellungsgespräch

Eine Umfrage der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland hat Einblicke in die Erfahrungen von Bewerber:innen und Führungskräften mit der Gen Z gegeben. Überraschenderweise nehmen einige junge Bewerber:innen eine Begleitperson zum Vorstellungsgespräch mit. Acht Prozent brachten einen Freund, sechs Prozent ein Elternteil und fünf Prozent ihren Partner oder ihre Partnerin mit. Dies ist im Vergleich zu älteren Bewerber:innen eher ungewöhnlich.

Für Arbeitgeber ist die Anwesenheit einer Begleitperson meist ein rotes Tuch. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen sortiert Bewerber:innen mit Begleitung sofort aus, und 39 Prozent bewerten sie negativ. Nur ein Zehntel der Arbeitgeber lässt sich davon nicht beeinflussen. Dabei sind weibliche Führungskräfte etwas nachsichtiger als ihre männlichen Kollegen.

Doch Begleitungen sind nicht das größte Problem. Die Umfrage zeigt, dass viele junge Bewerber:innen unvorbereitet oder unprofessionell wirken. Unpassende Kleidung, unrealistische Gehaltsvorstellungen und Schwierigkeiten beim Augenkontakt sind häufige Kritikpunkte. Einige weigerten sich sogar, in virtuellen Vorstellungsgesprächen die Kamera einzuschalten.

Tipps für die Gen Z
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Tipps für die Gen Z

Tipps für die Gen Z

1. Selbstständigkeit zeigen

Deine Selbstständigkeit ist ein starkes Signal an potenzielle Arbeitgeber. Auch wenn es verlockend sein kann, eine vertraute Person um Unterstützung zu bitten, solltest du das Vorstellungsgespräch allein meistern. Dies demonstriert deine Fähigkeit, Herausforderungen eigenständig zu bewältigen und zeigt, dass du in der Lage bist, Verantwortung zu übernehmen. Ein selbstsicheres Auftreten kann den entscheidenden Unterschied machen und dir helfen, dich von anderen Bewerbern abzuheben.

2. Gut vorbereitet sein

Eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O im Berufsleben, und damit auch in einem erfolgreichen Vorstellungsgesprächs. Informieren dich gründlich über das Unternehmen, seine Kultur, seine Produkte und Dienstleistungen. Bereite Antworten auf typische Fragen vor und überlegen dir selbst Fragen, die du stellen kannst – z. B. zu Benefits – um dein Interesse und deine Neugierde zu zeigen. Recherchiere auch, welche Kleidung für das Gespräch angemessen ist – ein professioneller Auftritt hinterlässt einen bleibenden ersten Eindruck und kann deine Chancen erheblich verbessern.

3. Ehrlich und offen sein

Ehrlichkeit und Authentizität sind entscheidend. Es ist völlig normal, nervös zu sein, und es ist in Ordnung, dies zuzugeben. Offene Gespräche über deine Unsicherheiten zeigen, dass du authentisch bist und dich nicht verstellst. Zudem kannst du nach dem Gespräch um Feedback bitten, um wertvolle Hinweise zu erhalten, die dir helfen, dich weiter zu verbessern. Ehrlichkeit schafft Vertrauen und zeigt, dass du bereit bist, aus deinen Erfahrungen zu lernen – auch das ist eine geschätzte Fähigkeit im Berufsleben.

4. Schritt aus der Komfortzone wagen

Mutig sein und öfter mal ins kalte Wasser springen kann dir enorm helfen, dich weiterzuentwickeln. Jedes Vorstellungsgespräch, ob erfolgreich oder nicht, bietet die Chance, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Nutze jede Gelegenheit, um zu lernen und zu wachsen. Diese Erfahrungen werden dir helfen, dich weiter zu verbessern und deine Selbstsicherheit zu stärken.

5. Netzwerke aufbauen und pflegen

Ein starkes berufliches Netzwerk kann den Einstieg in die Arbeitswelt erheblich erleichtern. Nutze Plattformen wie LinkedIn, um Kontakte zu knüpfen und Fachleuten aus deiner Branche zu folgen, denn auch so kannst du schon viel Wissen aufsaugen. Besuche außerdem Karrieremessen, Netzwerkveranstaltungen und Workshops oder Weiterbildungen, um dein Netzwerk zu erweitern. Viele Unis bieten etwa Karrieretage an, auf denen Unternehmen aus der Region vertreten sind. Ein gut gepflegtes Netzwerk kann dir nicht nur bei der Jobsuche helfen, sondern auch wertvolle Einblicke und Ratschläge bieten.

6. Soft Skills entwickeln

Neben fachlichen Qualifikationen sind Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit, Zeitmanagement und Problemlösungsfähigkeiten von großer Bedeutung. Arbeite kontinuierlich an der Verbesserung dieser Fähigkeiten, indem du an Projekten teilnimmst, Freiwilligenarbeit leistest oder an entsprechenden Schulungen und Workshops teilnimmst. Vieles davon kannst du auch in den Lebenslauf packen: Arbeitgeber:innen schätzen Bewerber:innen, die nicht nur technisch versiert, sondern auch sozial kompetent sind.

7. Flexibilität und Lernbereitschaft zeigen

In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt sind Flexibilität und die Bereitschaft, Neues zu lernen, unverzichtbar. Sei daher offen für verschiedene Aufgaben und bereit, dich an neue Situationen anzupassen. Zeige, dass du bereit bist, dich weiterzubilden und deine Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern.

Fazit

Die Generation Z steht vor einzigartigen Herausforderungen auf dem Jobmarkt – auch, weil vielen jungen Menschen durch die Pandemie gewisse erste Praxiserfahrungen aus Praktika und Co. fehlen. Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung kannst du diese besondere Herausforderung jedoch souverän meistern. Zeige Selbstständigkeit, sei gut vorbereitet und gehe offen mit deinen Unsicherheiten um. Jede Erfahrung bringt dich einen Schritt weiter auf deinem beruflichen Weg.