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So können wir gemeinsam dagegen steuern

Pflegeberufe und Fachkräftemangel

Pflegeberufe und Fachkräftemangel gehen Hand in Hand. Warum fehlen so viele Mitarbeiter in der Pflege? Wie kann man das ändern? Und welche Auswirkungen hat das auf eure Karriereplanung?

Pflegeberufe und Fachkräftemangel: niedrige Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen

Die Arbeit in der stationären oder ambulanten Pflege hat einen denkbar schlechten Ruf: Das ist während der Corona-Krise besonders deutlich geworden. Viele Medien berichteten über erschöpfte Krankenpfleger in Kliniken und Altenpfleger, denen am Anfang die grundlegende Schutzausrüstung wie Mund-Nasen-Bedeckungen und Desinfektionsmittel fehlte. Entsprechend wundert es nicht, dass viele Pflegeberufe und Fachkräftemangel in einem Atemzug nennen. Ob Kranken- oder Altenpflege: Die Bedingungen in diesen Berufen sind alles andere als optimal. Pfleger beklagen sich über vergleichsweise niedrige Löhne und stressige Arbeitsbedingungen. Der Pflegenotstand sorgt vielerorts dafür, dass sich zu wenig Personal um teilweise pflegeintensive Patienten und Bewohner kümmern muss. Darunter leidet die Motivation.

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Pflegeberufe und Fachkräftemangel: Ärgernisse im Pflegealltag

Wenn Pflegekräfte ihre Arbeit beschreiben, listen sie in der Regel zahlreiche Missstände auf. Neben der Bezahlung nennen sie viele weitere Probleme, die ihrer Meinung nach zu dem Personalmangel und zum Pflegenotstand führen:

  • zu wenig Zeit für Patienten und Pflegebedürftige
  • strikte zeitliche Arbeitsvorgaben wie in Fabriken: Effizienz statt menschlicher Nähe
  • belastende Schichtdienste
  • fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung
  • keine Mitbestimmung im Betrieb

Viele Pflegekräfte in der Kranken- und Altenpflege kritisieren zusätzlich die umfangreichen Dokumentationspflichten. Der Staat will damit die Qualität der Pflege sicherstellen: In der Praxis bedeutet die Dokumentation einen erheblichen bürokratischen Aufwand. Den Mitarbeitern fehlt diese Zeit, um sich um die Sorgen und Nöte der Menschen kümmern zu können.

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Demografischer Wandel verschärft den Notstand in der Pflege

Neben den spezifischen Ursachen für den Pflegenotstand macht sich ein allgemeines Problem bemerkbar: Die Gesellschaft wird älter, daraus folgen für die Alten- und Krankenpflege zwei Entwicklungen. Erstens steigt der Bedarf an Pflege. Die älteren Jahrgänge sind geburtenstark, zudem erhöht sich die Lebenserwartung kontinuierlich. Viel mehr Menschen als früher brauchen einen Platz in stationären Pflegeeinrichtungen oder Leistungen von mobilen Pflegediensten. Auch in den Krankenhäusern registrieren die Verantwortlichen den demografischen Wandel. Dem steht der Trend gegenüber, dass zu wenig junge Menschen und damit potenzielle Pflegekräfte nachkommen. Eine steigende Anzahl an Pflegebedürftigen und älteren Patienten und immer weniger junge Auszubildende und Fachkräfte: Der demografische Wandel hat auf die Pflegeberufe und den Fachkräftemangel konkrete Auswirkungen! Eine mögliche Lösung ist es, die klaffende Versorgungslücke mit Pflegekräften aus dem Ausland zu decken. Mittlerweile arbeiten viele Fachkräfte aus Osteuropa in Deutschland. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies nicht ausreicht.

Lehren aus dem Pflegenotstand: Rahmenbedingungen für Pflegekräfte verbessern sich