Ein Mann schaut verzweifelt zu Boden
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Ein Mann schaut verzweifelt zu Boden
Wann ihr den Job ablehnen solltet

Ungutes Gefühl in der Bewerbung?

Anfangs klang alles noch fantastisch, inzwischen habt ihr so eure Zweifel, ob der Job wirklich eine gute Idee ist und erwägt, das Angebot auszuschlagen. Aber geht das überhaupt, einen Job ablehnen?

Gründe, warum Bewerber den Job ablehnen

Jobabsagen sind selten? Keineswegs, zeigt eine Studie des Jobportals Stepstone. Demnach lehnt gut jeder dritte Bewerber ein Jobangebot ab. Gründe dafür gibt es viele:

  • Das Unternehmen war im Einstellungsprozess zu langsam.
  • Es gab zwischenzeitlich ein besseres Jobangebot.
  • Das Verhalten des Personalers/Chefs im Vorstellungsgespräch war unangenehm.
  • Das gebotene Gehalt war zu niedrig.
  • Es ist ein ungutes Gefühl entstanden.
  • Unehrlicher Umgang im Bewerbungsprozess fand statt.

Wenn ihr euch unwohl fühlt, mit dem gebotenen Gehalt unzufrieden seid oder aus anderen Gründen - ihr könnt den Job ablehnen. Keine Sorge, ihr seid damit nicht allein. Rund 30 Prozent der Bewerber treffen diese Entscheidung. Arbeitgeber sind somit mit Jobabsagen durchaus vertraut.

Red Flags: Woher euer ungutes Gefühl kommen kann

Es gibt Dinge, die darauf hinweisen, dass mit dem Unternehmen etwas nicht stimmt. Sie können bei euch ein ungutes Gefühl hinterlassen. Zu den deutlichen Warnsignalen zählen:

  • unvorbereiteter Personaler
  • Personalverantwortliche, die sich über die Firma, die Mitarbeiter oder Bewerber auslassen
  • lauter neue Mitarbeiter und Unmengen von offenen Stellen
  • überzogene Werbung für das Unternehmen im Bewerbungsprozess
  • Nichteinhaltung der Normen im Bewerbungsprozess
  • keine Perspektiven für Aufstieg und mehr Gehalt

Diese Warnsignale verheißen nichts Gutes - schaut euch lieber nach einer anderen Firma um!

Eine Frau schaut frustriert in die Ferne
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Eine Frau schaut frustriert in die Ferne

Job ablehnen: Don't burn bridges

Obwohl Jobabsagen regelmäßig vorkommen, sind sie heikler als eine normale Kündigung. Wer einen Job ablehnen will, sollte ein paar Besonderheiten beachten:

Regel #1: Keine verbrannte Erde hinterlassen

Es heißt, man trifft sich immer zwei Mal im Leben und wer weiß, wo ihr den Personalverantwortlichen und Vorgesetzten in ein paar Jahren begegnet. Bleibt höflich und respektvoll, bedankt euch für die Zeit und das Vertrauen und fügt möglichst einen persönlichen Zusatz wie "die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen" hinzu. Das wirkt sympathisch und ebnet den Weg für einen weiteren beruflichen Kontakt.

Regel #2: Keine persönlichen Argumente

Jeder Personaler und Arbeitgeber will wissen, warum es jetzt mit dem Arbeitsverhältnis nicht klappt. Ihr könnt einen (bitte nicht mehrere) sachlichen Grund nennen, warum ihr den Job ablehnen wollt. Nennt keine persönlichen Gründe (das wäre beispielsweise: "In der Anwesenheit des Personalers habe ich mich unwohl gefühlt." Oder: "Das Vorstellungsgespräch hat bei mir ein ungutes Gefühl hinterlassen."). Persönliche Gründe können euch negativ ausgelegt werden und im schlimmsten Fall über Jahre in der Branche zirkulieren. Überlegt euch einen sachlichen Absagegrund und bleibt dabei.

Regel #3: Kein Hinauszögern

Sobald bei euch die Entscheidung gefallen ist, dass ihr den Job ablehnen wollt, solltet ihr das an die Verantwortlichen kommunizieren. Egal, ob die Vertragsunterzeichnung noch aussteht oder ihr den Vertrag schon unterschrieben habt - weil ihr absagt, muss sich der Arbeitgeber Ersatz suchen. Und es wäre nicht fair, das zu behindern. Es gilt, zeitnah abzusagen.

Regel #4: Mündlich und schriftlich Absagen

Wendet euch an den Ansprechpartner aus dem Vorstellungsgespräch, schickt eine freundliche E-Mail mit eurer Absage und schiebt ein Telefonat nach. Das wirkt professionell und souverän. Die schriftliche Absage ist insbesondere dann wichtig, wenn ihr den Arbeitsvertrag bereits unterzeichnet habt. Dann müsst ihr schriftlich kündigen, um aus dem Vertrag herauszukommen, sonst drohen rechtliche Konsequenzen.

Regel #5: In Verbindung bleiben

Es ist die Kür nach der Pflicht, ebnet aber die Wogen und festigt die berufliche Beziehung: Vernetzt euch mit eurem Ansprechpartner im Unternehmen. Vielleicht wird die Firma in ein paar Jahren wieder für euch interessant oder der Personaler arbeitet dann wo anders. In Kontakt zu bleiben schadet nicht.

Fazit

Wer einen Job ablehnen will, findet das häufig unangenehm und weiß nicht, wie es ohne Fallstricke klappt. Nur Mut, Jobabsagen kommen recht häufig vor und sind die beste Entscheidung, wenn ihr ein ungutes Gefühl bei der Stelle habt. Macht es zeitnah, bleibt freundlich und sachlich - dann kann euch die Entscheidung nicht angekreidet werden.