Frau am Notebook
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What happened?

Jobnachfrage erreicht Tiefpunkt

Fehlendes Wirtschaftswachstum und andere Faktoren machen dem Arbeitsmarkt zu schaffen. Die Folge: weniger Jobangebote. Jetzt klicken und mehr erfahren!

Die Wirtschaft schwächelt, der Bedarf an Arbeitskräften ist auf einem Tiefpunkt und das Interesse der Bewerber:innen am Homeoffice geht steil nach oben. Es mag erstmal verwirrend klingen, wie diese Komponenten zusammenpassen. In welchen Bereichen zeigt sich besonders der Rückgang an veröffentlichten Stellenanzeigen? Welche Branchen dagegen verzeichnen einen Aufschwung? Und wie kannst du Unternehmen in diesem Szenario trotzdem erfolgreich von dir überzeugen? 

Mann im Kittel
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Mann im Kittel

Bedarf an Arbeitskräften sinkt

Zum ersten Mal seit Jahren ist die Nachfrage nach Arbeitskräften stark eingebrochen. Diese Erkenntnis lieferte Anfang des Jahres der Indeed Arbeitsmarkt Index für Februar 2024, der mit 127,4 Punkten den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren markierte. Dies entspricht einer Abnahme der veröffentlichten Stellenanzeigen um 13,2 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch was hat das zu bedeuten?

Das Schicksal bekannter Berufssparten: Rückgang an allen Fronten?

Laut Indeed setzt diese Abnahme einen Trend fort, der bereits im Dezember des Vorjahres zu beobachten war: Das Jobvolumen sank um bis zu 13 Prozent. Eine mögliche Erklärung ist das aktuell eher stagnierende Wirtschaftswachstum. Wenn dieses sinkt, müssen Unternehmen sparen und tendieren dazu, Neueinstellungen zu vermeiden. Betrifft das alle Branchen gleichermaßen? Nicht ganz.

Während Bereiche mit traditionell hohem Fachkräftebedarf, wie die IT-Branche, einen drastischen Rückgang verzeichnen, sehen andere Sektoren einen Aufschwung. So hat die Nachfrage nach Arbeitskräften im Einzelhandel und in Arztberufen zugenommen. Sie verzeichnen im Unterschied zum allgemeinen Trend eine erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften. Hier zeigt sich beispielsweise ein Anstieg von 6,5 Prozent im Einzelhandel und von 6,2 Prozent bei den Ärzt:innen im Vergleich zum Vorjahr.

Notebook auf dem Tisch
alesia kazantceva / unsplash
Notebook auf dem Tisch

Homeoffice: das neue Nonplusultra?

Aber auch der Arbeitsmarkt kennt seine Trends, und der heißt derzeit Homeoffice. Immer mehr Bewerber:innen wünschen sich eine flexible Arbeits(platz)gestaltung, die ihnen das Arbeiten im eigenen Zuhause ermöglicht. Für Unternehmen bedeutet dies eine Anpassung der Arbeitsmodelle, um weiterhin talentierte Fachkräfte für sich zu gewinnen. So zeigen Statistiken von Indeed, dass fast die Hälfte aller Stellenanzeigen im Software-Entwicklungsbereich explizit mit der Option für Homeoffice beworben wird.

Damit stellen sich die Wünsche der Arbeitnehmer:innen offenbar dem entgegen, was vor allem in großen Unternehmen offenbar immer öfter umgesetzt wird: die Rückkehr aus dem Homeoffice. Im Büro ist es für das Management einfacher, die Arbeitsabläufe zu überwachen und sicherzustellen, dass Mitarbeiter:innen produktiv sind. Dies kann besonders in großen Unternehmen relevant sein, wo die direkte Beaufsichtigung schwieriger ist. Große Unternehmen haben zudem oft erheblich in ihre Büroinfrastruktur investiert. Die Maximierung der Nutzung dieser Ressourcen ist wirtschaftlich sinnvoll – vor allem, wenn selbige nicht anderweitig sinnvoll genutzt oder gar abgestoßen werden können – doch für die Moral der Mitarbeiter:innen, die lieber zu Hause bleiben würden, nicht zwingend förderlich. Das ist wiederum eine Chance für Unternehmen, sich auf der Suche nach Fachkräften positiv hervorzutun. Du siehst also: Auf dem Arbeitsmarkt hängt viele Faktoren mit vielen anderen Faktoren zusammen.

Fazit

Aktuell sehen sich Unternehmen ebenso wie die Gesellschaft vielen Herausforderungen gegenüber. Ein möglicher Wirtschaftsabschwung, der bestehende Fachkräftemangel und die Veränderungen durch den demografischen Wandel verschärfen die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Für Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen gilt daher: Es geht darum, sich diesen Veränderungen anzupassen und neue Wege zu finden, um für die jeweils andere Seite attraktiv zu bleiben. Wie du etwa deine Bewerbung mit KI aufwerten kannst, zeigen wir dir in einem separaten Beitrag. Und auch die Flucht nach oben ist eine Option: Auf der Karriereleiter schnell aufzusteigen ist eine gute Methode, die eigene Jobsicherheit kurz- wie langfristig zu verbessern.

Fast hätten wir es vergessen: Die Zahl der Indeed-Stellenanzeigen ist insgesamt zwar gesunken, liegt aber immer noch 43 Prozent über dem Niveau vor der Coronapandemie. Es gibt also gute Gründe, auch als Arbeitnehmer:in optimistisch in die Zukunft zu blicken.