Fehler in der ersten Gehaltsverhandlung
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Fehler in der ersten Gehaltsverhandlung
Nicht über den Tisch ziehen lassen!

Fehler in der ersten Gehaltsverhandlung

Nervös vor der ersten Gehaltsverhandlung? Nicht mit uns! Hier liest du, wie du Fehler vermeidest und den gerechten Lohn für deine Arbeit bekommst.

Der erfolgreiche Berufseinstieg ist schonmal ein erstes Schlüsselerlebnis in deiner beruflichen Laufbahn. Fühlst du dich in deiner Firma wohl und die Arbeit macht dir Spaß? Dann kannst du dir womöglich sogar vorstellen, länger dort zu bleiben. Oder du entscheidest dich, zu wechseln. Egal wie du dich entscheidest, zwangsläufig wirst du irgendwann vor der ersten wirklich freien Gehaltsverhandlung deiner Karriere stehen. Grundsätzlich geht es darum, faire Bedingungen auszuhandeln und die Grundlage für einen finanziellen Sprung zu legen. Hast du gute Arbeit geleistet? Dann ist das deine Chance, selbstbewusst aufzutreten und deinen eigenen Wert anerkennen zu lassen. Oder bringst du für einen neuen Arbeitgeber besonders wichtige Kenntnisse mit? Auch das ist ein Grund, bei der Gehaltsvorstellung optimistisch zu sein.

Viele Berufseinsteiger:innen machen jedoch gerade in der ersten Gehaltsverhandlung Fehler, die Arbeitgeber:innen natürlich allzu gerne zu ihrem Vorteil nutzen. Daher wollen wir dir diese Fehler vorstellen und dir zeigen, wie du sie vermeidest.

Nicht über den Tisch ziehen lassen!
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Nicht über den Tisch ziehen lassen!

Fehler während der Gehaltsverhandlung

Sich rechtfertigen

Ein häufiger Fehler ist es, sich im Gespräch nur darauf zu konzentrieren, deine Gehaltsforderungen zu rechtfertigen. Anstatt deinen Gehaltswunsch zu verteidigen und damit von vornherein eine defensive Position einzunehmen, solltest du vielmehr deinen Mehrwert für das Unternehmen betonen und darauf basierend deine Argumentation aufbauen. Fokussiere dich darauf, deine Fähigkeiten und Erfolge hervorzuheben. Erkläre, wie deine Kompetenzen dem Unternehmen zugutekommen und welchen Beitrag du leisten kannst. Diese klare und selbstbewusste Kommunikation wirkt überzeugender als defensive Erklärungen. Zeige stolz, dass du angemessen bezahlt werden musst und willst.

Wunschgehalt & Minimalanspruch vergessen

Vor der Verhandlung ist es wichtig, klare Vorstellungen über dein Wunschgehalt und die minimale akzeptable Gehaltssumme zu haben. Wenn du mit deinen aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber:innen am Tisch sitzt, musst du genau wissen, welche Zahlen du nennen möchtest und dich argumentativ darauf vorbereiten. Halte diese Beträge zur Not schriftlich fest und bleibe während der Verhandlung konsequent. Setze dir realistische Ziele und bleibe standhaft.

Verhandlungsspielraum nicht genutzt

Nutze nicht nur die Spanne zwischen deinem Wunschgehalt und deiner Minimalvorstellung, um flexibel auf Angebote zu reagieren und selbstbewusst Gegenangebote zu machen. Wenn du ein Angebot hörst und erkennst, dass du mehr herausholen kannst, bist du in der Lage, aktiv zu reagieren. Neben dem Grundgehalt gibt es zahlreiche weitere Verhandlungspunkte wie Boni, Urlaubstage oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Identifiziere, was für dich wichtig ist, und bringe es zur Sprache.

Zusatzleistungen ausgelassen

Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Firmenwagen oder flexible Arbeitszeiten steigern den Gesamtwert deines Vergütungspakets erheblich. Überlege genau, welche Zusatzleistungen für dich einen echten Mehrwert bieten. Extra-Homeoffice-Tage? Ein paar Tage Extra-Urlaub pro Jahr? Ein Anrecht auf Workation-Zeit? Diese Aspekte müssen unbedingt in die Verhandlung einfließen, um ein möglichst umfassendes und vorteilhaftes Angebot zu erhalten.

Diese Fehler sollten Frauen in Gehaltsverhandlungen nicht machen
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Diese Fehler sollten Frauen in Gehaltsverhandlungen nicht machen

Diese Fehler sollten Frauen in Gehaltsverhandlungen nicht machen

It's a man's world? Das ist nicht mehr zwingend der Fall. Es gibt heute deutlich mehr Frauen in Führungspositionen und auf dem Jobmarkt als früher. Dennoch haben es Frauen in vielen Berufen immer noch schwerer – auch dadurch, dass ihnen von vielen alteingesessenen Chef:innen immer noch Steine in den Weg gelegt werden. Diese Fehler solltest du als junge Frau in deiner ersten Gehaltsverhandlung unbedingt vermeiden:

Gender Pay Gap akzeptieren/ignorieren

Der Gender Pay Gap ist eine Realität, mit der Frauen bei Gehaltsverhandlungen häufiger konfrontiert werden, als uns allen lieb sein kann. Sich bewusst zu werden, dass Frauen oft weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen für die gleiche Arbeit, sollte dich antreiben, fair behandelt zu werden. Wenn du das Gefühl hast, dass du gerade eine zu geringe Offerte auf dem Tisch liegen hast – vor allem, wenn du vorher die typische Gehaltsspanne recherchiert hast – sprich das Thema offen an. Reagieren deine Verhandlungspartner:innen hier sehr negativ oder können keine Gegenargumente nennen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht um den richtigen Arbeitgeber für dich.

Mit zu wenig Selbstbewusstsein auftreten

Arbeite aktiv an deinem Selbstbewusstsein und deinen Verhandlungsfähigkeiten. Nutze Workshops, Trainings oder Coachings gezielt, um diese Fähigkeiten zu verbessern. Hier gibt es oft spezielle Angebote für Frauen! Diese Maßnahmen bieten dir wertvolle Unterstützung, um selbstbewusst und souverän in die Gehaltsverhandlung zu gehen. Denke daran, du bist stark und kompetent, zeige das in jedem Schritt der Verhandlung.

Hast du in der ersten Gehaltsverhandlung einen Marker gesetzt, wird dir das auch bei allen zukünftigen Verhandlungen beim gleichen Unternehmen zugutekommen – und wenn du dich anderweitig orientieren willst, hilft dir die Erfahrung auf jeden Fall bei der Jobsuche.

Fazit

Eine Gehaltsverhandlung ist immer eine delikate Angelegenheit. Gerade deshalb solltest du dich jedoch nicht einschüchtern lassen und für deine Leistungen eine angemessene Kompensation verlangen! Schon die erste Gehaltsverhandlung zeigt, wie geschickt du verhandeln kannst und wie selbstbewusst du dich präsentierst – daher ist es hier besonders wichtig, für dich selbst einzustehen, denn deine Vorgesetzten werden diesen Auftritt als Marker wahrnehmen. Eine gründliche Vorbereitung, die Kenntnis deines Marktwertes und klare Ziele sind entscheidend für deinen Erfolg. Wenn du diese Prinzipien anwendest und auch Zusatzleistungen ansprichst, kannst du dein Gehalt verbessern und dich auch langfristige besser rüsten.