Was erlaubt ist und was der Arbeitgeber verbieten

Essen, Handy und Kaffeeklatsch am Schreibtisch

Du fragst dich, was dein Unternehmen dir verbieten kann und was am Schreibtisch tatsächlich erlaubt ist? Hier erfährst du mehr!

Ein angenehmes Arbeitsumfeld ist von großer Bedeutung, um produktiv und konzentriert arbeiten zu können. Doch welche Regeln gelten eigentlich am Schreibtisch? Darfst du während der Arbeit genüsslich dein Essen verspeisen oder nebenbei den neuesten Klatsch mit Kollegen austauschen? Und was ist mit dem ständigen Begleiter, dem Handy? In diesem Blogartikel gehen wir diesen Fragen nach.

Essen am Schreibtisch – praktisch oder No-Go?

Du genießt es, am Schreibtisch zu essen, weil es dir Zeit spart und du direkt bei der Arbeit essen kannst? Es mag verlockend sein, zu denken, dass du beides miteinander vereinen und dadurch produktiver sein kannst. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass du dadurch andere ablenkst. Sei es durch Essensgeräusche oder unangenehme Gerüche, die du deinen Teammitgliedern unfreiwillig zumutest. Ein weiterer Nachteil ist, dass du deinen Arbeitsplatz mit Krümeln verunreinigst. Und zu guter Letzt ist es nicht unbedingt die gesündeste Option, am Arbeitsplatz zu essen, da du dich so weniger bewegst und möglicherweise mehr ungesunde Snacks zu dir nimmst.

Doch wie sieht es eigentlich mit den Regelungen seitens des Unternehmens dazu aus? Gibt es Gesetze und Vorschriften, die den Verzehr von Essen am Arbeitsplatz regeln? Kannst du für das Essen am Schreibtisch abgemahnt oder sogar gekündigt werden? Laut Gesetz ist eine Pause von mindestens 30 Minuten vorgeschrieben, wenn du mehr als sechs Stunden arbeitest. Ob du diese Pause im Pausenraum oder im Büro verbringst, ist nicht festgelegt. Es gibt keine Regelung, die es dir verbietet, in der Pause am Arbeitsplatz zu essen oder zwischendurch zu snacken.

Allerdings kann eine unternehmensspezifische Betriebsordnung das Essen am Arbeitsplatz untersagen, zum Beispiel weil es Gesundheits- und Hygienevorschriften widerspricht. Falls du Kundenkontakt hast, kann es auch verboten sein, direkt am Arbeitsplatz zu essen. Solche Gründe können dafür sprechen, dass unternehmensintern geregelt ist, wo gegessen werden darf und wo nicht. Lies dafür am besten deine Betriebsordnung durch und frage bei Unsicherheiten nach.

Dein bester Freund, das Handy – immer dabei?

Der Einsatz des Handys für berufliche Zwecke ist in vielen Unternehmen üblich und kann die Arbeitsabläufe erleichtern, weil Beschäftigte dadurch immer erreichbar sind. Sie können beispielsweise dienstliche E-Mails checken, berufliche Anrufe tätigen oder relevante Informationen recherchieren. Der Handygebrauch kann somit die Kommunikation und den Informationsaustausch verbessern und einige Abläufe im Team effizienter machen.

Der private Handy-Gebrauch am Arbeitsplatz dagegen kann dich ablenken und unproduktiv machen. Aus diesem Grund haben Arbeitgeber häufig Regelungen zur privaten Handy-Nutzung am Arbeitsplatz. Solche Einschränkungen dienen dazu, die Konzentration und Produktivität der Beschäftigten aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass andere im Team nicht gestört werden.

Ein solches Verbot ist zulässig und du solltest dich besser daran halten, um keinen Ärger zu bekommen. In Notfällen muss der Arbeitgeber die private Handynutzung aber erlauben, beispielsweise wenn du einen dringenden Anruf tätigen musst oder auf einen wartest. In der Praxis haben Arbeitgeber oftmals gegen eine gelegentliche, kurze Handynutzung während der Arbeitszeit nichts einzuwenden. Ansonsten kannst du dich vielleicht einfach kurz ausstempeln, um Ärger zu vermeiden.

Besprich am besten mit deinem oder deiner Vorgesetzten, wie du dich am Arbeitsplatz in Sachen Handynutzung am besten verhalten sollst. Lies auch nach, was in deiner Betriebsordnung steht, um Missverständnisse zu vermeiden. Verhalte dich anderen gegenüber respektvoll und versuche, Ablenkungen durchs Handy am Arbeitsplatz zu vermeiden. Stelle dazu das Handy auf stumm oder verwende den Nicht-Stören-Modus.

Ein kurzer Plausch versüßt jedem den Tag, oder?

Eine US-Studie hat ergeben, dass US-Amerikaner täglich rund 118 Minuten am Arbeitsplatz plaudern, was Unternehmen umgerechnet etwa 12.000 US-Dollar pro Angestellten und Jahr kostet. Das klingt nach einer Unmenge an Kosten, die Unternehmen – berechtigterweise – einsparen wollen. Unterbinden können sie es aber nicht. Und sollten es auch nicht.

Denn Small Talk im Büro ist keine verschwendete Zeit. Zunächst einmal macht Small Talk die Arbeit erträglicher, stärkt die Beziehungen zu den Teammitgliedern und auch zu Kunden. Gerade während der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie einsam wir uns fühlen, wenn wir auf soziale Kontakte verzichten müssen. Das hat uns unproduktiv gemacht, unsere Arbeitsmotivation und unsere Zufriedenheit geschmälert. Small Talk und ein kurzer Plausch können also förderlich sein, weil es den Teamzusammenhalt aufrechterhält und unsere Arbeitsmotivation fördert.

Rein informelle Gespräche und der Austausch von Neuigkeiten am Arbeitsplatz können also durchaus positiv sein, weil sie den Teamgeist fördern, die Zusammenarbeit stärken und ein angenehmes Arbeitsklima schaffen. Außerdem können Beschäftigte so voneinander lernen, neue Ideen entwickeln und das Arbeitsumfeld als sozialen Raum wahrnehmen.

Dennoch gibt es auch Grenzen, die eingehalten werden sollten. Zu lange oder zu häufige Kaffeepausen können die Arbeitszeit beeinträchtigen und die Produktivität stören. Zudem sollten vertrauliche oder unangemessene Informationen nicht im Rahmen von Klatschgesprächen weitergegeben werden, da ansonsten Konflikte oder Vertrauensbrüche vorprogrammiert sind. Versuche also, ein Gleichgewicht zwischen sozialer Interaktion und effizienter Arbeit zu finden.

Fazit

Also, zusammengefasst: Beim Essen am Schreibtisch gibt es keine festen Regeln, aber achte darauf, dass du niemanden störst und keine Krümel hinterlässt. Falls in deiner Betriebsordnung etwas zum Essen am Arbeitsplatz steht, musst du dich jedoch daranhalten. Die Handy-Nutzung am Arbeitsplatz sollte in Maßen erfolgen, um Ablenkungen zu vermeiden. Halte dich daran, was dein Unternehmen vorgibt und frag im Zweifel nach. Und: Small Talk im Büro ist okay, solange du dabei nicht zu viel Zeit verschwendest. Respektiere die Regeln deines Unternehmens und denke daran, dass die Arbeit auch erledigt werden muss.