Eine junge Afro-Amerikanerin schaut als digital Native auf ihr Tablet.
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Eine junge Afro-Amerikanerin schaut als digital Native auf ihr Tablet.

Crowdworking: Digitalisierte Zusammenarbeit

Arbeiten von überall aus und das für unterschiedliche Arbeitgeber. Die Zukunft der Arbeitswelt läuft mittlerweile auch über digitale Aufträge

Von zu Hause aus arbeiten und Geld verdienen – für viele Menschen klingt das nach einem Traum. Doch dank Crowdworking ist das heute durchaus möglich. Ihr arbeitet im heimischen Büro, sucht euch einen Platz in einem Coworking-Space auf Bali oder schlagt in einer Vorlesungspause einfach euren Laptop auf und nutzt die Zeit, um einige kleine Aufträge abzuarbeiten. Geld verdienen kann so einfach sein, oder nicht? Crowdworking hat für Unternehmen und Crowdworker einige Vorteile, aber es gibt auch Nachteile. 

Crowdworking – was ist das eigentlich genau?

Wenn man sich in Deutschland umschaut, ist diese Art des Arbeitens noch nicht besonders weit verbreitet. Aber die Beliebtheit des Crowdworkings nimmt auch hierzulande immer mehr zu. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Im Grunde handelt es sich dabei um kleine - manchmal auch größere - Projekte, die über eine Crowdworking-Plattform verteilt werden. Sogenannte Crowdworker haben Zugang zu diesen Aufgaben und können diese übernehmen oder eben auch nicht. Man spricht beim Crowdworking auch vom Crowdsourcing. 

Folgende Tätigkeiten können beispielsweise von Crowdworkern übernommen werden: 

  • Erfassen und Eingeben von Daten
  • Programmieren
  • Fotos bearbeiten
  • Texte erstellen
  • Tests durchführen
  • Mystery Shopping
  • Design

Es handelt sich in der Regel um digitale Aufträge, die von jedem Computer mit Zugang zum Internet durchgeführt werden können. Je nach Umfang des Projekts kann der Auftraggeber nach einem oder mehreren Crowdworkern über die entsprechenden Plattformen suchen. 

Eine junge Frau telefoniert auf ihrem Sofa sitzend und arbeitet nebenher remote oder im Home Office an ihrem Laptop
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Eine junge Frau telefoniert auf ihrem Sofa sitzend und arbeitet nebenher remote oder im Home Office an ihrem Laptop

Wie funktioniert das Crowdsourcing?

Das Angebot auf diesen Plattformen reicht von vergleichsweise kleinen Aufgaben, die sich innerhalb kürzester Zeit erledigen lassen bis hin zu großen, komplexen Projekten. Bei den kleinen Tätigkeiten spricht man auch von Mikrojobs. Dabei kann es sich beispielsweise um das Eingeben von Daten oder die Produktion kleiner Texte handeln. Bei der Suche nach dem passenden Crowdworkern können sich die Auftraggeber Bewerbungen zukommen lassen. Auf einigen Plattformen ist es zudem üblich, dass es ein Bewertungssystem gibt und jeder Crowdworker ein Profil von sich und seiner Arbeit erstellt. 

Ob es zu einer Zusammenarbeit kommt, können beide Seiten entscheiden. Für das Unternehmen ist es von Vorteil, Crowdworker über solche Plattformen zu suchen, da sie Kosten einsparen können. Sie können auf die Fähigkeiten der Crowdworker immer dann zurückgreifen, wenn sie deren Unterstützung benötigen, müssen aber weder eine Festanstellung noch eine langfristige Zusammenarbeit anbieten. 

Welche Vorteile hat Crowdworking für die Crowdworker?

Crowdworking hat auch für Crowdworker einige Vorteile. Ob man einen Auftrag beispielsweise annimmt oder nicht, bleibt den Crowdworkern selbst überlassen. Auch der Ort, von dem aus gearbeitet wird, spielt für den Auftraggeber keine Rolle. Heute spricht man bei Crowdworkern auch häufig von den digitalen Nomaden. Digitale Nomaden können ihrer Tätigkeit unabhängig von Ort und Zeit nachgehen. Ob sie das von einem Dorf in Bayern aus tun, oder die Sonne auf Bali genießen, bleibt ganz ihnen überlassen. Wenn ein Computer und Internet vorhanden sind, kann die Tätigkeit überall ausgeübt werden. Ein großer Vorteil ist also die hohe Flexibilität. 

Allerdings gibt es beim Crowdworking auch Nachteile. Handelt es sich nicht um einen kleinen Nebenverdienst, sondern soll damit der gesamte Lebensunterhalt bestritten werden, müssen viele kleine Aufträge bearbeitet werden. Hinzukommt, dass man dann nicht angestellt, sondern als Freiberufler tätig ist. Das heißt, dass Crowdworker auch die Kosten für Versicherungen wie die Krankenversicherung selber tragen müssen. 

Ein bärtiger Mann sitzt im Home Office oder Remote auf einer blauen Couch. Er trägt Kopfhörer und schaut freundlich in seinen Laptop. Vermutlich ist er in einem Videocall oder Meeting.
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Ein bärtiger Mann sitzt im Home Office oder Remote auf einer blauen Couch. Er trägt Kopfhörer und schaut freundlich in seinen Laptop. Vermutlich ist er in einem Videocall oder Meeting.

Was sollten Crowdworker bei der Wahl einer Plattform beachten?

Wenn ihr Schüler oder Student seid und einen flexiblen Nebenjob sucht, kann Crowdworking eine gute Lösung sein. Hier gilt es allerdings darauf zu achten, die passende Plattform zu wählen. Folgende Kriterien können euch helfen, die richtige Entscheidung zu treffen:

Bringe ich die richtigen Voraussetzungen (Fähigkeiten, Kenntnisse, Interesse) für diese Plattform mit?

  • Wie sind die Vorgaben und Richtlinien der Plattform? An welche Regeln muss ich mich halten?
  • Wie sehen die Aufträge auf der Plattform aus? Wie hoch ist der Verdienst?
  • Welche Auftraggeber suchen Crowdworker über die jeweilige Plattform?
  • Welche Vorgaben muss ich einhalten, wenn ich Aufträge annehmen möchte?
  • Wie kann ich die Tätigkeit in meinen Alltag integrieren?
  • Möchte ich Vollzeit als Crowdworker arbeiten oder ist das nur ein Nebenjob für mich?
  • Kommen regelmäßig neue Aufträge hinzu? Gibt es ausreichend Aufträge für mich?

Fazit

Crowdworking kann etwas für euch sein, wenn ihr zeitlich flexibel sein möchtet und einen Nebenjob braucht, dem ihr ortsunabhängig nachgehen könnt. Ihr braucht bestimmte Fähigkeiten, die digital vermarktet und verwertet werden können. Wenn ihr dann noch die zu euch passende Plattform findet, kann sich diese Art des Arbeitens auf jeden Fall lohnen.