Lebenslauf optimieren
Die Jobsuche hast du dir einfacher vorgestellt? Vielleicht liegt es an deinem Lebenslauf. Wir geben dir Tipps für den perfekten CV – jetzt lesen!
Die Jobsuche hast du dir einfacher vorgestellt? Vielleicht liegt es an deinem Lebenslauf. Wir geben dir Tipps für den perfekten CV – jetzt lesen!
Studium, Praktika und so schnell wie möglich ins Berufsleben starten: So einfach ist der Einstieg in den neuen Lebensabschnitt in den meisten Fällen dann doch nicht. Du hast dich zum Beispiel um eine Stelle in deinem absoluten Traumunternehmen beworben. Lange hat es gedauert, bis der Lebenslauf deinem kritischen Auge standhalten konnte. Abgeschickt und nach nur wenigen Tagen kam schon die Absage. Was ist die Ursache? Vielleicht der Lebenslauf? Möglich, denn ein kritischer Blick der Personaler:innen reicht aus und dein Profil landet blitzschnell im falschen (virtuellen) Stapel.
Dabei hat doch alles so wunderbar gepasst. Das Anforderungsprofil – fast schon maßgeschneidert. Du hast viel Mühe und Zeit investiert. Trotzdem wurde deine Bewerbungsmappe abgelehnt. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass der Lebenslauf so seine Tücken hat, die so manche Bewerber:innen sofort ins Aus katapultieren. Wir zeigen dir, wie du mit den richtigen Tricks deinen Lebenslauf optimieren und bei Personaler:innen so richtig Eindruck schinden kannst.
Moment – soweit muss es noch nicht kommen. Doch um das Interesse deiner Leser:innen zu wecken, schadet es nicht, sich vor dem Schreiben deines Lebenslaufs in ihre Situation zu versetzen – und dabei handelt es sich eben meistens um Personaler:innen. In höchstens einer Minute solltest du deine Qualifikationen und Eignungen kurz und bündig vermitteln – denn mehr Zeit bleibt ihnen oft nicht, um darüber zu entscheiden, wer in die erste Bewerbungsrunde kommt. Stell dir also vor, du stehst unter Zeitdruck und musst in Windeseile eine Entscheidung treffen. Worauf würdest du achten?
In einigen Ländern des Auslands sind Bewerbungsbilder bereits verpönt oder ganz tabu. Auch in Deutschland wird über ihre Notwendigkeit immer wieder diskutiert. Doch bei vielen Ausschreibungen gilt noch immer das ungeschriebene Gesetz: Nur wer Gesicht zeigt, hat eine potenzielle Chance, in den Bewerbungsprozess überhaupt aufgenommen zu werden. Halbprofil bis Schulterpartie – so setzt du dich am besten in Szene. Ist ein Bewerbungsfoto nicht gewünscht, wird dies meist explizit in der Stellenanzeige oder im Online-Bewerbungsformular kommuniziert.
Einfach, aber nicht einfältig – Personaler:innen mögen klare Strukturen. Der Lebenslauf beginnt mit den Kontaktdaten und schließt mit weniger relevanten Zusatzinformationen, wie den eigenen Hobbys. Das erleichtert den Lesefluss und unterstreicht Sicherheit und Kompetenz. Der:die Bewerber:in vermittelt so das Bild einer in sich geordneten Persönlichkeit, die sich sehr wohl Gedanken um die Präsentation des Lebenslaufs gemacht und ganz genaue Vorstellungen von der Position hat.
Die Bewerbungsphase ist sicherlich auch für dich eine nervenaufreibende Zeit. Nicht selten kommt es vor, dass du gleich mehrere Anschreiben nacheinander verschickst. Die Bewerbungsunterlagen jedes Mal aufwendig umzuformulieren ist in solchen Fällen nahezu unmöglich oder eine Sisyphusarbeit – gerade dann, wenn es sich um ähnliche Jobprofile handelt. Nicht so bei abweichenden Stellen. Dann sollte allerdings nicht nur das Anschreiben, sondern auch der Lebenslauf angepasst werden. Entsprechend dem Jobprofil solltest du die Schwerpunkte im Werdegang anders setzen. Das schließt Schlüsselbegriffe und Hervorhebungen ebenso mit ein.
Apropos Schlüsselbegriffe: Teamfähigkeit, analytisches Verständnis, Zuverlässigkeit und Flexibilität. Das sind Eigenschaften, die Personaler:innen schätzen und schon in den Stellenanzeigen als Voraussetzung angeben. Filtere diese heraus und formuliere deine Stationen im Lebenslauf am besten so, dass sie sich anhand deiner Aufgaben einfach herauslesen lassen. Wer beispielsweise erfolgreich im Team an einem Gemeinschaftsprojekt gearbeitet hat, ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch teamfähig. Diese Soft Skills dagegen einfach aufzulisten, kann jede:r.
Ein altes Sprichwort besagt: Möchtest du intelligent wirken, dann bring es mit wenigen Worten auf den Punkt! Sprachbegabte müssen sich hierbei selbst an die Leine nehmen. Sind Sätze zu lang, steigen Personaler:innen gerne aus. Wenn du Sätze schreibst, dann halte diese einfach und kurz. Besser sind jedoch stichpunktartige Formulierungen, die sich schnell scannen und im Kopf behalten lassen.
Der inhaltliche Aufbau des Lebenslaufs ist das A&O. Sind die Schwerpunkte falsch gesetzt, bedeutet dies oftmals das Aus für den:die Bewerber:in bereits vor der ersten Runde. Wir haben die wichtigsten Punkte nochmal für dich aufgelistet:
Beliebter Anfängerfehler: Bewerber:innen beginnen ihren Lebenslauf gerne mal mit Angaben zur schulischen Laufbahn. Doch kein:e Personaler:in möchte als Erstes erfahren, wo du dein Abitur gemacht hast. In umgekehrt chronologischer Reihenfolge ist hier die Devise. Was machst du aktuell? Was hast du davor gemacht? Dann erst folgt dein Schulabschluss. Die Grundschule ist übrigens irrelevant. Wer einen Abschluss hat, hat mit Sicherheit auch die Grundschule mit Bravour gemeistert.
Um den Blick der Personaler:innen geschickt zu lenken und dahingehend deinen Lebenslauf zu optimieren, bietet sich die Hervorhebung durch Fettungen an. Aber auch hierbei gilt: alles in Maßen. Entscheide dich vorher, was du betonen willst. Kannst du namhafte Unternehmen oder Universitäten vorweisen, dann müssen diese unbedingt in dicken schwarzen Lettern aus den Zeilen direkt ins Auge springen. Doch auch hier gilt: Wohl dosiert, sonst wird es schnell unübersichtlich.
Sofern du Angaben in Sätzen ausformulierst, gilt es auch hierbei wichtige Texter-Regeln zu befolgen: positiv, aktiv, kurz und knackig. Alles, was auch nur annähernd negative Assoziationen erzeugt, gehört nicht in den Lebenslauf. Außerdem: Wenn sich ein Passiv-Satz ins Aktive umformulieren lässt, ist dies immer die bessere Wahl. „Ich habe mir angeeignet…“ ist demnach besser als „mir wurde beigebracht“. Der:die Bewerber:in unterstreicht damit indirekt Eigeninitiative und Motivation.
Das Anschreiben und der Lebenslauf bilden eine Einheit. Dies sollte auch optisch zu erkennen sein. Nicht selten unterscheiden sich die Formatierungen voneinander. Selbst Schriftgrößen variieren hin und wieder. Dem geschulten Blick von Perosnaler:innen entgeht solch ein Fauxpas auch innerhalb einer Minute nicht.
Du bist auf LinkedIn, Xing und Co. aktiv? Dann setze eine Verlinkung in deinen Lebenslauf. Verbergen kannst du deine Profile sowieso nicht. Recruiter wissen, wo sie schauen müssen, um sich ein umfassendes Bild von dir machen zu können. Damit zeigst du deutlich, dass du versiert im Umgang mit sozialen Medien bist. Für Positionen in Bereichen wie Online-Marketing oder Kommunikation und PR ist eine aktive Präsenz ein absolutes Plus.
Ein persönliches Zitat gleich zu Beginn des Lebenslaufs: Kann gelingen, kann aber auch mächtig in die Hose gehen. Aphorismen von Literat:innen oder – schlimmer noch – von chinesischen Lehrmeistern wirken vorwitzig und altklug. Wenn du zu 100 Prozent dahinterstehst und dies dein Lebenslauf erkennen lässt, kann ein frisches, modernes und knackiges Zitat von Vorteil sein.
Latein lockt in den meisten Branchen aller Regel keine Personaler:innen mehr hinter dem Ofen hervor – tote Sprache und so – Englisch und andere Fremdsprachen allerdings schon. Ein einfaches „gut“ als Prädikat reicht dennoch nicht aus. Versuche deshalb, deinen Kenntnisstand mithilfe von Zertifikaten nachzuweisen oder zumindest anhand von Kategorien zu konkretisieren. Folgende Einteilung kann dabei hilfreich sein: Lesen, Verstehen und Sprechen. Du hast ein Semester im Ausland verbracht? Absolut erwähnenswert. Den entsprechenden Nachweis solltest du selbstverständlich auch hier vorlegen können.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn du deinen Lebenslauf farblich etwas aufpeppen willst. Was dabei erlaubt bzw. sinnvoll ist, hängt von der Branche und der Position ab. Eine kreative Bewerbung in den Farben des Unternehmens schindet sicherlich Eindruck. Doch wer sich unsicher ist, sollte mit Experimenten lieber vorsichtig sein. Ebenso ist es nicht verkehrt, sich die Wirkung bewusst zu machen. Dezentes Grün oder Blau können die Persönlichkeit mitunter positiv unterstreichen. Die Farben Gelb und Rot wohl eher nicht.
Längere berufliche Auszeiten kaschieren? Lieber nicht, wenn du deinen Lebenslauf optimieren willst. Spätestens im Vorstellungsgespräch kommt das unangenehme Thema ohnehin zur Sprache. Nicht jeder Lebenslauf liest sich wie eine Aneinanderreihung von Erfolgen. Ehrlichkeit siegt und macht den:die Bewerber:in nur sympathischer, solange du weiter die relevanten Qualifikationen vorweisen kannst. Übrigens: Auch Auszeiten lassen Menschen reifen und zu neuen Erkenntnissen kommen. Du musst diese nur gut verpacken. Dass Lügen im Lebenslauf dabei ausgeschlossen sind, versteht sich wohl von selbst.
„Sport, Lesen, Freunde“ – das ist wenig aussagekräftig. Gehe ins Detail: Treibst du Sport oder schaust du nur? Ein spezifisches Hobby bringt mehr als jede Bescheinigung. Zum Beispiel: „Leidenschaftlicher Autoliebhaber, seitdem ich denken kann.“
Unser Extra-Tipp, um deinen Lebenslauf zu optimieren: Du kannst natürlich mit Sprachzertifikaten oder deinen Uni-Transkripten punkten, aber es ist auch effektiv, mehr von deiner Persönlichkeit zu zeigen. Ein Beispiel: Eine Seite voller O-Töne von ehemaligen Kolleg:innen – natürlich von jenen, mit denen du gut klarkamst. Aussagen wie „trockener Humor“, „hält das Team zusammen“ oder „manchmal etwas überambitioniert“ sind sympathisch und zaubern selbst den griesgrämigsten Personaler:innen ein Lächeln ins Gesicht.
Mit Tricks den Lebenslauf zu optimieren ist gut, doch zu viel Schminke kann das Gegenteil bewirken. Es ist wie mit dem Salz in der Suppe: Zu viel und es schmeckt nicht mehr. Manche unserer Tipps wie Form und Aufbau sind selbstverständlich, reichen aber aus, um deinen Lebenslauf nicht gleich im Papierkorb landen zu lassen. Bevor du zu viel Zeit in die Optik investierst, schau lieber darauf, dass Anschreiben und Lebenslauf immerhin einheitlich aussehen. Hast du keine Ideen, schau dir die Seite des Unternehmens genau an und hole dir hier beim Farbschema Inspiration.
Doch eines bleibt klar: Am Ende zählen immer noch die Fakten. Ein verständlicher, übersichtlicher und strukturierter Lebenslauf verbessert deine Chancen auf den Traumjob enorm.