Das bringt euch ein Scheinstudium wirklich!
Student sein hat Vorteile, deshalb machen manche ein Scheinstudium. Was es damit auf sich hat und ob es überhaupt legal ist, klären wir hier für euch.
Student sein hat Vorteile, deshalb machen manche ein Scheinstudium. Was es damit auf sich hat und ob es überhaupt legal ist, klären wir hier für euch.
Das Studentendasein hat Vorteile, deshalb schreiben sich einige einfach an der Hochschule ein, ohne hinzugehen. Sie studieren nur auf dem Papier. Was es mit solch einem Scheinstudium auf sich hat, welche Vorteile und Nachteile es birgt und ob es überhaupt legal ist, klären wir hier für euch.
Von einem Scheinstudium wird gesprochen, wenn Abiturienten sich mit der Absicht, Vorlesungen nie zu besuchen und Prüfungen nie zu absolvieren, an der Hochschule einschreiben. In den Worten des Bundesverwaltungsgerichts ist es ein Studium "ohne die Absicht, einen berufsqualifizierenden Abschluss anzustreben"; (BVerwG 5 B 151/87). Das Ziel solcher Scheinstudenten: Vorzüge durch den Studentenstatus sichern.
Wer in Deutschland an einer Hochschule immatrikuliert ist, genießt einige Vorteile:
Durch die Immatrikulation gibt es Vorzüge, wie finanzielle Vorteile im öffentlichen Nahverkehr oder bei den Sozialversicherungen. Die Inanspruchnahme dieser Vorteile ist Betrug und damit eine Straftat nach § 263 des Strafgesetzbuches. Streng genommen ist nicht das Scheinstudium selbst, sondern lediglich die Inanspruchnahme der Vorteile illegal. Beide Aspekte lassen sich aber kaum auseinanderdividieren. Den meisten Hochschulen fehlen die Ressourcen, um Fakestudenten aufzuspüren, trotzdem sind schon Scheinstudenten aufgeflogen. Eine strafrechtliche Verfolgung fand bisher aber noch nie statt. Theoretisch ist sie möglich, in der Zeit des Scheinstudiums bezogene Gelder wie Kindergeld könnten dann vom Staat zurückgefordert werden und auch eine Geld- oder Freiheitsstrafe wäre theoretisch denkbar. Bisher beschränken sich die Konsequenzen beim Auffliegen aber in der Regel auf die Exmatrikulation (wegen Missbrauchs).
Der Staat finanziert die Bildung über Steuermittel, also das Geld der Steuerzahler. Studienplätze sind nicht billig, im geisteswissenschaftlichen Bereich kostet ein Platz 20.000 Euro, in Medizin fast 180.000 Euro. Nicht nur der Studienplatz, sondern auch die Vergünstigungen und Vorteile, die ein Studium mit sich bringt, werden vom Steuerzahler mitfinanziert. Scheinstudenten liegen also dem Steuerzahler auf der Tasche.
Ein Scheinstudium bringt finanzielle Vorteile, birgt aber auch das Risiko aufzufliegen und für Betrug belangt zu werden. Und auch wenn bisher kein Fall bekannt ist, in dem Fakestudenten strafrechtlich belangt wurden, bleibt der moralische Aspekt: Wollt ihr dem Steuerzahler auf der Tasche liegen und ernsthaften Studienanwärtern einen Studienplatz wegnehmen? Entscheidet selbst.
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