Frau beim Essen
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Frau beim Essen
Ganz nah an den Foodtrends von morgen

Lebensmittelhandwerk

Zwei Wochen lang erzählen dir Unternehmen und Mitarbeiter aus erster Hand, was ihr Berufsfeld einzigartig macht, wie deine Karrierechancen sind und was sie an ihrem Handwerk so begeistert.

Auf dem Sofa ein paar Chips naschen, den Müsliriegel für den Snack zwischendurch in die Tasche stecken und am Abend schenkst du dir ein Gläschen Weißwein ein und lässt den Tag ausklingen. Manchmal schiebst du dir gerne eine Tiefkühlpizza in den Ofen, du weißt aber auch frischen Salat aus biologischem Anbau zu schätzen. Oder ernährst du dich vegan oder vegetarisch und bist immer auf der Suche nach neuen, leckeren veganen Alternativen? Food Trends sind dir vielleicht wichtiger als Mode-Trends und du liebst es, Neues auszuprobieren. Keine Frage, das Lebensmittelhandwerk ist vielfältig.

Und notwendig. Ohne Lebensmittel, ohne Nahrung können wir nicht überleben und in unserer modernen Gesellschaft muss es jemanden geben, der diese entwickelt, erzeugt, herstellt und produziert. Vom frisch gebackenen Brot bis hin zur Tiefkühlpizza ist hier alles dabei. Das Lebensmittelgewerbe bietet nicht nur eine enorme Vielfalt an Geschmackserlebnissen, hier gibt es auch zahlreiche Berufe, die du erlernen kannst. Wir stellen dir einige vor.

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Lebensmittelhandwerk – diese Berufe gibt es / Foto: road trip with / unsplash
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Ausbildungsberufe im Lebensmittelgewerbe – was erwartet mich?

Lebensmittel braucht jeder von uns täglich. Sie sind wichtig, denn sie sichern unser Überleben. Auf Lebensmittel können wir also nicht verzichten. Genauso wenig können wir auf Menschen verzichten, die sich beruflich mit Lebensmitteln beschäftigen. Berufe im Lebensmittelhandwerk haben Zukunft, denn Lebensmittel werden wir immer brauchen. In der Lebensmittelbranche werden auch Genussmittel wie Süßigkeiten hergestellt. Auch darauf würden die meisten Menschen wohl kaum dauerhaft verzichten wollen. Es gibt einige Voraussetzungen, die du mitbringen solltest, wenn du im Lebensmittelhandwerk arbeiten möchtest. Hast du beruflich mit unverpackten Lebensmitteln zu tun, brauchst du auf jeden Fall ein ärztliches Gesundheitszeugnis. Folgende Fähigkeiten und Eigenschaften sind ebenfalls von Vorteil:

  • Handwerkliches Geschick
  • Technisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Interesse für chemische und biologische Vorgänge
  • Gespür für Geschmack und Geruch von Lebensmitteln
  • Ausgeprägter Geschmacks- und Geruchssinn
  • Empathie und Kommunikationsfähigkeit, wenn du im Kundenverkehr tätig bist

Das Lebensmittelhandwerk ist auf jeden Fall eine Branche mit Zukunft. Die in den Schwellenländern wachsende Mittelschicht möchte auf Qualitätsprodukte aus Deutschland nicht verzichten und so nimmt der Export in dieser Branche zu. Hinzukommt, dass die Lebensmittelbranche auch viel Spielraum für Kreativität bietet. Zahlreiche "Super Foods" haben den Markt erobert und wir dürfen uns auch in Zukunft über neue Food Trends freuen. Wenn du ganz vorne mit dabei sein möchtest bei den Trendsettern, dann such dir gleich jetzt den passenden Beruf im Lebensmittelhandwerk.

Ausbildung im Lebensmittelgewerbe – wo werde ich arbeiten?

Dein Ausbildungs- und Arbeitsort kann in der Lebensmittelbranche stark variieren. Als Bäcker bist du in der Backstube zu finden, als Koch im Restaurant und als Lebensmitteltechnologe in der Fabrik. Du kannst als Konditor ein kleines, gemütliches Café betreiben oder in der Industrie daran arbeiten, die Lebensmittelherstellung noch effizienter zu machen. Im Allgemeinen sind Auszubildende des Lebensmittelhandwerks in Gastronomiebetrieben, Brauereien, Fachgeschäften und Industriebetrieben zu finden.

Ausbildung im Lebensmittelhandwerk – welche Aufgaben kommen auf mich zu?

Die Berufe im Lebensmittelhandwerk gehen unter anderem mit der Herstellung und Produktion von Getränken, Nahrungsmitteln, Backwaren und Süßwaren einher. Du fertigst Getränke und Nahrungsmittel auf individuellen Kundenwunsch hin oder du bist in der Massenproduktion tätig. Im Lebensmittelgewerbe gibt es unterschiedliche Berufsfelder, die ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben.

Ergreifst du einen Ausbildungsberuf im Lebensmittelhandwerk, dann beschäftigst du dich mit der Auswahl der richtigen Rohstoffe sowie der Dosierung und dem Zusammenmischen der verschiedenen Zutaten. Du beschäftigst dich mit Rezepten sowie der Herstellung und Verarbeitung verschiedener Lebensmittel. Bist du nicht in der Herstellung oder Produktion von Lebensmitteln tätig, dann ist möglicherweise der Verkauf deine Haupttätigkeit. Dann musst du dich mit deinen Produkten gut auskennen, Kunden beraten und deine Waren ansprechend präsentieren können. Wie in anderen handwerklichen Berufen auch solltest du etwas handwerkliches Geschick mitbringen. Sorgfältiges, genaues und sauberes Arbeiten sollten für dich selbstverständlich sein. Je nach Berufsfeld musst du auch Laborinstrumente und Maschinen bedienen können. Für dich sollte es auch kein Problem sein, die Qualität von Produkten zu kontrollieren. Im Lebensmittelhandwerk geht es eben auch um Qualitätskontrolle und Qualitätsmanagement. Arbeitest du mit Getränken und Nahrungsmitteln, dann steht neben Verträglichkeit, Optik und Geschmack die Hygiene an oberster Stelle. Der Verbraucher, sprich der Kunde will von deinen Produkten überzeugt werden, sonst wird er diese weder kaufen noch weiterempfehlen.

Das klingt in deinen Ohren nach einem Job für dich? Dann könnte eine Ausbildung, bei der es um Getränke und Nahrungsmittel geht, etwas für dich sein.

Ausbildung im Lebensmittelhandwerk – es gibt verschiedene Berufsfelder

Wenn du eine Ausbildung im Lebensmittelgewerbe anstrebst, stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen. Du kannst dich beispielsweise für einen Beruf in der Produktion entscheiden. Dann bist du bei großen Industriebetrieben tätig und beschäftigst dich mit der Herstellung von Getränken und Nahrungsmitteln. Hin und wieder greifen viele Menschen gerne zu einem kalten Bier oder genießen ein Glas Saft. Doch kaum jemand macht sich Gedanken, welche zahlreichen Arbeitsschritte bis zum fertigen Produkt erfolgen müssen. Bevor sich der Verbraucher über ein einzigartiges Geschmackserlebnis freuen darf, müssen Flaschen gereinigt, kontrolliert und mit Etiketten versehen werden. Jeder Arbeitsschritt soll möglichst effizient und zeitsparend sein. Am Ende sollen nur qualitativ hochwertige Produkte in den Handel kommen. Das bedeutet, dass jemand auch die einzelnen Arbeitsschritte sowie das Endprodukt kontrollieren und freigeben muss. Schon kleinste Fehler können sich negativ auf die Produkte auswirken. Ob du mit Backwaren, Tiefkühlpizza oder Getränken zu tun hast, hängt von deinem Arbeitsbereich ab. In der Produktion arbeiten kannst du beispielsweise als:

  • Lebensmitteltechnologe/Lebensmitteltechnologin
  • Süßwarentechnolog/Süßwarentechnologin
  • Milchtechnologe/Milchtechnologin
  • Verfahrenstechnologe/Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft

Auch als Landwirt oder Landwirtin bist du in der Lebensmittelproduktion tätig. Obst, Gemüse, Getreide, Milch, Eier und Fleisch müssen schließlich auch irgendwoher kommen. Wenn du dich für einen Ausbildungsplatz in einem landwirtschaftlichen Betrieb entschieden hast, benötigst du außerdem einen Führerschein der Klasse T. Felder müssen mit großen Landmaschinen bearbeitet werden, um entsprechend wirtschaftlich zu sein. Du bist aber nicht nur im Traktor auf dem Feld unterwegs, du kümmerst dich auch um die Tiere und versorgst sie mit Futter.

In der Gastronomie versorgst du keine Tiere mit Futter, dafür verwöhnst du die Gäste als Koch/Köchin mit deinen Gerichten. Weitere Jobs in diesem Bereich sind:

  • Bäckerin/in
  • Konditor/in

Möchtest du eine Ausbildung im Bereich Ernährung machen, dann hast du ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Als Diätassistentin oder Diätassistent berätst du Menschen, die etwas an ihrer Ernährung verändern möchten oder sich aufgrund einer Erkrankung speziell ernähren müssen. Machst du eine Ausbildung im Bereich Ernährung, so bist du in der Lage, Ernährungspläne zu erstellen und kannst auch Tipps zu mehr Bewegung im Alltag geben. Eine weitere Möglichkeit für eine Ausbildung im Bereich Ernährung ist der Ernährungscoach. Auch hier beschäftigst du dich mit der Ernährung und kannst Interessenten beraten. Du kannst dich beispielsweise auf Schwangere und Stillende oder Sportler spezialisieren. Wenn du deine Ausbildung im Bereich Ernährung absolvierst, kommst du ebenfalls mit vielen Menschen in Kontakt. Du kannst in Altenheimen oder Krankenhäusern tätig werden. Du solltest auf jeden Fall eine gute Portion Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit mitbringen.

Bäcker hät Brot in der Hand
Ausbildung im Lebensmittelhandwerk – welche Aufgaben kommen auf mich zu? Foto: flo maderebner / Pexels
Bäcker hät Brot in der Hand

Wie sind meine Karrierechancen im Lebensmittelhandwerk?

Wenn du einen Ausbildungsberuf im Lebensmittelhandwerk ergreifst, manövrierst du dich damit garantiert nicht in eine Sackgasse. Der berufliche Werdegang gliedert sich im Handwerk in der Regel in folgende Abschnitte:

  • Azubi
  • Geselle
  • Meister

Im Anschluss an die Meisterprüfung gibt es je nach gewähltem Ausbildungsberuf im Lebensmittelgewerbe die Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren oder ein Studium aufzunehmen. Je nach Ausbildungsberuf kann die Meisterprüfung nach einigen Jahren Berufserfahrung oder dem Besuch einer entsprechenden Weiterbildungsmaßnahme absolviert werden. In einigen Berufen - wie beispielsweise beim Beruf Bäcker/in - ist es Pflicht, die Meisterprüfung abzulegen, wenn man sich selbstständig machen und eigene Lehrlinge ausbilden möchte. In Deutschland ausgebildete Handwerksmeister sind überall auf der Welt gefragt. Dir können sich durch eine Ausbildung im Lebensmittelgewerbe also auch Türen ins Ausland öffnen.

Du kannst deine Karrierechancen noch weiter verbessern, indem du deine berufliche Erfahrung während der Ausbildung mit einem Hochschulstudium verbindest. Gegenüber reinen Studenten hast du dann den Vorteil, dass du bereits praktische Erfahrungen gesammelt hast. Die Verbindung von Fachwissen und praktischer Erfahrung ist das, was viele Unternehmen suchen. Hier sind auch sehr hohe Vergütungen möglich. Auch innerhalb der verschiedenen Karrierestufen hast du zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzubilden. Du kannst dich beispielsweise auf ein bestimmtes Verfahren, bestimmte Produkte oder bestimmte Zutaten spezialisieren. Bist du Spezialist in einem Bereich, hebst du dich mit deinem Know-how von der Masse ab und kannst dich nach einem entsprechend gut bezahlten Job umsehen.

Was verdiene ich im Lebensmittelgewerbe?

Da die Berufe hier so unterschiedlich sind, lässt sich auch keine pauschale Aussage über das Gehalt treffen. Du kannst dein Gehalt durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen laufend verbessern und so auf die gesamte Arbeitszeit gesehen auch mehr verdienen, als Büroangestellte oder Absolventen eines Studiums. Der große Vorteil eines handwerklichen Berufs ist sicherlich, dass man auch schon während der Ausbildung Geld verdient.

Fazit

Hast du gern mit Lebensmitteln und Getränken zu tun und könntest dir eine Ausbildung im Bereich Ernährung vorstellen? Oder möchtest du in einem großen Industriebetrieb tätig werden? Im Lebensmittelhandwerk ist vieles möglich. Du kannst mit deinen Händen Brot, Kuchen oder Torten herstellen, Bier brauen oder als Milchtechnologe Milchprodukte herstellen. Da Lebensmittel immer gebraucht werden, steht es gut um die Zukunft im Lebensmittelgewerbe.