Warum Business Languages wichtig sind

Eine neue Analyse zeigt es schwarz auf weiß: Englisch steht als Einstellungskriterium weit oben auf der Wunschliste der Arbeitgeber. In jeder zweiten Stelleanzeige werden Kenntnisse der englischen Sprache als Voraussetzung genannt. Zu diesem Ergebnis kommt der Sprachreiseveranstalter LAL, der 90.000 Stellenangebote für die Analyse ausgewertet hat. Aber warum sind Fremdsprachenkenntnisse heutzutage so wichtig?

 

Fremdsprachenkenntnisse haben durch die Internationalisierung eine größere Bedeutung gewonnen. Und die englische Sprache hat sich dabei als eine de facto Weltsprache etabliert. Sie wird weltweit und branchenübergreifend gesprochen und verstanden. Dass Englisch im Job wichtig ist, trifft übrigens nicht nur auf große Firmen zu, sondern auch auf Mittelständler. Mittelständische Unternehmen, die nur auf den deutschen Markt ausgerichtet ist, finden sich kaum noch. Fast alle sind mehr oder weniger international orientiert. Und damit das internationale Geschäft brummt, muss die Kommunikation stimmen. Wer sich nicht mit internationalen Kunden, Geschäftspartnern oder Lieferanten verständigen kann, muss mit Geschäftseinbußen rechnen. Bei jedem zehnten klein- oder mittelständischen Unternehmen führen fehlende Sprachkenntnisse zum Verlust von Aufträgen, hat die Europäische Kommission in einer Studie beziffert.

 

Neben der Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten ist Englisch aber auch bei der Bedienung von bestimmter Software, beim Lesen und Verfassen von technischen und naturwissenschaftlichen Forschungsberichten und zum Verstehen von englischen Fachbegriffen wichtig. Zudem helfen Fremdsprachenkenntnisse auch dabei, über den sprichwörtlichen eigenen Tellerrand hinwegzublicken und sensibler mit anderen Kulturen umzugehen. Die sogenannte Interkulturelle Kompetenz ist ein wichtiger Baustein, um international erfolgreich zu sein.

Für mehr als 87 Prozent der Arbeitgeber sind Englischkenntnisse am wichtigsten. Damit übertrumpft Englisch alle anderen Fremdsprachen. Auf dem zweiten Platz landen Französischkenntnisse, sie werden allerdings in lediglich fünf Prozent der Stellenanzeigen gefordert. Noch sporadischer verlangen Chefs Kenntnisse der Sprachen Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Spanisch. Arabisch, Chinesisch, Japanisch und Russisch wünschen sich die Arbeitgeber hingegen nur in zwei Prozent der Stellenangebote.

In manchen Branchen ist Englisch im Job besonders oft gefragt, in anderen Branchen hingegen so gut wie gar nicht. Wahrscheinlich denkt ihr zuerst an Dolmetscher, Fremdsprachenkorrespondenten und Sprachlehrer. Aber auch für zahlreiche andere Berufsgruppe, die augenscheinlich gar nichts mit dem Ausland zu tun haben, sind Kenntnisse der englischen Sprache wichtig, zeigt die Analyse. So gelten Englischkenntnisse beispielsweise für Juristen, Ingenieure und andere Naturwissenschaftler als Schlüsselqualifikation. Zwei Drittel der Stellenangebote in diesen Bereichen fordern ein ordentliches Sprachniveau der englischen Sprache. Auch im Vertrieb sind Fremdsprachenanforderungen häufig, schließlich haben Arbeitnehmer in diesem Bereich besonders oft mit dem Ausland zu tun.

 

Anders sieht es im Öffentlichen Dienst aus. Hier gelten Fremdsprachen selten als Voraussetzung; nur ein Fünftel der Stellenanzeigen fordert Englischkenntnisse von den Bewerbern. Für die meisten Tätigkeiten im Öffentlichen Dienst reicht Deutsch demnach aus. Auch bei Stellengesuchen für Ärzte und Pfleger werden Fremdsprachenkenntnisse nur selten gefordert. Ganze acht Prozent der Stellenausschreibungen für Ärzte nennen Kenntnisse der englischen Sprache explizit als Voraussetzung. Bei den Anzeigen für Pfleger sind es sogar nur fünf Prozent.

 

Ob ihr Englisch im Job dringend braucht, hängt von der Branche und eurem Unternehmen ab. Aber auch wenn ihr beruflich kaum Fremdsprachen verwendet, kann es nicht schaden, an eurer Sprachkompetenz zu arbeiten. Spätestens, wenn ihr in die Führungsetage aufsteigen möchtet, kommen euch die Sprachkenntnisse zugute.

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