Eine Frau verschränkt ihre Arme und lächelt in die Kamera
fauxels / pexels
Eine Frau verschränkt ihre Arme und lächelt in die Kamera
Was hat es damit auf sich?

T-Shaped-Profile sind der neue Hype

Dieser Mitarbeitertyp ist immer mehr gefragt: ein T-Shaped-Professional. Doch was hat es mit diesem Mitarbeiterprofil auf sich? Wir liefern euch die Definition und klären euch auf.

Definition: Was ist das T-Shaped-Profil?

Unter den Begriffen Generalisten und Spezialisten könnt ihr euch sicher etwas vorstellen. Ein T-Shaped-Professional, also ein Mitarbeiter mit einem sogenannten T-förmigen Qualifikationsprofil, vereint die Stärken eines Generalisten und eines Spezialisten. Anstatt auf einem Gebiet ein Experte zu sein, oder viele unterschiedliche Dinge halbwegs zu beherrschen, besitzt der T-Typ diverse Fähigkeiten und ist zusätzlich Experte auf mindestens einem Gebiet. Das T soll das Tiefen- und Breitenwissen symbolisieren. 

Demnach steht der Grundpfeiler, also der senkrechte Strich beim T, für den Bereich, der auf Expertenniveau beherrscht wird – euer erlernter Beruf, das Studienfach oder eure Spezialisierung. Das Wissen auf diesem Gebiet ist solide verankert und geht in die Tiefe.

Der darauf liegende waagerechte Querbalken (der quasi aus einem I ein T macht) steht stellvertretend für das Breitenwissen, als Gebiete und Skills rechts und links von eurem Spezialwissen, das in unterschiedliche Richtungen oder verschiedene Bereiche reicht.

Das Konzept ist nicht neu, gewinnt aber immer mehr an Bedeutung. Ursprünglich entwickelt wurde es von David Guest in einem Fachbeitrag ("The hunt is on for the Renaissance Man of computing", 1991) und bezog sich auf die hybriden Anforderungen an IT-Kräfte. IBM übernahm das Konzept in den 1990er Jahren für die eigene Mitarbeiterentwicklung ("T-Shaped Career"). Inzwischen hat das T-Modell Bedeutung über die IT-Karriere hinaus erlangt. Denn in vielen Berufen und Branchen wird neben soliden Fachkenntnissen auch ein gewisses Breitenwissen geschätzt und gezielt nach Mitarbeitern mit einem entsprechenden Qualifikationsprofil gesucht.

Ein Mann sitzt vor zwei Bildschirmen und spricht in ein Headset
Antoni Shkraba / pexels
Ein Mann sitzt vor zwei Bildschirmen und spricht in ein Headset

Vom I zum T werden: Wie es der Karriere hilft, euer Wissen zu diversifizieren

Wer Fachwissen in einem Gebiet besitzt, wird in der Regel eher geschätzt als ein Tausendsassa, der viele Dinge halbwegs und nichts so richtig kann. Doch immer mehr Arbeitgeber wollen keine reinen Experten (I-Profil), sondern T-Shaped-Mitarbeiter. Warum eigentlich?
 

  • Breitenwissen hilft dabei, sich effektiv und effizient in ein Team/Firma einzubringen, weil man die Bedeutung verschiedener Disziplinen für die Lösung von Aufgaben erkennt und akzeptiert.
  • Mitarbeiter anderer Abteilungen/Fachrichtungen oder Kunden werden dank Breitenwissen besser verstanden und die Kommunikation läuft reibungsloser.
  • Funktionsübergreifendes kollaborieren wird leichter (cross-functional collaboration).
  • Breitenwissen erweitert euer Spektrum an Blickwinkeln, die euch womöglich zu besseren Ideen und Lösungsansätzen verhelfen.
  • Durch Breitenwissen können Aufgaben, die sonst an eine andere Abteilung oder Dritte abgegeben werden müssten, direkt und erforderlich erledigt werden. Vor allem wegen dieses Punktes schätzen Arbeitgeber Mitarbeiter mit einem T-Shaped-Profil. In kleineren Firmen und Start-ups ist es von Vorteil, wenn ein Mitarbeiter mehrere Aufgabenbereiche abdecken kann.
  • Wer in eine leitende Funktion aufsteigt, braucht kaum Spezialwissen, sondern vielmehr den Blick fürs große Ganze. Verständnis für einzelne Bereiche hilft dabei, ein Team zu leiten.
  • Die Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt (Stichworte: Digitalisierung, Industrie 4.0) erfordern andere, teilweise breiter gefächerte Qualifikationsprofile.
     

Beim Diversifizieren, also dem Ausbau eures Breitenwissens, geht es nicht darum in mehreren Bereichen dasselbe Tiefenwissen zu erlangen, das ihr in eurer Spezialisierung besitzt. Sondern primär darum, euer Qualifikationsprofil breiter aufzustellen. 

Fazit

Im Vergleich zu einem Spezialisten dürfte es zukünftig mit einem T-Shaped-Profil leichter sein, die Karriereleiter zu erklimmen. Vor allem mit eher ungewöhnlichen Skill-Kombinationen macht man sich einzigartig und damit besonders wertvoll für potenzielle Arbeitgeber. Aber macht euch von der Fachsimpelei um I-Shaped und T-Shaped nicht verrückt. Unterm Strich geht es darum, sich über das Arbeitsleben hinweg ständig weiterzuentwickeln, zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln.