Sympathische Schwächen im Bewerbungsgespräch
Verwandle sympathische Schwächen im Jobinterview zu deinem Vorteil. Richtig eingesetzt und mit Selbstbewusstsein, wickelst du dein Gegenüber um den Finger!
Verwandle sympathische Schwächen im Jobinterview zu deinem Vorteil. Richtig eingesetzt und mit Selbstbewusstsein, wickelst du dein Gegenüber um den Finger!
In nahezu jedem Bewerbungsgespräch wird sie gestellt, die Frage nach den Schwächen. Diese Frage gehört zu den echten Klassikern und fast jede:r Bewerber:in legt sich bereits im Vorfeld eine Antwort auf diese Frage zurecht. Trotzdem ist es genau die Frage nach den eigenen Schwächen, die viele Bewerber:innen verunsichert. Warum wird diese Frage denn gestellt? Wie formuliert man seine Antwort auf diese Frage richtig? Wir geben dir Tipps, wie du mit dieser Frage umgehen kannst und helfen dir, eigene sympathische Schwächen zu finden. Denn Schwächen zu leugnen oder auf diese Frage mit einem Scherz zu reagieren, kommt weniger gut an. Besser du zeigst dich souverän und nennst eine deiner Schwächen, erwähnst aber gleich im nächsten Atemzug, wie gut du dieses Problem für dich bereits gelöst hast. Hier erfährst du auch, welche Schwächen du im Bewerbungsgespräch nennen kannst und welche sich weniger gut eignen.
Du sitzt im Bewerbungsgespräch und wirst von dem oder der Personalverantwortlichen nach deinen Schwächen gefragt. Du druckst herum, kicherst und gibst dann zu, dass du schon mit 14 angefangen hast zu rauchen und auch heute noch jede Pause für ein Zigarettchen nutzt. Oder du sagst, dass du eine Schwäche für die Schokolade mit der lila Kuh hast und bei jedem Einkauf eine ins Körbchen wandert. Vielleicht gestehst du auch, dass du gerne trinkst und jedes Wochenende ein ordentlicher Vollrausch Pflicht ist. Schwächen sind das wahrscheinlich schon. Aber sind es auch sympathische Schwächen und gehören solche Antworten ins Bewerbungsgespräch? Folgendes solltest du vermeiden:
Was solltest du denn stattdessen antworten? Du solltest die Frage nach deinen Schwächen als Chance sehen. Diese Frage mag Bewerber:innen reihenweise zum Zittern bringen, dabei ist sie gar nicht so schwer zu beantworten. Du kannst durch das Nennen von sympathischen Schwächen dein Potenzial sogar noch unterstreichen:
Es kommt immer darauf an, für welchen Job und welche Position du dich bewirbst. Du willst hinter der Theke in der Bäckerei aushelfen, hast aber keine großen Kommunikationsfähigkeiten? Unwahrscheinlich, dass du die Stelle bekommst. Wenn du dich als Sekretär:in bewirbst, wirkt es auch nicht besonders sympathisch, wenn du angibst, dass du Probleme mit Grammatik und Rechtschreibung hast. Du musst deine Antwort auf die Frage nach deinen Schwächen daher immer individuell formulieren.
Eine solche Schwäche könnten beispielsweise mangelnde rhetorische Fähigkeiten sein. Vielleicht fällt es dir schwer, deine Gedanken klar und überzeugend auszudrücken, sei es mündlich oder schriftlich. Auch Schwächen in Rechtschreibung und Grammatik können dazu gehören. Vielleicht bist du nicht der oder die beste im Schreiben und machst gelegentlich Fehler, sei es bei der Interpunktion oder der Grammatik. Vielleicht bist du unsicher bei Präsentationen und fühlst dich nicht wohl vor einer Gruppe zu sprechen. Geringe Fremdsprachenkenntnisse könnten ebenfalls zu deinen sympathischen Schwächen gehören. Es gibt natürlich noch viele weitere Beispiele die als sympathische Schwächen angesehen werden können. Die genannten Punkte beziehen sich auf Fähigkeiten und Kompetenzen, die im Beruf verlangt werden. Daneben gibt es auch noch persönliche Schwächen.
Natürlich haben wir alle unsere Ecken und Kanten. Diese kleinen Schwächen machen uns menschlich und bieten Raum für Wachstum und Entwicklung. Vielleicht kennst du das Gefühl der Nervosität, wenn die Dinge ernst werden, oder du bist manchmal ungeduldig, wenn die Dinge nicht so schnell vorangehen, wie du es gerne hättest. Auch Flexibilität ist nicht jedermanns Stärke, und das ist völlig in Ordnung. Dann bist du eher ein introvertierter Mensch, der sich in sozialen Situationen etwas unbehaglich fühlt, oder du ziehst es vor, in ruhigeren Umgebungen zu sein, weil der Lärm dich schnell überfordern kann.
Es ist auch okay, wenn du manchmal passiv bist oder dich von Kritik schnell verunsichert fühlst. Die Welt ist laut und manchmal überwältigend, und es ist völlig normal, dass wir uns von Zeit zu Zeit etwas überfordert fühlen. Eventuell bist du besonders einfühlsam und kannst die Bedürfnisse anderer gut verstehen, oder du bist kreativ und hast eine einzigartige Sichtweise auf die Welt. Am Ende des Tages sind es diese kleinen Schwächen, die uns zu den interessanten und vielschichtigen Menschen machen, die wir sind.
Die oben genannten Listen sind natürlich nicht vollständig und möglicherweise lässt sich keine der genannten Schwächen auf deine Situation anwenden. Doch wie kannst du selbst sympathische Schwächen definieren? Wie findest du deine sympathische Schwäche? So kannst du vorgehen:
Wenn du deine eigenen Schwächen kennenlernen möchtest, musst du dich selbst reflektieren. Welche Eigenschaften magst du an dir selbst nicht? Wann versagst du? Welche Situationen sind dir unangenehm? Du kannst Freund:innen und Familie bitten, dir bei der Erstellung einer Liste mit deinen Schwächen zu helfen. Im nächsten Schritt analysierst du deine Schwächen und schaust, wie diese zur jeweiligen Stellenausschreibung passen. Schließe die Schwächen aus, die einer Einstellung im angestrebten Job entgegenstehen und mache eine Liste mit jenen Schwächen, die sympathisch wirken könnten. Dann finde einen konstruktiven, lösungsorientierten Umgang und formuliere eine Antwort auf die Frage nach deinen Schwächen.
Wenn du im Bewerbungsgespräch deine Schwächen nennst und einen konstruktiven Umgang damit gefunden hast, kannst du diese durchaus in ein sympathisches Licht stellen. Es gibt jedoch einige Schwächen, die sich kaum konstruktiv darstellen lassen. In einem Bewerbungsgespräch kommen Schwächen wie aggressives Verhalten, Streitsucht und eine ausgeprägte Vergesslichkeit bei deinem Gegenüber weniger gut an. Überlege dir besser vorab eine Antwort auf diese Frage und definiere eine Schwäche, die sich durch einen konstruktiven Umgang damit als sympathische Schwäche verkaufen lässt.
Personaler:innen wissen, dass alle Menschen Stärken und Schwächen haben. Du musst im Bewerbungsgespräch nicht als Miss Perfect oder Mister Perfect sitzen. Sympathische Schwächen lassen dich menschlich erscheinen und du kannst gleichzeitig demonstrieren, dass du zu deinen Schwächen stehst, mit diesen aber auch konstruktiv umgehen kannst. Darin liegt die große Chance, dich als selbstbewussten, lernwilligen und lösungsorientierten Mitarbeiter zu präsentieren.
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