Zeitung und Aktenkoffer
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Nimm diese Warnzeichen in den ersten Wochen ernst

In der Probezeit kündigen – ist das sinnvoll?

Kündigung in der Probezeit? Erfahre, welche Warnzeichen du ernst nehmen solltest und wann eine frühe Kündigung wirklich sinnvoll sein kann.

Am Anfang ist die Motivation noch hoch und du startest mit Wind in den Segeln in den neuen Job. Schnell kann sich jedoch herausstellen, dass der neue Job gar nicht das bieten kann, was erwartet wird. Irgendwie passt es mit den Vorgesetzten oder den Kolleg:innen nicht, die erhoffte Einarbeitung bleibt aus und du hast nicht so richtig Spaß an der Sache. Deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung bleibt aus und du hast dich mit dem neuen Job direkt in eine Karriere-Sackgasse manövriert. Stellt sich also die Frage: Solltest du noch während der Probezeit kündigen? Woran du schon früh merkst, dass du beruflich in einer Sackgasse steckst und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir hier.

Fahrstuhl
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Während der Probezeit kündigen – was spricht dafür?

Du weißt nicht, ob du noch während der Probezeit kündigen sollst? Du fragst dich, ob es sinnvoll ist, weiterhin Zeit und Mühe in deinen aktuellen Job zu stecken? Die folgenden Warnzeichen können darauf hinweisen, dass eine Kündigung möglicherweise die beste Entscheidung ist:

  • Dein Job macht dir keinen Spaß. Du überlegst, deinen neuen Job noch während der Probezeit zu kündigen, weil du absolut keinen Spaß hast? Keine Frage, kein Job macht immer nur Spaß. Immer wieder sind auch Aufgaben zu erledigen, die wir nicht so gerne mögen. Allerdings sollte dir dein Job überwiegend Freude machen. Erfolgreiche Menschen haben in vielen Fällen eines gemeinsam: Sie lieben ihren Job. Wenn dir dein neuer Job schon in der Probezeit keine Freude macht und du nicht einmal die Anfangsphase spannend findest, dann stehen die Karten für eine langfristige gemeinsame Zukunft schlecht. Es besteht die Gefahr, dass du früher oder später sowieso das Handtuch wirfst und dich neu orientieren musst. Macht dir dein neuer Job überhaupt keinen Spaß, landest du garantiert in einer Sackgasse.
  • Dein Job macht dir zwar Spaß, aber Versprechungen werden nicht eingehalten. Auch das sieht ganz nach einer Karriere-Sackgasse aus. Vielleicht wird dir Belohnungen oder (mit Ende der Probezeit) Beförderungen in Aussicht gestellt und diese werden ohne Angabe von Gründen nicht erfüllt? In dem Fall läufst du Gefahr, das Häschen zu werden, das immer brav der Karotte an der Angel folgt, diese aber nie bekommt. Vorteil für deine Vorgesetzten: Du bist immer hoch motiviert. Nachteil für dich: Du bleibst immer hungrig, kannst du die Karriereleiter nicht erklimmen. Merkst du bereits in der Probezeit, dass du deine Ziele in diesem Unternehmen nicht erreichen kannst, kann es sinnvoll sein zu wechseln.
  • Du arbeitest in einem Unternehmen, in dem alle kündigen. Du beginnst deine Probezeit und schon kündigen zahlreiche Kolleg:innen? Wenn viele Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen, kann das ein Hinweis auf ein sinkendes Schiff sein. Vielleicht war der neue Job nur frei, weil sich gerade so viele gegen dieses Unternehmen entscheiden. Dass hin und wieder jemand kündigt, ist normal. Sind es jedoch viele Kündigungen innerhalb kürzester Zeit, sollte dich das stutzig machen. Eventuell gehst du mit dem Unternehmen, bei dem du gerade angefangen hast, unter. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
  • Du stellst schnell fest, dass du mit den dir anvertrauten Aufgaben völlig unterfordert bist. Es kommt immer wieder vor, dass Stellen mit einem niedrigen Anforderungsprofil an Bewerber:innen vergeben werden, die eigentlich überqualifiziert sind. Für deine Vorgesetzten mag das in Ordnung gehen. Du machst den Job schließlich und das vielleicht sogar noch besser als dein:e Vorgänger:in. Für dich bedeutet das hingegen gähnende Langeweile und ein Leben ohne Herausforderungen. Manche Jobs haben natürlich durchaus Entwicklungspotenzial, das gilt jedoch nicht immer. In der Probezeit zu kündigen, kann sinnvoll sein, wenn du im neuen Job nicht wachsen kannst, dich aber unbedingt weiterentwickeln willst.
  • Du verstehst dich nicht mit Vorgesetzten oder den Kolleg:innen. Die Tätigkeit kann noch so interessant sein, wenn du ständig mit anderen Menschen auf der Arbeit aneckst, kann dein Berufsalltag zur Hölle werden. Du verbringst einen Großteil deines Lebens bei der Arbeit. Du musst tagein, tagaus Zeit mit den Kolleg:innen verbringen – wenn es da nicht passt, wirst du dich nie zu 100 Prozent wohlfühlen. Hinzu kommt, dass dann auch deine Karrierechancen begrenzt sind. Hast du keine Unterstützung durch Vorgesetzte und Kolleg:innen, wirst du auch beruflich ausgebremst. Zudem braucht jede:r im Beruf auch etwas Bestätigung. Wenn du dir eine buntere, berufliche Zukunft vorstellst, ist es möglicherweise Zeit den Job zu wechseln.
  • Du stellst schnell fest, dass der neue Job nicht zu dir passt. Der Job ist nicht das, was du wirklich willst? Das kann in Ordnung sein, wenn du dir dessen bewusst bist und dir vorstellen kannst, dass die nächsten Jahrzehnte so zu machen. Vielleicht passen dafür Einkommen und Kolleg:innen. Hast du das Gefühl, in diesem Job in eine Karriere-Sackgasse zu schlittern und damit nicht klarzukommen, gehe noch einmal tief in dich.
Mann und Bilder
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Mann und Bilder

Was kann man gegen eine Sackgasse im Job unternehmen?

Dein neuer Job katapultiert dich direkt in eine Karriere-Sackgasse? Du bist voller Tatendrang angetreten und nun sieht der neue Arbeitsalltag alles andere als rosig aus? In diesem Fall solltest du dir Zeit nehmen und dich fragen, was du wirklich vom Leben und insbesondere von deinem Job erwartest. Beschäftige dich mit deinen Zielen und Wünschen und überlegt, ob und wie du diese umsetzen kannst. Manchmal lässt sich eine Kündigung nicht verhindern. Zwar ist es nie schön, schon während der Probezeit zu kündigen und sich neu orientieren zu müssen, aber eine schnelle Kündigung kann im Vergleich zu einer Zukunft im falschen Job das kleinere Übel sein. Jahrelang Dienst nach Vorschrift zu machen und sich im Job vollkommen zurückzunehmen, ist nicht die beste Alternative. Wenn du beruflich vorankommen und Karriere machen willst, solltest du weder deinen Ruf durch schlechtes, unmotiviertes Arbeiten ruinieren noch willst du ständig auf der Stelle treten und niemals befördert werden.

Wenn du nicht in der Probezeit kündigen und eurem derzeitigen Job noch eine Chance geben möchtest, kann auch das Networking eine Möglichkeit sein, um etwas an deiner Situation zu ändern. Versuche dich in deinem Unternehmen anderweitig zu vernetzen. Deine Vorgesetzten sollten sich allerdings nicht hintergangen fühlen. Diskretion ist daher das oberste Gebot. Wenn deine direkten Vorgesetzten dich nicht ausreichend fördern, kannst du versuchen, anderen Abteilungsleiter:innen klarzumachen, wie du ihnen mit deiner Leistung dienlich sein kannst. Es kann jedoch sein, dass sich das Problem damit nur verschiebt und du dich letzten Endes doch in einer Sackgasse wiederfindest. Dann bleibt dir doch nur noch der Jobwechsel. Wichtig: Begründe deinen Wechsel nicht mit den negativen Aspekten deines alten Arbeitgebers, sondern gib an, dass du dich persönlich weiterentwickeln willst. Und achte bei deinem neuen Arbeitgeber genau darauf, dass dieser besser zu deinen individuellen Anforderungen passt.

Fazit

In der Probezeit zu kündigen ist keine leichte Entscheidung. Wenn du wirklich über eine Kündigung nachdenkst, solltest du prüfen, ob es entsprechende Warnzeichen gibt, denn ein zweiter Jobwechsel nach kurzer Zeit will gut überlegt sein. Auch bei einem anderen Arbeitgeber sieht nicht immer alles rosig aus. Wichtig ist daher zu überprüfen, ob die Punkte, die dich beim jetzigen Arbeitgeber stören, bei einem anderen wirklich anders aussehen.