Diese Eigenschaften bestimmen eure Persönlichkeit
Um herauszufinden, welche Persönlichkeit ein Bewerber hat, werden häufig die Big Five herangezogen. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr bei uns!
Um herauszufinden, welche Persönlichkeit ein Bewerber hat, werden häufig die Big Five herangezogen. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr bei uns!
Während des Vorstellungsgesprächs haben Personalverantwortliche die Gelegenheit, Bewerber von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen. Die Aufgabe der Personaler besteht darin, herauszufinden, ob ihr zum Unternehmen passt und den Anforderungen des Jobs gewachsen seid. Gezielte Fragen, die mündlich gestellt oder vorab anhand eines Fragebogens beantwortet werden sollen, geben Aufschluss über die Persönlichkeit des Bewerbers. Um herauszufinden, wie ihr tickt, werden häufig die Big Five herangezogen. Was es damit auf sich hat, klären wir im Folgenden.
„Wer bin ich?“ gehört zu den Grundfragen der Philosophie. In erster Linie Mensch und dann natürlich Individuum. Frei nach dem Motto „Sei du selbst, von den anderen gibt es schon genug" ist jeder einzigartig. Die Gesamtheit der Eigenschaften, Denkmuster und Verhaltensweisen sowie Träume und Wünsche formen das, was wir Persönlichkeit nennen. Das ist ein abstrakter Begriff, der bereits mit Worten schwer zu fassen scheint, zu beziffern aber noch schwieriger ist. Lässt sich so etwas wie Persönlichkeit überhaupt in mundgerechte Stücke zerlegen, ohne dabei in Schubladendenken zu verfallen?
In den 1930er Jahren entwickelte der britisch-amerikanische Psychologe Raymond Bernard Cattell anhand der menschlichen Sprache ein mögliches Modell zur Einteilung von Persönlichkeitsmerkmalen. Mithilfe des lexikalischen Ansatzes durchforstete er die englische Sprache nach Persönlichkeitszuschreibungen. 1936 hatten auch Gordon Allport und Henry Sebastian Odbert bereits 18.000 Adjektive aufgelistet, die relevant zur Beschreibung der Persönlichkeit erschienen.
Mit Aufkommen der Computerisierung gelang es den US-amerikanischen Psychologen Paul Costa und Robert McCrae fünf Faktoren herausfiltern, die jede Persönlichkeit ausmachen. Den Begriff der Big Five prägte schließlich Lewis Goldberg, der das Modell weiterentwickelte. Dem Fünf-Faktoren-Modell gelang schließlich in den 1990er Jahren der internationale Durchbruch, als das lexikalische System in andere Sprachen übersetzt wurde.
Das Fünf-Faktoren-Modell mit den Big Five gilt bis heute als Goldstandard der Persönlichkeitsforschung. Es teilt Menschen in fünf Dimensionen auf einer Skala von 1 bis 100 ein:
Während Personaler den richtigen Kandidaten für eine Stelle suchen, sind Berufsberater damit beschäftigt, passende Jobs für jemanden zu finden, und auch hierbei können die Big Five helfen. Je nach Branche und Position sind bestimmte Eigenschaften besonders gefragt. Es ist kein Zufall, dass Künstler auf der Skala Offenheit ganz weit oben liegen. Wer sich, wie Schauspieler, regelmäßig neu erfindet, liebt die Abwechslung und gilt als besonders aufgeschlossen und ist in der Regel extrovertiert. Mit einem stärkeren Bedürfnis nach Sicherheit und Ordnung erzielen Arbeiter eher geringe Werte in den Bereichen Offenheit und Extraversion.
Der Prototyp des Chefs punktet in den Bereichen Offenheit und Gewissenhaftigkeit, jedoch weniger im Bereich Verträglichkeit. Organisationstalent, Entscheidungsfreude und Durchsetzungskraft sowie visionäres Denken kommen in dieser Position meist vor Mitgefühl und Kompromissbereitschaft.
Auf welche Charakteristika es im Beruf tatsächlich ankommt, hängt stets vom jeweiligen Tätigkeitsbereich und Unternehmen ab. Es lohnt sich, wenn ihr Stellenausschreibungen sowie Über-uns-Texte genau lest, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was den jeweiligen Wunschkandidaten auszeichnet. Gibt es dennoch eine Faustregel? Allgemein ist in der Berufswelt ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit bei niedrigen Neurotizismus Werten gefragt. Wieso? Solche Ergebnisse sprechen für planvolles, zuverlässiges Vorgehen sowie Stressresistenz – Qualitäten, die für effizientes Arbeiten stehen.