Gehalt als wichtigstes Entscheidungskriterium?
Ist das Gehalt wirklich das wichtigste Kriterium für einen Job? Wir sagen Nein – und stellen euch weitere relevante Faktoren für die Jobwahl vor.
Ist das Gehalt wirklich das wichtigste Kriterium für einen Job? Wir sagen Nein – und stellen euch weitere relevante Faktoren für die Jobwahl vor.
Welche Vertragsdetails sind bei einem Job wichtig? Die meiste Überzeugungskraft hat natürlich das angebotene Gehalt – werden vermutlich fast alle von euch sagen. Nicht wenige Bewerber entscheiden sich rein auf Basis des Verdiensts für eine Stelle.
Das Geld sollte euch natürlich nicht egal sein, aber wenn ihr mal im Berufsleben verankert seid, werdet ihr merken, dass es weit wichtigere Dinge gibt. Doch welche sind das? Wir beschäftigen uns mit dem Thema Unternehmensleistungen und zeigen euch, welche Faktoren für die Jobwahl von Bedeutung sind.
Das Gehalt ist zweifelsohne wichtig, wenn ihr für eine Stelle entscheidet. Doch oftmals ist eine gute Bezahlung mit viel Arbeit verbunden – worunter die Lebensqualität leiden kann. Denn die Work-Life-Balance gewinnt bei den heutigen Generationen wieder zunehmend an Wichtigkeit.
Neben der Lernkurve und dem Aufgabenbereich rücken dabei Kriterien wie zeitliche und örtliche Flexibilität, Urlaub, Weiterbildungen und Zusatzleistungen in Form von Boni und Zuschüssen immer mehr in den Vordergrund. Doch warum? Wir erklären euch die wesentlichen Faktoren für die Jobwahl.
Vor allem am Anfang des Berufslebens fällt es uns schwer, uns schon auf einen Bereich zu spezialisieren. Von daher sind Praktika und Traineeships sinnvoll, in denen ihr die Möglichkeit habt, in die verschiedensten Aufgabenbereiche reinzuschnuppern. Das berufliche Ziel sollte es sein, sich anschließend für Aufgabenbereiche zu entscheiden, die uns Spaß machen. Denn letztendlich verbringen wir den Großteil unseres Lebens mit Arbeit.
Bereiten euch bestimmte Aufgabenbereiche keine Freude, fliest das sicherlich in die Entscheidung für oder gegen einen Job ein. Die Aufgabenbereiche, die euch Bauchschmerzen bereiten, könnt ihr zudem bereits im Vorstellungsgespräch ansprechen und diese euch erklären lassen. Eventuell können diese Aufgaben so umgewandelt werden, dass sie dann gar nicht mehr so schlimm sind. Das gilt übrigens nicht nur für Berufseinsteiger, sondern auch für erfahrene Mitarbeiter. Reist oder telefoniert ihr beispielsweise ungern, könnt ihr sicherlich mit eurem Arbeitgeber darüber sprechen, wie häufig und wichtig diese Tätigkeiten sind. Die Grundvoraussetzung ist jedoch, dass diese Aufgaben nicht essentiell für die Ausübung des Jobs sind.
Von neun bis 18 Uhr im Büro? Die klassischen Arbeitszeitmodelle mit festgesetzten Arbeitszeiten und All-In-Verträgen gehören schon längst der Vergangenheit an. In Schichtzeitbetrieben lässt sich das schwer umgehen, klar. Aber vor allem in neuen Branchen und in Berufsfeldern wie beispielsweise dem Online Marketing locken Unternehmen nur schwer neue Mitarbeiter an, wenn sie nicht auf den Zug aufspringen. Außerdem funktioniert der festgelegte Arbeitsrhythmus nicht für jeden. Eltern und Pendler schätzen flexible Arbeitszeiten genauso wie Langschläfer. Gleitzeiten lassen sich perfekt an euren inneren Rhythmus anpassen und mit privaten Terminen vereinen.
Ein weiterer der Faktoren für die Jobwahl könnte in diesem Zusammenhang das Home-Office sein. So lassen Arbeit und Privates super verbinden – Work-Life-Balance und Produktivität steigen, da ihr weniger gestresst, dafür aber glücklicher seid. Wie geht euer zukünftiger Arbeitgeber mit den Themen Gleitzeit und Home-Office um? Informiert euch rechtzeitig, was möglich ist. Zur Not könnt ihr euch immer noch auf einen Kompromiss einigen.
In Deutschland gesetzlich vorgeschrieben sind bei einer 5-Tage-Woche 20 Tage Urlaub pro Jahr – die obere Grenze ist jedoch offen. Von daher gibt es große Unterschiede, wie viele Tage Urlaub euch vertraglich angeboten werden. Im Normalbereich sind zwischen 25 und 30 Tagen – natürlich verhandelbar. Zusätzliche Freizeit erhaltet ihr beispielsweise, wenn ihr Freitag früher gehen dürft. Das hängt jedoch von eurem Arbeitgeber und eurem Verhandlungsgeschick ab.
In Verbindung dazu steht die Überstundenregelung. Sind Überstunden mit dem Vertrag abgegolten wie beispielsweise in All-In-Verträgen oder dürft ihr diese aufschreiben? Manche Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitern sogar frei, ob sie diese in eine Gehaltsaufstockung oder einen Abbau in Form von zusätzlichen Urlaubstagen umwandeln möchten. Behaltet daher für die Jobwahl immer im Hinterkopf, was als Arbeitszeit definiert wird.
Ein Gehaltsverzicht kann zudem auch mit einem Weiterbildungsprogramm ausgeglichen werden. Investiert ein Unternehmen mit konkreten beruflichen Schulungen und Weiterbildungen in eure Zukunft und übernimmt sämtliche Kosten? Diese oftmals sehr kostspieligen Weiterbildungen sind eine eher langfristige Investition in eure Zukunft, die sich zumindest mittelfristig auf der Gehaltsabrechnung auszahlen kann.
Denn mit zusätzlichen Zertifikaten und Weiterbildungen steigen eure Chancen auf begehrte Jobs und damit eine steile Karriere. Vor allem junge Absolventen sollten daher eher auf die fachliche Weiterentwicklung als auf das Gehalt schauen.
In vielen Branchen besteht das Gehalt aus einem relativ geringen Anteil, der jedoch durch leistungsbezogene Boni stark angehoben werden kann. Dieses Gehaltsmodell zielt auf Produktivität und Performance der Mitarbeiter ab. Ganz nach dem Motto: Wer fleißig ist, wird auch dafür belohnt! Passt jedoch auf, dass die Leistung für die Auszahlung der Boni vertraglich genau festgelegt ist, um dem Arbeitgeber keinen subjektiven Spielraum zu überlassen.
Oftmals unterschätzt werden zudem Zuschüsse, über die Unternehmen Teile eurer Kosten zahlen. Typische Beispiele sind der Firmenwagen und die zugehörige Tankkarte – sicherlich cool, aber nicht für jeden Beruf relevant. Doch wie wäre es mit der Kostenübernahme von Kindereinrichtungen, Büromaterial und Kleidergeld? Oder doch lieber eine jährliche Rundreise, ein Zuschuss für eine Autowäsche, Bürostühle oder eine Wohnung. Gerade in Ballungsräumen, in denen die Wohnungssuche äußerst schwierig ist, kann eine Unterstützung bei der Suche ein wichtiger Faktor für die Jobwahl sein. Mit teilweise sehr kostenintensiven Zuschüssen kann ein Gehaltsverzicht so überzeugend ausgeglichen werden.
Dieser Punkt rückt bei einigen von uns eher in den Hintergrund, doch Fakt ist, dass wir mit unseren Kollegen mehr Zeit als mit unserem Partner und unserer Familie verbringen. Von daher müssen wir mit diesen auch klarkommen. Nicht umsonst lernt ihr bei Vorstellungsgesprächen eure Kollegen teilweise sehr ausführlich kennen. Denn der Umgang mit Kollegen und die Zusammenarbeit sind ausschlaggebend für Produktivität und Arbeitsatmosphäre.
Und auch für den Wohlfühlfaktor im Job. Deshalb solltet ihr euch für einen Job entscheiden, bei dem ihr ein gutes Gefühl habt – andernfalls kann der Arbeitsplatz zum reinsten Horror werden.
Bitte versteht uns nicht falsch, das Gehalt zählt weiterhin zu den wichtigsten Faktoren für die Jobwahl. Denn Geld ist eines der wichtigsten Güter in unserem Leben. Doch alles könnt ihr euch mit Geld nicht kaufen. Und wenn ihr nicht die Zeit dazu habt, das Geld wieder auszugeben, bringt es euch auch nichts. Freizeit und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben nehmen wieder kontinuierlich an Bedeutung zu.
Brecht daher den Entschluss nicht nur auf den Verdienst herunter, sondern berücksichtigt weitere Faktoren für die Jobentscheidung, die teilweise zwar nach wenig aussehen, aber viel wert sind. Diese sind natürlich immer von eurer Lebenssituation und euren Bedürfnissen abhängig. Wir haben euch jedoch einige Faktoren für die Jobwahl zusammengefasst, auf die ihr achten solltet: