Heimlich woanders bewerben
Wenn du ein aktuelles Arbeitszeugnis für eine andere Bewerbung brauchst, ist das heikel. Wir zeigen dir einige Wege, wie du es anfordern kannst.
Wenn du ein aktuelles Arbeitszeugnis für eine andere Bewerbung brauchst, ist das heikel. Wir zeigen dir einige Wege, wie du es anfordern kannst.
Wenn du noch bei deinem Arbeitgeber arbeitest, aber ein Arbeitszeugnis für eine andere Bewerbung brauchst, ist das eine heikle Situation. Dennoch gibt es einige Wege, wie du es anfordern kannst.
Wenn du für eine Bewerbung schnell ein Arbeitszeugnis brauchst, musst du natürlich vorsichtig sein, um deinen aktuellen Job nicht zu gefährden (etwa, indem du dich verdächtig machst) oder einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Besonders in der Probezeit musst du vorsichtig sein, um keine Kündigung zu riskieren – wenn es so schnell geht, reicht aber oft das Zeugnis von deinem bisherigen Arbeitgeber.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du ein Arbeitszeugnis anfordern kannst, ohne deinen Arbeitgeber zu verärgern oder Misstrauen zu erregen:
Um ein Arbeitszeugnis oder ein Zwischenzeugnis anzufordern, solltest du einen schriftlichen Antrag stellen und eine angemessene Frist setzen. Du solltest auch deutlich machen, dass du ein qualifiziertes Zeugnis wünschst, das deine Tätigkeiten bewertet und nicht nur auflistet. Ähnlich wie bei einer Kündigung kannst du den Antrag per Einschreiben schicken und so eine Empfangsbestätigung zu einem bestimmten Datum erhalten oder bei der Abgabe eine Eingangsbestätigung anfordern. So sicherst du dich rechtlich ab.
Ein Muster-Brief, den du als Vorlage verwenden kannst, würde z. B. so aussehen:
Sehr geehrte/r Frau/Herr (Name),
ich bin seitdem (Datum) bei Ihnen als (Jobtitel) beschäftigt. Ich bitte Sie um die Ausstellung eines qualifizierten (Zwischen-)Zeugnisses bis zum (Datum).
Der Grund für meine Anfrage ist, dass ich mich für eine (Weiterbildung/Stipendium/Ehrenamtstätigkeit/andere Tätigkeit) bewerben möchte und dafür ein aktuelles Arbeitszeugnis benötige.
Ich bedanke mich für Ihre Unterstützung und Ihre Wertschätzung meiner Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Der beste Zeitpunkt, ein Zwischenzeugnis anzufordern, ist natürlich, wenn du mit deinem Arbeitgeber gerade gut gestellt bist – etwa nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts. Zudem sicherst du dich mit einem positiven Zwischenzeugnis zumindest zu einem gewissen Grad gegen ein schlechteres Arbeitszeugnis im Falle einer Kündigung ab. Zwar ist das absichtliche Ausstellen eines schlechten Arbeitszeugnisses eigentlich nicht erlaubt, so etwas nachzuweisen ist aber ebenso schwierig wie langwierig. Wenn du schon eine neue Stelle gefunden hast, bist du gerade wahrscheinlich schon genug im Stress, ohne dass du dich mit deinem Ex-Arbeitgeber herumschlagen musst!
Wenn du das Zwischenzeugnis regelmäßig anforderst – etwa für jedes Jahr deiner Betriebszugehörigkeit – wird es irgendwann zur Routine und dein Arbeitgeber wird sich nicht mehr darüber wundern – selbst, wenn du das Zeugnis irgendwann für eine Bewerbung verwendest. Bedenke: Für dich ist es immer gut, ein relativ aktuelles Zwischenzeugnis in der Hand zu haben – vorausgesetzt du machst deinen Job gut, wovon wir an dieser Stelle aber einfach mal ausgehen wollen.
Es gibt Mittel und Wege, wie du bei deinem Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis einfordern kannst. Für nahezu jede Situation gibt es ein passendes Cover – Bewerbung für eine Weiterbildung, lange Betriebszugehörigkeit, Ende der Probezeit, regelmäßige Nachfrage – selbst, wenn du das Zwischenzeugnis tatsächlich für eine andere Bewerbung verwenden möchtest.