Wer im Homeoffice arbeitet, arbeitet meist mehr, weil die Zeit fürs Pendeln wegfällt. Warum davon vor allem Unternehmen profitieren, erfährst du hier.
In den letzten Jahren hat sich die Arbeitswelt drastisch verändert und eine der bemerkenswertesten Veränderungen ist zweifellos die zunehmende Beliebtheit des Homeoffices. Die COVID-19-Pandemie hat diese Entwicklung weiter beschleunigt und viele Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Viele Beschäftigte nutzen diese Gelegenheit gerne, andererseits eröffnet es Arbeitgebern neue Chancen, von denen sie in herkömmlichen Bürosettings nicht profitieren würden. In diesem Blogartikel gehen wir genauer darauf ein, warum Remote Work, insbesondere in Bezug auf Überstunden, vor allem den Unternehmen zugutekommt.
Laut der Studie des National Bureau of Economic Research (NBER) "Global Survey of Working Arrangements" sparen Arbeitnehmer im Durchschnitt 72 Minuten pro Tag, wenn sie im Homeoffice arbeiten, anstatt ins Büro zu pendeln. Interessanterweise nutzen die meisten Arbeitnehmer die gewonnene Zeit nicht für persönliche Aktivitäten, sondern setzen sie für zusätzliche oder produktivere Arbeit ein. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ein Großteil dieser Zeitersparnis den Arbeitgebern zugutekommt.
Gemäß der Studie verwenden Arbeitnehmer weltweit durchschnittlich 40 Prozent ihrer eingesparten Zeit für ihre Arbeit. Im Vergleich dazu werden lediglich 34 Prozent der Zeitersparnis für Freizeitaktivitäten genutzt. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist, dass etwa 11 Prozent der eingesparten Zeit dafür aufgewendet werden, um Kinder oder Angehörige zu betreuen und zu pflegen.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Arbeitnehmer die Möglichkeit des Homeoffices nutzen, um ihre Arbeitszeit effizienter zu gestalten und einen Mehrwert für ihre Arbeitgeber zu schaffen. Die Einsparung von Pendelzeiten ermöglicht es ihnen, länger und fokussierter an ihren beruflichen Aufgaben zu arbeiten. Gleichzeitig können sie jedoch auch Zeit für die Fürsorge von Familienmitgliedern aufbringen. Die Gewinne an Produktivität und die Verbesserung der Work-Life-Balance sind somit entscheidende Vorteile, von denen sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren können.
Speziell in Deutschland zeigt sich, dass Beschäftigte scheinbar die gewonnene Zeit eher für Freizeitaktivitäten nutzen – ganz gut, finden wir. Laut der Studie fließen hierzulande nur etwa 31 Prozent der Zeitersparnis in berufliche Aktivitäten, während ganze 46 Prozent für Freizeitgestaltung verwendet werden. Eine ähnliche Verteilung zeigt sich in Österreich.
Diese Zahlen deuten darauf hin, dass in Deutschland und Österreich die Tendenz besteht, die gewonnene Zeit im Homeoffice nicht ausschließlich für berufliche Zwecke zu nutzen, sondern auch für persönliche Erholung und Freizeitaktivitäten. Es scheint, dass Angestellte die Möglichkeit des Homeoffices nutzen, um eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erreichen und ihre Freizeit besser zu genießen.
An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass dies nicht zwangsläufig auf mangelnde Produktivität hindeutet. Indem Beschäftigte Zeit für Entspannung und Freizeitaktivitäten einplanen, können sie ihre Batterien aufladen und ihre Produktivität langfristig steigern. Eine ausgewogene Nutzung der gewonnenen Zeitressourcen kann zu einer besseren Arbeitsleistung und Zufriedenheit der Beschäftigten führen.
Das Homeoffice hat sich in den letzten Jahren als eine der bemerkenswertesten Veränderungen in der Arbeitswelt etabliert. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Trend weiter beschleunigt und neue Chancen in der Arbeitswelt eröffnet. Studien zeigen, dass Angestellte durchschnittlich 72 Minuten pro Tag einsparen, wenn sie im Homeoffice arbeiten. Die meisten nutzen diese Zeit für zusätzliche Arbeit oder um produktiver zu sein. Dies kommt den Unternehmen zugute, da die Zeitersparnis die Arbeitsleistung steigert. Allerdings bietet das Homeoffice auch Arbeitnehmern Vorteile, weil sie ihre Zeitressourcen ausgewogener nutzen können, eine bessere Work-Life-Balance erreichen können und somit zufriedener sind. Es gilt daher abzuwägen, wer im Homeoffice seine Zeit wie nutzt und ob damit der Beschäftigte selbst oder das Unternehmen profitiert.