Gelangweilt im Job? Dann hast du das Boreout Syndrom
Gelangweilt im Job? Wir erläutern, welche negativen Konsequenzen ein langweiliger Job haben kann und wie ihr vorgeht, um die Situation zu verbessern.
Gelangweilt im Job? Wir erläutern, welche negativen Konsequenzen ein langweiliger Job haben kann und wie ihr vorgeht, um die Situation zu verbessern.
Gähnende Leere auf der To-do-Liste - das klingt für gestresste Arbeitnehmer nach einem Traumszenario. Doch wer im Job ewig nichts zu tun hat oder ausschließlich eintönige Aufgaben erledigen muss, schadet sich langfristig selbst. Wir erläutern, welche negativen Konsequenzen euch ein langweiliger Job einhandeln kann und wie ihr vorgeht, um die Situation zu verbessern.
Langeweile im Job ist nicht nur nervig, sie kann eurer Karriere schaden und sogar krank machen. Ob die Langeweile daher stammt, dass ihr fachlich oder mengenmäßig unterfordert seid, ist dabei unerheblich. Ein langweiliger Job hat diverse negative Nebenwirkungen.
Wer im Job monatelang nur monotone, schier sinnlose Aufgaben erledigen soll oder kaum Aufgaben übertragen bekommt, etwa aufgrund einer eingebrochenen Auftragslage oder weil der Chef nicht delegieren kann, verliert allmählich die Motivation und kann sich irgendwann nur noch schwer dazu aufraffen, zur Arbeit zu gehen.
Viele Menschen identifizieren sich in erster Linie über ihren Job. Beruflicher Erfolg und das Selbstbewusstsein sind dann eng verwoben. Fehlen die beruflichen Erfolge und bleibt das Gefühl aus, am Ende des Tages etwas geleistet zu haben, kratzt das am Selbstbewusstsein.
Viele handfeste Fähigkeiten, aber auch soziale Kompetenzen und Skills wie analytisches Denken oder kritisches Hinterfragen müssen regelmäßig trainiert werden, um nicht abzustumpfen. Ein langweiliger Job verlangt euch aber nichts ab - daher können Kompetenzen ungenutzt bleiben und sogar verlernt werden. Das schadet eurer weiteren Karriere.
Wochen- oder monatelange Langeweile im Job macht manchmal mehr als nur üble Laune, sie kann sogar Depressionen auslösen. Experten sprechen auch vom Boreout (abgeleitet vom englischen Wort "boredom" für Langeweile). Wer an Depressionen oder am Boreout erkrankt, wird auch im Privatleben die Auswirkungen spüren.
Chronische Langeweile schadet dem Körper auf ähnliche Weise, wie ständige Überforderung; chronische Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können entstehen. Außerdem zeigen Untersuchungen, dass gelangweilte Menschen zu kuriosem Verhalten neigen. Etwa zu Missbrauch von Drogen, zu Fressattacken oder zu riskantem Autofahrverhalten - Verhaltensweisen, die statistisch zu einer kürzeren Lebenszeit führen.
Ein langweiliger Job sollte kein Dauerzustand sein. Wir raten ganz klar davon ab, euch einfach mit der Situation abzufinden, etwa weil das Gehalt stimmt oder es ein prestigeträchtiges Unternehmen ist. Stattdessen solltet ihr aktiv werden.
Tipp #1: Situation analysieren
Reflektiert eure Situation. Hinterfragt, ob ihr wirklich alles auf dem Schirm habt oder womöglich Aufgaben in eurem Zuständigkeitsbereich unter den Tisch gefallen sind. Analysiert, woher die Langeweile stammt. Ist es zu wenig Arbeit, unterfordern euch die Aufgaben oder gibt es zu viel Monotonie? Was fehlt oder müsste sich ändern, damit die Arbeit wieder zufriedenstellend für euch ist?
Tipp #2: Neue Herausforderungen suchen
Ohne sinnvolle Tätigkeiten wird die Ödnis im Job unerträglich. Was ihr definitiv nicht machen solltet, ist Arbeit vorzutäuschen. Geht stattdessen aktiv auf die Suche nach neuen Herausforderungen. Schaut in eurem eigenen Zuständigkeitsbereich, meldet euch freiwillig für Projekte und fragt bei den Kollegen, ob ihr sie entlasten könnt. Das ist nur eine Zwischenlösung, aber sie bringt frischen Wind ins Arbeitsleben, stärkt die Zusammenarbeit im Team und könnte euch neue Interessensgebiete aufzeigen.
Tipp #3: Mit Vorgesetzten reden
Damit ein langweiliger Job wieder spannend wird, kommt ihr um ein Gespräch mit der Chefin oder dem Chef nicht umher. Achtet dabei unbedingt auf eure Wortwahl und vermeidet es, euch zu beklagen. Präsentiert euch motiviert, regt konkrete Dinge an (beispielsweise: Umgestaltung von Arbeitsprozessen, Erweiterung eures Verantwortungsbereichs) und zeigt auf, warum die Änderung einen Gewinn für das Unternehmen bedeutet.
Tipp #4: Mut zur Veränderung aufbringen
Wenn auch das Gespräch mit den Vorgesetzten nicht zur Verbesserung geführt hat und ihr euch weiterhin im Job langweilt, ist es gut, eine Veränderung anzuschieben. Das kann eine interne oder externe Weiterbildung sein, ihr könntet ein Seitenprojekt starten, von dem ihr schon länger geträumt habt, oder euch einen neuen spannenderen Job suchen.
Ein langweiliger Job ist keine Dauerlösung und kann negative Konsequenzen auf unterschiedlichen Ebenen nach sich ziehen. Daher gilt für Gelangweilte: Bitte dringend aktiv werden und selbst auf die Suche nach sinnvollen Tätigkeiten gehen - sei es im aktuellen Job oder bei einem neuen Arbeitgeber.