Kollegen gemeinsam am Tisch
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Kollegen gemeinsam am Tisch
Wie ihr euren potenziellen Arbeitgeber richtig hin

Jobzusage, aber nicht eure erste Wahl?

Es ist es eine knifflige Angelegenheit, mehrere Jobangebote gleichzeitig zu jonglieren. Wir verraten, wie ihr interessierte Arbeitgeber hinhalten könnt!

Glückwunsch, ihr habt eine Art Luxusproblem! Trotzdem ist es eine knifflige Angelegenheit, mehrere Jobangebote gleichzeitig zu jonglieren. Wir verraten, wie ihr interessierte Arbeitgeber hinhalten könnt!

Von mehrstufigen Bewerbungsprozessen und Mehrfachzusagen

Wer einen neuen Job sucht, bewirbt sich nicht nur bei einem einzigen Unternehmen. Um die Chancen auf eine attraktive Stelle zu steigern, werden mehrere Bewerbungen gleichzeitig verschickt. Der klare Favorit, auf dessen Zusage man hofft, steht dabei in der Regel von Anfang an fest. Die anderen Bewerbungen sind eine Art Sicherheitsnetz. Diese Strategie ist sinnvoll, kann aber knifflig werden, wenn die finale Antwort des Favoriten lange auf sich warten lässt und in der Zwischenzeit eine andere Jobzusage kommt. Manchmal hagelt es überraschend Mehrfachzusagen, die man nicht direkt zu- oder absagen will.

Wie aufwendig der Bewerbungsprozess ist und wie schnell eine Jobzusage kommt, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Bei großen Konzernen und höheren Positionen gibt es häufig einen mehrstufigen Bewerbungsprozess mit mehreren Runden. Außerdem können weitere Faktoren eine Rolle spielen, warum es manchmal länger dauert, bis eine Entscheidung fällt. Das Warten ist nervig, aber richtig nervenaufreibend wird es erst, wenn es anderswo plötzlich klappt. Wird das erste Bewerbungsgespräch unerwartet direkt mit einem konkreten Vertragsangebot belohnt, während ihr auf die Antwort eures Favoriten wartet oder nur eine vorläufige mündliche Zusage habt, müsst ihr euch entscheiden. Ihr habt drei Optionen: Zusagen und den Traumjob sausen lassen? Absagen und riskieren, letztendlich ohne Job dazustehen? Oder den Arbeitgeber hinhalten und abwarten, was der Favorit antwortet?

Zwei Frauen sprechen und schreiben Notizen
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Zwei Frauen sprechen und schreiben Notizen

Arbeitgeber hinhalten: Möglichkeiten und ihre Risiken

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, wie sich ein Unternehmen hinhalten lässt. Jede von ihnen hat Vor- und Nachteile - und birgt gewisse Risiken.

1. Möglichkeit: Zeit schinden

Wenn ihr einen Arbeitgeber hinhalten müsst, könnt ihr extra langsam auf Anrufe und E-Mails reagieren, um Zeit zu schinden. So könnt ihr mehrere Tage oder gar Wochen herausschlagen. Als Entschuldigung für die Verzögerung lassen sich aufwendige Projekte, Dienstreisen oder gar private Zwischenfälle anführen.

Das Risiko ist allerdings, dass die Personalabteilung eure Hinhaltetaktik durchschaut. Außerdem könnte der Eindruck entstehen, dass ihr unzuverlässig oder nicht wirklich an der Stelle interessiert seid. Zudem sind Ausreden und Lügen keine gute Basis für eine Zusammenarbeit.

2. Möglichkeit: Karten offen auf den Tisch legen

Manchmal sprechen die Personalverantwortlichen das Thema Bewerbungen bei der Konkurrenz von selbst an. Dann könnt ihr mit offenen Karten spielen. Erzählt, dass der Bewerbungsprozess bei der Konkurrenz noch läuft und ihr deshalb Bedenkzeit braucht, um eine bewusste Entscheidung zu treffen. Hier ist es allerdings wichtig, eurem Gegenüber klarzumachen, dass euch die Stelle bei ihnen wirklich reizt, ihr euch eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen könnt und sie nicht nur eine Notlösung sind. Die meisten Personaler schätzen diese Ehrlichkeit.

Das Risiko ist, dass das Unternehmen nicht warten will und einem eurer Mitbewerber den Zuschlag gibt. Solltet ihr den Arbeitgeber hinhalten können und die Bedenkzeit tatsächlich bekommen, wird es sich um Tage und nicht um Wochen handeln.

3. Möglichkeit: Zusage geben / Vertrag unterzeichnen

Eine weitere Möglichkeit ist, den Job anzunehmen. Entweder durch mündliche Zusage - dann dauert es meist ein paar Tage, bis die Vertragsunterlagen bei euch eintrudeln. Oder indem ihr den Vertrag unterschreibt. Vor Antritt der Stelle oder innerhalb der Probezeit könnt ihr dann ohne Angabe von Gründen kündigen, wenn zwischenzeitlich ein besseres Jobangebot kommt. Mit dieser Strategie lässt sich der Arbeitgeber hinhalten, aber sie kann auch eurem Ruf schaden. Vor allem in kleinen Branchen könnten euch die Makel "unfair" und "unehrlich" nachhängen.