Tipps gegen das schlechte Gewissen im Job
Ein schlechtes Gewissen im Job tritt oft völlig unangebracht auf. Ab und zu kommt es trotzdem dazu, dass euch ein schlechtes Gewissen beutelt. Wir zeigen euch, was ihr dagegen tun könnt.
Ein schlechtes Gewissen im Job tritt oft völlig unangebracht auf. Ab und zu kommt es trotzdem dazu, dass euch ein schlechtes Gewissen beutelt. Wir zeigen euch, was ihr dagegen tun könnt.
Wer kennt es nicht, das schlechte Gewissen? Anders ausgedrückt: das Wissen darum, dass man eine Situation anders hätte handhaben sollen und sich schlecht fühlt, nicht auf den inneren moralischen Kompass gehört zu haben. Wer den Geburtstag seines Ehepartners vergisst oder zum wiederholten Male einen Gefallen eines Freundes ablehnen musste, obwohl man nur einfach keine Lust dazu hatte, dann ist das schlechte Gewissen berechtigt. Ein schlechtes Gewissen im Job hingegen tritt oft völlig unangebracht auf. Wir verraten euch, wie es trotzdem dazu kommt, dass euch hin und wieder ein schlechtes Gewissen beutelt und was ihr dagegen machen könnt.
Ihr habt überdurchschnittlich oft ein schlechtes Gewissen im Job? Glückwunsch, dann zählt ihr wahrscheinlich zu der Sorte Mensch, die sehr gewissenhaft, zügig und genau arbeiten. Das hat allerdings einen Nachteil, denn wenn ihr euren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werdet, quält euch das sehr.
Ein schlechtes Gewissen entsteht vor allem dadurch, dass das eigene Handeln sich gegen die eigene Wertvorstellung richtet. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass die eigenen Wertvorstellungen richtig oder viel eher realistisch sind. Das bedeutet nicht, dass ihr nicht recht mit eurer Vorstellung von der korrekten Arbeitsweise habt, sondern viel eher, dass ihr lernen müsst, fünfe auch mal gerade sein zu lassen – so handhabt es nämlich der Großteil der Arbeitnehmer!
Einige Arbeitnehmer neigen dazu, alles richtig machen zu wollen, jedem im Job gerecht zu werden und im besten Falle auch noch alle Aufgaben in kürzester Zeit alleine erledigen zu wollen. Logisch, dass kein Mensch diesen eigenen Vorstellungen gerecht werden kann. Insbesondere Menschen, die es anderen recht machen und vor allem nicht negativ auffallen wollen, haben überdurchschnittlich oft ein schlechtes Gewissen. Grund dafür ist in erster Linie ein ungesundes Selbstbewusstsein und nicht genügend Selbstwertgefühl.
Tatsächlich sind es spezielle Persönlichkeitseigenschaften, die darüber entscheiden, welchen Stellenwert dem schlechten Gewissen eingeräumt wird. Ganz oft sind es unsichere Persönlichkeiten, die nicht negativ auffallen wollen, die sich in die Arbeit stürzen und ihre eigenen persönlichen Grenzen nicht kennen oder sie wissentlich ignorieren.
Es sind auch häufig Frauen, denen ihr schlechtes Gewissen im Job zum Verhängnis werden kann. Insbesondere Mütter haben das Bedürfnis, allen Ansprüchen gerecht werden zu müssen. Da sie ihre "Arbeitskraft" auf mehrere Bereiche ihres Lebens aufteilen müssen, Job, Haushalt, Mann und Kinder, glauben sie, keine dieser Arbeiten wirklich zufriedenstellend zu erfüllen. Entsprechend groß ist in einigen Bereichen das schlechte Gewissen. Muss dann noch die Arbeit abgesagt werden, weil der Nachwuchs krank ist, meldet sich das Gewissen deutlicher denn je und wird oft mit Arbeitseifer kompensiert.
Während sich euer Arbeitgeber über eure Arbeitswut freut, wird euch früher oder später euer schlechtes Gewissen im Job an den Rande des Nervenzusammenbruchs treiben.
Arbeitnehmer, die mehr Aufgaben übernehmen als ihnen guttun und überhaupt machbar sind, neigen dazu, viel länger im Büro zu bleiben, als es die Kollegen tun und sich selbst einem großen Druck auszusetzen. Denn wie wir euch bereits verraten haben, ist es vor allem das Selbstbewusstsein beziehungsweise nicht genug davon, das schuld am schlechten Gewissen im Job ist.
Wer nicht selbstbewusst genug ist, hat sehr häufig Probleme einfach mal "nein" zu sagen und seinen eigenen Wert zu kennen. Denn den eigenen Wert zu kennen bedeutet immer, zu wissen, wann Grenzen gezogen werden müssen. Wer sein schlechtes Gewissen im Job allerdings bestimmen lässt, der wird sich früher oder später dem Burnout nähern.
Der dauerhafte Stress, den Ansprüchen des Chefs gerecht werden zu müssen, schadet nicht nur der Psyche, sondern ebenso dem Körper und kann sich bald mit Erschöpfung bemerkbar machen. Euch droht allerdings nicht nur ein Burnout, wenn ihr Sklave eures schlechten Gewissens werdet. Denn wer immer öfter mehr Zeit auf der Arbeit und deutlich weniger Zeit zuhause verbringt, wird sich früher oder später unangenehmen Fragen stellen müssen. Wer beginnt, deutlich mehr schlechtes Gewissen im Job zu empfinden, als gegenüber der eigenen Familie, sollte dringend die Reißleine ziehen und die eigenen Prioritäten überdenken.
Wenn ihr allerdings die deutlichen Warnrufe eures Partners oder Kinder weiter ignoriert, lauft ihr Gefahr, eure Familie zu verlieren. Vergesst nicht, dass das Leben im Hier und Jetzt spielt. Das klingt, zugegebenermaßen, sehr abgedroschen, beinhaltet aber viel Wahres. Die Zeit mit der Familie ist kostbar und sollte niemals für den Job langfristig zurückstecken müssen.
Manchmal hilft es, sein schlechtes Gewissen einfach zu ignorieren. Natürlich sollte jeder Mensch auf sein Bauchgefühl, seinen inneren Kompass hören. Doch das bedeutet nicht, bei jeder Aufgabe "hier!" rufen zu müssen oder sich mit den anderen Kollegen um Aufgaben zu streiten, die ihr eigentlich gar nicht übernehmen wollt.
Bei dem speziellen Fall von Frauen und Müttern, sollten diese sich von der Erwartungshaltung immer und überall 100 % geben zu können, lösen. Die Familie sollte immer an erster Stelle stehen und Kompromisse im Privatleben dürfen zugunsten des Jobs nicht eingegangen werden. Grundsätzlich hilft es, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Denn wenn ihr euch selbst zugesteht, auch mal Fehler machen zu dürfen und nicht rund um die Uhr zu Verfügung stehen zu müssen, haltet ihr euer schlechtes Gewissen im Job erfolgreich klein. Auf diese Weise seid ihr außerdem weniger selbstkritisch mit euch.
Was aber, wenn ihr tatsächlich mal einen Fehler gemacht habt, der aus eurer Perspektive heraus nicht tragbar ist? Es ist immer ratsam, sich etwas in Geduld zu üben und abzuwarten, ob euer Fehler wirklich so schwerwiegend war, wie ihr glaubt. Gerade sehr gewissenhafte Menschen neigen nämlich dazu, zu übertreiben und zu glauben, dass ihre Fehler kaum zu entschuldigen sind. In Wahrheit fallen den meisten anderen Menschen diese Fehler nicht einmal auf. Ein schlechtes Gewissen im Job steht häufig gar nicht in der Relation zu dem, was wirklich passiert ist. Wer daher erst einmal abwartet, wird schnell merken, dass die Fehler unscheinbar waren und das schlechte Gewissen mit der Zeit wieder verfliegen wird.
Arbeitgeber mögen Menschen, die ihr schlechtes Gewissen im Job antreibt. Kein Wunder, wer überdurchschnittlich stark von seinem Gewissen beeinflusst wird, arbeitet sehr genau, macht nur wenige Fehler und übernimmt deutlich mehr Arbeit als die Kollegen. Da der Selbstwert bei den meisten Menschen, die solch ein Arbeitsverhalten an den Tag legen, nicht stark ausgeprägt ist, verlangen sie – sehr zur Freude des Arbeitgebers – nicht einmal das Gehalt, das ihnen aufgrund ihrer Arbeitsleistung zustehen würde. Ein echter Gewinn für den Arbeitgeber, doch keineswegs für den Arbeitnehmer.
Nicht selten arbeiten sich solche gewissenhaften Menschen bis zur Erschöpfung, weil sie ihren eigenen auferlegten Ansprüchen gerecht werden wollen. Die Lösung ist simpel, das Arbeitspensum etwas zurückstecken und sich darüber bewusst werden, welche Leistung erbracht worden ist bisher.
Spätestens wenn die eigene Familie immer mehr hinter dem Job zurückstecken muss, sollten bei euch die Alarmglocken schrillen!