Mann mit stillem Burnout am Schreibtisch
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Mann mit stillem Burnout am Schreibtisch
Warum er so gefährlich ist & was du tun kannst

Wie lässt sich ein stiller Burnout erkennen?

Stiller Burnout ist ein gefährlicher, sich höchstens schleichend ankündigender Zustand. Wie du ihn trotzdem erkennen kannst, liest du in diesem Beitrag.

Stiller Burnout ist ein schleichender Zustand, bei dem Betroffene trotz anhaltender Erschöpfung weiterarbeiten. Oft unbemerkt kann er gravierende Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden haben.

Medikamente
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Medikamente

Wie lässt sich ein stiller Burnout erkennen?

Das Phänomen des “stillen Burnouts” ist eine Form der psychischen Erschöpfung, die sich schleichend und unbemerkt entwickelt, bis sie zu einem völligen Zusammenbruch führt. Es betrifft oft Menschen, die sehr engagiert und leidenschaftlich in ihrem Beruf, ihrer Familie oder ihrer Freizeit sind, aber nicht in der Lage sind, sich von Stress und Problemen abzukapseln. Üblicherweise lässt sich anhand bestimmter Symptome und Verhaltensweisen ein stiller Burnout recht gut diagnostizieren, wenn der Verdacht einmal da ist – doch leider kennen viele Menschen nur den bekannteren “klassischen" Burnout oder schieben ihre Symptome auf andere Umstände oder Erkrankungen.

Ein stiller Burnout kann schwer zu erkennen sein, weil die typischen Symptome eines Burnouts wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Depressionen nicht offensichtlich sind. Allerdings gibt es einige Warnzeichen, die darauf hinweisen können, dass deine Psyche sich auf dem Weg zur totalen Erschöpfung befindet.

überforderte Frau am Notebook
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überforderte Frau am Notebook

Symptome für einen stillen Burnout

  • Ungeduld und Gereiztheit: Betroffene reagieren ungewöhnlich empfindlich und aggressiv auf kleine Schwierigkeiten oder Missgeschicke im Alltag.
  • Schlafverhalten: Betroffene haben Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen, weil sie ständig an ihre Sorgen denken oder sich ablenken wollen. Sie fühlen sich morgens nicht erholt und leiden unter Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten.
  • Sozialer Rückzug: Betroffene ziehen sich immer mehr von ihren Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern zurück, weil sie keine Lust oder Energie haben, sich mit ihnen auszutauschen oder etwas zu unternehmen. Sie isolieren sich und verlieren das Interesse an ihren Hobbys oder Aktivitäten. In anderen Worten: die Social Battery ist permanent leer.
  • Übertriebenes Pflichtgefühl: Eng mit dem vorherigen Punkt verbunden ist auch das übertriebene Pflichtgefühl allem gegenüber, was mit dem Job zu tun hat. Betroffene können schlechter Grenzen zwischen beruflicher und privater Zeit setzen, häufen Überstunden an und vernachlässigen oft andere Verpflichtungen.
  • Körperliche Beschwerden: Betroffene spüren häufiger Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen, Verspannungen, Herzrasen oder Schwindel. Diese können Ausdruck einer psychosomatischen Belastung sein, die durch den chronischen Stress verursacht wird.
  • Gefühl der Sinnlosigkeit: Betroffene zweifeln an ihrem Selbstwertgefühl, ihrer Leistungsfähigkeit oder ihrer beruflichen Perspektive. Sie haben das Gefühl, nichts zu erreichen oder zu bewirken, dass ihre Verantwortung im Sand verläuft und sie verlieren die Freude an ihrer Arbeit oder ihrem Leben.

Wie kannst du einem stillen Burnout entgegenwirken?

Um einem stillen Burnout vorzubeugen oder entgegenzuwirken, ist es wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten und sich regelmäßig Erholungsphasen zu gönnen. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:

  • Lerne, Nein zu sagen: Setze dir realistische Ziele und Prioritäten und lehne Aufgaben ab, die du nicht schaffen kannst oder die dich überfordern. Sage auch mal Nein zu sozialen Verpflichtungen, wenn du lieber Zeit für dich brauchst.
  • Schaffe dir einen Ausgleich: Suche dir Aktivitäten, die dir Spaß machen und dich entspannen, wie Sport, Musik, Kunst oder Lesen. Verbringe auch Zeit mit Menschen, die dir guttun und dich unterstützen, wie Freunde, Familie oder Kollegen.
  • Pflege einen gesunden Lebensstil: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung. Vermeide Alkohol, Nikotin oder andere Drogen als Flucht vor dem Stress. Diese können deine Gesundheit noch mehr schädigen.
  • Suche professionelle Hilfe: Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht mehr weiterkommst oder dass deine Beschwerden dich stark beeinträchtigen, zögere nicht, einen Arzt oder einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Sie können dir helfen, die Ursachen deines Burnouts zu verstehen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten anzubieten.

Am besten ist es, wenn du diese Maßnahmen – vor allem die Suche nach professioneller Hilfe – frühzeitig ergreifst. Sowohl die schlechte Versorgung mit Therapieplätzen als auch die progressive Natur eines stillen Burnouts sorgen dafür, dass du auf keinen Fall zu lange warten solltest, dir Hilfe zu suchen und selbst Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das kann schwer sein und Überwindung kosten, ist aber langfristig gesehen deutlich besser für deine Zukunft, deine körperliche und vor allem deine mentale Gesundheit!

Fazit

Wenn du glaubst, unter stillem Burnout zu leiden, ist es wichtig, dir Zeit für dich selbst zu nehmen und Unterstützung zu suchen. Das Eingestehen eigener Grenzen ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Selbstbewusstsein. Gespräche mit Vertrauenspersonen oder Fachleuten können den Weg zur Genesung erleichtern. Achte auf dich selbst und nimm Hilfe an.