Symptome eines schleichenden Burnouts
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Symptome eines schleichenden Burnouts
Zwischen Arbeit & Alltag

Symptome eines schleichenden Burnouts

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Burnout ist nicht einfach nur ein Modewort, sondern eine reale Herausforderung, die viele von uns betrifft – besonders, wenn du gerade erst ins Berufsleben startest und den hohen Erwartungen gerecht werden möchtest, ist die Gefahr hoch, dass du im übertragenen Wortsinn verbrennst. Besonders heimtückisch ist der stille Burnout, der sich schleichend entwickelt und oft nur durch kaum wahrnehmbare Hinweise bemerkbar macht – bis er dann richtig zuschlägt. In diesem Artikel möchten wir dir zeigen, welche Symptome auf einen schleichenden Burnout hindeuten und wie du ihm proaktiv entgegentreten kannst. Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle, und es ist wichtig, dass du auf deine mentale und körperliche Gesundheit achtest. Weil du wichtig bist – und weil dein Wohlbefinden es wert ist.

Erste Symptome eines schleichenden Burnouts
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Erste Symptome eines schleichenden Burnouts

Erste Symptome eines schleichenden Burnouts

  • Ungeduld und Gereiztheit: Wenn du merkst, dass du im Alltag und im Beruf zunehmend ungeduldig und gereizt bist, sind das die ersten Warnsignale. Kleine Unannehmlichkeiten, wie eine längere Wartezeit an der Kasse oder ein langsames Internet, werden plötzlich zu großen Belastungen. Deine Fähigkeit, geduldig und ruhig zu bleiben, nimmt ab. Beobachte dich selbst: Reagierst du öfter übertrieben auf Kleinigkeiten? Das ist ein Hinweis darauf, dass du innerlich bereits stark angespannt bist und dringend eine Pause brauchst.
  • Sarkasmus und negative Einstellung: Falls dir auffällt, dass du oft zynische Kommentare abgibst oder eine generell negative Einstellung hast, könnte das darauf hindeuten, dass du versuchst, inneren Druck abzubauen. Bemerkst du, dass du immer weniger Positives im Alltag siehst und vielleicht sogar Kolleg:innen oder Freund:innen öfter mit spitzen Bemerkungen begegnest? Zynismus ist eine Art Selbstschutzmechanismus, um mit steigenden Anforderungen und innerem Stress umzugehen.
  • Geräuschempfindlichkeit: Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber alltäglichen Geräuschen, die plötzlich als störend empfunden werden, ist ebenfalls ein Zeichen für einen schleichenden Burnout. Plötzlich sind Geräusche wie das Summen des Computers, Gespräche im Nebenraum oder das Klappern der Tastatur kaum mehr auszuhalten. Wenn du dich zunehmend von solchen Geräuschen gestört fühlst und merkst, dass sie dich unverhältnismäßig stark nerven, sind das Anzeichen dafür, dass dein Nervensystem bereits stark belastet ist.
  • Körperliche Symptome: Kopfschmerzen, Magenprobleme, Schlafstörungen und häufige Krankheiten sind ebenfalls häufige Begleiter eines schleichenden Burnouts.

Wenn du dich in diesen Beschreibungen wiedererkennst, ist es wichtig, innezuhalten und bewusst auf deine Bedürfnisse zu achten. Es ist völlig in Ordnung, sich überfordert zu fühlen – und es ist ein mutiger erster Schritt, sich das einzugestehen. Es gibt immer Wege und Möglichkeiten, wieder in Balance zu kommen. Darüber zu sprechen – mit Freund:innen, Familie oder auch mit professionellen Unterstützer:innen – wird der Beginn eines heilsamen Prozesses sein.

Warum ist ein schleichender Burnout so gefährlich?

Ein schleichender Burnout passiert nicht über Nacht. Er entwickelt sich langsam und oft unbemerkt. Du merkst vielleicht zuerst nur, dass du abends erschöpft bist, dann schläfst du schlechter, bist häufiger gereizt oder unkonzentriert. Irgendwann kannst du nicht mehr richtig abschalten – selbst am Wochenende denkst du an die Arbeit und fühlst dich ständig unter Druck. Diese Symptome zwar zu erkennen, aber sie unbehandelt zu lassen, macht die Situation nur noch schlimmer und kann auch langfristig schlecht für dich sein:

  • Schleichende Verschlechterung: Da sich die Symptome langsam entwickeln, merkst du oft gar nicht, wie sehr du dich veränderst und wie stark deine Energie schwindet. Du gewöhnst dich an den Zustand und erkennst nicht, dass etwas nicht stimmt – so wie der Frosch im immer heißer werdenden Wasser.
  • Gesundheitliche Folgen: Langfristiger Stress kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angstzustände. Dein Körper und Geist leiden enorm unter der ständigen Belastung.
  • Leistungseinbruch: Ironischerweise führt der Versuch, immer mehr zu leisten, oft dazu, dass du weniger schaffst. Deine Produktivität sinkt, Fehler häufen sich, und du fühlst dich immer überforderter.
  • Beeinträchtigte Beziehungen: Wenn du ständig gestresst bist, leidet auch dein soziales Leben. Du hast weniger Zeit und Energie für Freunde und Familie, bist möglicherweise häufiger gereizt oder distanziert. Das kann zu Konflikten und Einsamkeit führen, welche deine anderen Symptome noch verstärken.
Maßnahmen zur Prävention und Behandlung
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Maßnahmen zur Prävention und Behandlung

Maßnahmen zur Prävention und Behandlung

  • Erkennen und Akzeptieren: Der erste Schritt zur Heilung ist, deine eigene Überlastung zu erkennen und zu akzeptieren. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn die kleinen Warnsignale übersehen wir gerne als Erstes oder schieben sie beiseite. Sei ehrlich zu dir selbst: Hast du das Gefühl, dass dir alles über den Kopf wächst? Fühlst du dich ständig müde und ausgelaugt? Indem du dir eingestehst, dass du überlastet bist und eine Pause brauchst, machst du den ersten wichtigen Schritt in Richtung Besserung. Es ist keine Schwäche, Hilfe zu benötigen – im Gegenteil, es zeigt, dass du Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden übernimmst. Setzt auch auf der Arbeit Prioritäten: Konzentriere dich auf das Wesentliche und sage Nein, wenn dir Dinge über den Kopf wachsen. Das kostet Überwindung, wird dir aber langfristig guttun. Auch regelmäßige Urlaubstage und Pausen von der Arbeit – besonders gut umzusetzen, wenn du im Homeoffice bist – helfen dir, deine innere Balance wiederzufinden.
  • Bewegung und Natur: Regelmäßige Bewegung und Zeit in der Natur sind wunderbare Methoden, um Stress abzubauen und dein Wohlbefinden zu steigern. Versuche, kleine Routinen in deinen Alltag zu integrieren, wie zum Beispiel einen täglichen Spaziergang im Park oder eine morgendliche Yoga-Session. Auch kurze Pausen an der frischen Luft können Wunder wirken und dir neue Energie geben. Es muss nicht immer ein ausgedehnter Sport sein – schon 15 Minuten um den Block zu gehen, wird dein Stressempfinden deutlich verringern und deine Gedanken ordnen.
  • Atemübungen und pflanzliche Mittel: Atemübungen und natürliche Heilmittel wie Baldrian, Hopfen oder Lavendel können helfen, innere Ruhe zu finden und Stresssymptome zu lindern. Probier doch mal, täglich ein paar Minuten bewusst tief durchzuatmen. Es gibt zahlreiche Apps und Online-Videos, die dir einfache Atemtechniken beibringen. Pflanzliche Mittel in Form von Tees oder beruhigenden Tropfen sind ebenfalls eine sanfte Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Kümmere dich liebevoll um dich selbst, indem du kleine Rituale in deinen Alltag einbaust – ein beruhigender Kräutertee vor dem Schlafengehen oder eine duftende Lavendelkerze sind wahre Wohltaten.

Es ist so wichtig, auf dich selbst zu achten und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um einem Burnout entgegenzuwirken. Wenn du merkst, dass du überfordert bist und die oben genannten Schritte dir nicht ausreichend helfen, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt diverse Beratungsstellen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen werden – auch wenn leider zu wenige spezialisierte Therapeut:innen existieren und du nur selten sofort einen Termin bekommst, solltest du diesen Schritt gehen. Du bist es wert, gut für dich zu sorgen und so hast du mindestens schonmal einen Fuß in der Tür.

Fazit

Ein schleichender Burnout tritt langsam in dein Leben, oft unerwartet und schwer zu erkennen – wird sich aber irgendwann nicht mehr ignorieren lassen. Wer die frühen Anzeichen wahrnimmt und gezielt gegensteuert, beugt einem ernsthaften Zusammenbruch vor. Nimm dich selbst und deine Bedürfnisse ernst. Pausen und das Eingestehen von Überforderung sind keine Schwächen, sondern notwendige Schritte zur Selbstfürsorge. Besonders Berufseinsteiger:innen stehen oft unter hohem Druck, weil sie noch nicht viel Erfahrung haben und trotzdem performen müssen. Daher ist es entscheidend, aufmerksam mit dir selbst umzugehen und deine eigenen Grenzen zu finden – und zwar gesunde Grenzen, nicht Ich-arbeite-bis-zur-Erschöpfung-und-quäle-mich-morgen-gerade-rechtzeitig-aus-dem-Bett-Grenzen. Die tun dir nämlich langfristig gar nicht gut. Dein Wohlbefinden hat Priorität – lass dich nicht von überhöhten Anforderungen aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn du merkst, dass du alleine nicht mehr klarkommst, ist es auch ein mutiger und wichtiger Schritt zur langfristigen Gesundheit, Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.