Schüler in einer Klasse
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Schüler in einer Klasse
Kein guter Schnitt, kein guter Job?

So viel zählen Noten in der Bewerbung

Weil du keine Bestnoten mitbringst, befürchtest du, jobmäßig auf der Strecke zu bleiben? bigKARRIERE zeigt dir, was für Personaler:innen sonst noch zählt.

Gute Noten, schlechte Noten: Welche Bedeutung hat der Notenschnitt für die Bewerbung?

Seit der Kindheit gehören Noten dazu – als Schüler:in, als Azubi oder Student:in wird man regelmäßig benotet. Warum? Noten sollen für Außenstehende Auskunft darüber geben, wie du leistungsmäßig im Vergleich zu einer Gruppe Gleichgestellter abschneidest. In der Bewerbungsphase können Personaler:innen dank der Noten mehrere Bewerber:innen leichter miteinander vergleichen und erhalten erste Anhaltspunkte über deren Eignung. Für manche Jobs mag das ja sinnvoll sein. Aber viele moderne Berufe sind weit entfernt von dem, was in der Schule, Ausbildung und teilweise auch im Studium gelehrt wird. Und je weiter du dich von dieser Phase entfernst, desto relevanter wird deine tatsächliche Berufserfahrung.

Ein weiterer Faktor, der in Zweifel zieht, welche Rolle der Notenschnitt in der Bewerbung spielen sollte, ist der in vielen Branchen immer noch akute Fachkräftemangel. Können Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels Bewerber:innen abweisen, weil diese keine Traumnoten haben? Sollten Firmen mit notorischem Bewerber:innenmangel überhaupt noch wählerisch sein?

Nein, denken Expert:innen. Sie sagen voraus, dass Zeugnisse und der Notenschnitt in der Bewerbung zukünftig an Bedeutung verlieren werden. Stattdessen werden die persönlichen Stärken von Jobkandidat:innen vermehrt in den Vordergrund rücken, insbesondere die sozialen Kompetenzen, auch Soft Skills oder, allgemeiner, emotionale Intelligenz (EQ) genannt. Diese Meinung teilt die Berliner Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände. Sie spricht sich für einen Abschied von Schulnoten aus.

Das würde nicht nur überall dort Vorteile bringen, wo Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen sind. Denn Mitarbeiter:innen mit hohem EQ haben überall einen positiven Einfluss auf die Betriebsatmosphäre. Das fördert die Motivation, Leistungsbereitschaft und Produktivität unter den Angestellten. Und wenn es in der Firma rund läuft, sind nicht nur die Vorgesetzten happy, sondern auch die Belegschaft selbst ist zufriedener und sogar tendenziell gesünder.

Schultafel auf der die Relativitätstheorie niedergeschrieben steht
Artturi Jalli / Unsplash
Schultafel auf der die Relativitätstheorie niedergeschrieben steht

Was zählt neben dem Notenschnitt?

Derzeit wird dem Notenschnitt in der Bewerbung noch eine gewisse Wichtigkeit beigemessen. Die Noten gelten als Grundlage, soziale Kompetenzen als Tüpfelchen auf dem i. Doch in vielen Berufen wird immer häufiger auf andere Dinge geachtet, darunter Ergebnisse aus internen Eignungstests, Fremdsprachenkenntnisse, Studienschwerpunkte oder Berufserfahrung (zum Beispiel durch Praktika).

Schon im Hochschul-Ranking der Wirtschaftswoche 2016, also schon vor einigen Jahren, wurde der Notendurchschnitt nur noch an fünfter Stelle der Entscheidungskriterien bei der Personalwahl genannt. Die befragten Personaler:innen sahen Dinge wie Persönlichkeit, Praxiserfahrung, Art des Hochschulabschlusses und gute Englischkenntnisse als wichtiger an.

Es ist anzunehmen, dass diese Ergebnisse sich seitdem nicht unbedingt umgekehrt haben. Ein Grund dafür: Die immer schnelleren Veränderungen am Arbeitsmarkt, gerade durch Künstliche Intelligenz und Co., machen ältere (Schul-)Noten mehr oder weniger obsolet und aktuelle Erfahrung umso wichtiger. Wenn du dich nicht gerade um Top-Jobs bei beliebten Unternehmen bewirbst, kannst du dir trotz mittelmäßiger Noten noch Hoffnung machen. Stattdessen kannst du im Bewerbungsprozess selbstbewusst auf anderer Ebene punkten, indem du Berufs- bzw. Praxiserfahrung, soziale Kompetenzen oder andere Stärken gezielt betonst.

4 Tipps, um mittelmäßige Noten wettzumachen

Wer keine Bestnoten vorzeigen kann, sollte in der Bewerbungsphase seine anderen Stärken als Einstellungsargument nutzen.

  • Tipp #1: Stellenanzeige nach geforderten sozialen Kompetenzen durchforsten und in der Bewerbung konkret darauf eingehen.
  • Tipp #2: Persönliche Beispiele zu den Soft Skills aus dem Stellengesuch vorbereiten, um damit im Vorstellungsgespräch zu punkten.
  • Tipp #3: In der Ausbildung beziehungsweise im Studium bewusst Kurse wählen, die deine Stärken unterstreichen und die für das Berufsbild relevant sind. So bekommst du mit etwas Einsatz fast automatisch bessere Noten und schärfst dein Profil.
  • Tipp #4: Kompetenzen außerhalb von Schule, Ausbildung oder Uni erwerben und stärken – etwa über ehrenamtliche Arbeit.

Fazit

Es lässt sich nicht leugnen, dass Noten besonders beim Berufseinstieg immer noch eine gewisse, nicht unwichtige Rolle spielen. Schließlich haben junge Kandidat:innen oft nur wenig anderes Kapital – umso mehr imponiert es Personaler:innen, wenn du Soft Skills, Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringst, die nicht unbedingt über den Schulweg erworben wurden. Und noch einen Trost gibt es: Mit jeder beruflichen Station rückst du immer weiter vom Notenschnitt aus der Zeit der Schule, Ausbildung oder Uni weg. Der Notenschnitt in der Bewerbung wird so immer unwichtiger und spätestens nach ein paar Jahren kräht kein Hahn mehr danach, wie du in Schule, Ausbildung oder Uni abgeschlossen hast. Dann geht es auch in Jobinterviews nur noch um deine Kompetenzen.

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