13. Monatsgehalt – die wichtigsten Punkte

Beim 13. Monatsgehalt handelt es sich um eine Sonderzahlung. Sie kann entweder als Belohnung für die erbrachte Arbeitsleistung oder für die Betriebstreue gezahlt werden. Im letzteren Fall wird das Extra-Geld gerne auch als Weihnachtsgeld oder Gratifikation bezeichnet. Falls die Sonderzahlung eine Belohnung für erbrachte Arbeitsleistung ist, dürfen Arbeitgeber:innen die Höhe aufgrund von Fehlzeiten kürzen, sofern dies im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Anders sieht es aus, wenn die Sonderzahlung als Belohnung für die Betriebstreue gezahlt wird. Dann dürfen Krankheitstage oder andere Fehlzeiten nicht zur Kürzung führen.

Wann wird das 13. Gehalt ausgezahlt? In der Regel erfolgt die Auszahlung dieser Sonderzahlung im November oder Dezember. Die Höhe des 13. Monatsgehalts kann variieren und reicht von einem vollen Monatslohn bis hin zu einer geringeren Summe. Der genaue Zeitpunkt und die Höhe des 13. Monatsgehalts sind oft im Arbeitsvertrag festgelegt. Wie das reguläre Monatsgehalt wird auch diese Zusatzzahlung ganz normal auf dein Bankkonto überwiesen und entsprechend der Steuervorschriften besteuert.

Für viele Arbeitnehmer:innen kommt der herbstliche Geldsegen wie gerufen, denn zum Ende des Jahres werden viele Mitgliedsbeiträge fällig, Rechnungen müssen beglichen werden und Weihnachtsgeschenke und Festessen belasten zusätzlich das Budget. Doch auch bei guter Konjunkturlage können sich längst nicht alle über ein 13. Monatsgehalt freuen.

Ein 13. Monatsgehalt hätten wir alle gerne, doch einen rechtlichen Anspruch darauf gibt es nicht. Wenn du unsicher bist, ob dir in eurem aktuellen Job eine solche Sonderzahlung zusteht, wirfst du am besten einen Blick in deinen Arbeitsvertrag. Findet sich dort keine explizite Regelung, können die Betriebsvereinbarung oder der Tarifvertrag Aufschluss geben. Steht auch dort nichts drin, gehst du aller Wahrscheinlichkeit nach leer aus. Doch damit wärst du nicht allein. Einer Umfrage zufolge bekommen 46 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Deutschland kein 13. Monatsgehalt. Zu diesem Ergebnis kam das gewerkschaftliche WSI-Tarifarchiv, das eine Online-Umfrage mit mehr als 10.000 Arbeitnehmer:innen durchgeführt hat. Demnach erhalten 54 Prozent der Befragten regelmäßig eine solche Sonderzahlung.

Am größten sind die Chancen auf ein zusätzliches Monatsgehalt in Berufen und Branchen, für die ein Tarifvertrag gilt. 74 Prozent der tariflich Beschäftigten bekommen das Extra-Geld regelmäßig zum Jahresende, aber nur 44 Prozent der Arbeitnehmer:innen in nicht-tarifgebundenen Betrieben. Dort werden Sonderzahlungen nur als freiwillige Leistung gezahlt oder sind an bestimmte Bedingungen geknüpft. Besonders gute Aussichten haben tariflich Vollzeitbeschäftigte in Westdeutschland. Ein volles 13. Gehalt ist aber auch bei ihnen eher die Ausnahme. Meist ist die Sonderzahlung als Prozentsatz eines Monatsgehalts verankert.

Besonders hoch fällt die Extra-Zahlung im Bankgewerbe sowie in der Chemie-, Druck- und Süßwarenindustrie aus. In diesen Branchen dürfen sich Arbeitnehmer:innen über 95 bis 100 Prozent ihres Monatsgehalts zusätzlich freuen. Dem stehen Branchen gegenüber, in denen Festbeträge üblich sind. Dazu zählen etwa das Hotelgewerbe, die Landwirtschaft und der Steinkohlebergbau. In Ostdeutschland liegt das Sondergehalt tendenziell niedriger, im sächsischen Hotelgewerbe beträgt es beispielsweise 499 Euro.

Da, wo Arbeitnehmer:innen die Extrazahlung zusteht (beispielsweise, weil sie im Tarifvertrag verankert ist), haben Teilzeitkräfte und Minijobber:innen genauso Anspruch darauf wie Vollzeitkräfte. Allerdings gibt es in der Regel dann auch nur einen Anteil des Geldes.

Ob du ein 13. Monatsgehalt bekommst hängt stark von individuellen und externen Faktoren ab, wie dem Beruf, der Branche, dem Bundesland und deinem Verhandlungsgeschick. Aufgrund des Fachkräftemangels und der günstigen Wirtschaftslage könnten Unternehmen bereit sein, eher zusätzliche Vergütungen anzubieten, einschließlich eines 13. oder sogar 14. Monatsgehalts. Du solltest daher die eigenen Arbeitsverträge sorgfältig prüfen, um zu klären, ob ein 13. Monatsgehalt oder ähnliche Sonderzahlungen vorgesehen sind oder bei der nächsten Gehaltsrunde nachverhandeln.

Weiterführende Links:

• TGA: 13. Monatseinkommen, IG Metall Baden-Württemberg
• Anspruch auf Weihnachtsgeld trotz Freiwilligkeitsvorbehalt, Bundesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz
• 13. Monatsgehalt: Das müssen Sie wissen!, Heimarbeit.de