Supervision - mehr sehen aus der Vogelperspektive
Wenn man vor lauter Wald keine Bäume mehr sieht, wird es Zeit für eine Beratung aus der Vogelperspektive. Was diese Form euch bringen kann, verraten wir euch hier.
Wenn man vor lauter Wald keine Bäume mehr sieht, wird es Zeit für eine Beratung aus der Vogelperspektive. Was diese Form euch bringen kann, verraten wir euch hier.
Stress und Konflikte im Team, Mobbing am Arbeitsplatz und ständige Reibereien - das kostet Kraft und manchmal auch den Erfolg. Supervision ist ein wichtiges Instrument, um Menschen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und vor allem auch das Zusammenwirken von Teammitgliedern positiv zu beeinflussen. Was diese Form der Beratung alles kann und wie sie funktioniert, verraten wir euch hier.
Der Begriff "Supervision" setzt sich aus den lateinischen Wörtern "super" und "vision" zusammen. "Super" bedeutet so viel wie "über" und "vision" so viel wie "sehen/beobachten". Man könnte den Begriff auch mit der Bedeutung "Über-Blick" beschreiben. Der Grundgedanke hinter dieser Form der Beratung lautet, dass man aus der Vogelperspektive auf das große Ganze hinabblickt. Das Einnehmen der Vogelperspektive erfordert in der Regel eine gewisse professionelle Distanz. Grundsätzlich handelt es sich bei der Supervision um eine Form der Beratung, die von Einzelpersonen, Gruppen, Teams und Unternehmen in Anspruch genommen werden kann. Bei diesen Beratungen geht es darum, das berufliche Handeln zu reflektieren und zu analysieren. Die eigene Rolle innerhalb einer Gruppe oder eines bestimmten Zusammenhangs wird thematisiert. Es geht um Kommunikation und wie man selbst beispielsweise Einfluss auf Konflikte nimmt oder nehmen kann.
Die Supervision kommt in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Häufig wird diese Form der Beratung in der sozialen Arbeit, der Psychologie und der Pflege sowie in weiteren medizinischen Bereichen und in pädagogischen Berufen eingesetzt. Berufe in diesen Bereichen haben gemeinsam, dass sehr viel mit Menschen gearbeitet wird. Gerade in der Alten- und Krankenpflege sind die Belastungen für Mitarbeiter oftmals hoch. Durch die spezielle Beratung möchte man erreichen, dass diese hohe Belastung reduziert wird. Denkbar sind Supervisionen aber auch in wirtschaftlichen Unternehmen sowie im theologischen Bereich wie etwa der Seelsorge. Grundsätzlich eignet sich diese Form der Beratung immer dann, wenn folgende Ziele erreicht werden sollen:
Gerade für Tätigkeiten im sozialen und medizinischen Bereich sowie für Bereiche mit hohem Kundenverkehr ist es empfehlenswert, alle zwei Monate Supervisionen einzuführen. Der regelmäßige Austausch über das Berufliche sowie Gedanken und Gefühle zum Arbeitsalltag sind ein wichtiges Instrument, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Wer viel Kontakt mit Menschen hat und in sozialen oder medizinischen Bereichen arbeitet, erlebt häufig hohe Belastungen. Supervisionen können hier ein wichtiger Teil der Psychohygiene sein. Sollen Supervisionen erfolgreich sein, so müssen bereits zu Beginn klare Ziele definiert werden. Geht es um die Steigerung der Teamperformance, werden auch die Ziele gemeinsam im Team erarbeitet. Das Erreichen der Teamziele steht ganz klar im Fokus. Der Supervisor soll sich nicht in die Privatsphäre einmischen, Lösungen vorgeben oder sich in Kontrolle, Aufsicht und Bewertung verlieren.
Bei Supervisionen unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Formen. Je nach Art und Ziel der Supervision können Methoden und Formen wie folgt zum Einsatz kommen:
Bei einer Supervision kann die Vorgehensweise sehr unterschiedlich sein. Je nach Grund und Ziel der Supervisionen muss die Vorgehensweise angepasst werden. Es gibt daher mehrere mögliche Abläufe bei einer Supervision. Allerdings gibt es auch Überschneidungen und in der Regel sind folgende drei Phasen typisch für den Ablauf einer Supervision:
Wenn es um die Supervision und deren Bedeutung geht, muss man sagen, dass hier vor allem die Vogelperspektive sehr hilfreich ist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht – und genau hier schaltet sich der Supervisor ein. Er ist neutral, sachlich und unparteiisch und kann die Situation von oben betrachten. Er gibt den an den Supervisionen Teilnehmenden keine Lösungen und Handlungen vor, aber er unterstützt sie dabei, eigene Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. Er bewertet nicht und er macht keine Vorgaben. Die Supervision hat zum Ziel, dass die Supervisanden dabei unterstützt werden, die Perspektive zu wechseln und ein Problem aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Die Supervisanden erhalten so das notwendige Werkzeug, um auch in Zukunft mit schwierigen Situationen besser umgehen zu können.
Die Supervision kann in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden. Insbesondere beim Teambuilding spielt sie eine wichtige Rolle. Treffen Menschen mit unterschiedlichen Werten und Zielen aufeinander, sollen aber an einem Projekt mitwirken, kann es zu Reibereien kommen. Die Supervision hat die Bedeutung hier zu einem erfolgreichen Teambuilding beizutragen und das Team zu pushen.