Unsichtbare Behinderung: Asperger Syyndrom
Eine unsichtbare Behinderung muss eurer Schul- oder Unikarriere nicht im Wege stehen. Wir geben euch Tipps, die euch den Lernalltag erleichtern können.
Eine unsichtbare Behinderung muss eurer Schul- oder Unikarriere nicht im Wege stehen. Wir geben euch Tipps, die euch den Lernalltag erleichtern können.
Eine unsichtbare Behinderung wie das Asperger-Syndrom muss eurer erfolgreichen Schul- oder Unikarriere nicht im Wege stehen! Im Folgenden geben wir euch ein paar Tipps, die euch den Lernalltag erleichtern können.
Das Asperger-Syndrom stellt eine Form von Autismus dar. Die unsichtbare Behinderung ist angeboren und tritt familiär gehäuft auf. Sie geht weder mit einer Einschränkung der Intelligenz noch mit einer Minderung der Sprachkompetenz einher. Die unsichtbare Behinderung ist gemäß dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht heilbar. Nach seriösen Schätzungen ist weniger als ein halbes Prozent der Bevölkerung in modernen Industriegesellschaften von dieser Autismus-Erkrankung betroffen. Dabei leiden wesentlich mehr Männer als Frauen am Asperger-Syndrom.
Dass Kinder ein Asperger-Syndrom haben, zeigt sich meist erst nach der Vollendung ihres dritten Lebensjahres. Dann fallen sie vor allem durch Probleme bei der sozialen Interaktion mit anderen Menschen auf. Die Mädchen und Jungen gehen weder verbal noch nonverbal in angemessener und altersentsprechender Weise auf ihr Gegenüber ein. Es fällt ihnen schwer, die Emotionen ihrer Mitmenschen richtig zu verstehen oder passend auf deren Gefühle zu reagieren sowie deren Mimik richtig zu deuten.
Diese Schwierigkeiten sind auch durch eine Reizüberflutung bedingt. Die unsichtbare Behinderung führt häufig dazu, dass Betroffene bei einem Übermaß an Außenreizen komplett dicht machen und vorübergehend gar nicht mehr mit der Außenwelt agieren. Am Asperger-Syndrom Erkrankte bevorzugen klare Regeln und strukturierte Abläufe, jede Störung empfinden sie als außerordentlich belastend. Man kann die unsichtbare Behinderung in vielen verschieden starken Ausprägungen haben, sodass sie sich nicht pauschalisieren lässt. Sie reicht von einem leichten Asperger-Syndrom, das sich im Alltag kaum als störend erweist, bis hin zu einer schweren seelischen Erkrankung, die die Teilnahme am normalen Leben stark erschwert.
Menschen mit Asperger-Syndrom brauchen Routinen, die sich täglich wiederholen. Durch das Wiederholen der stets gleichen Aktionen fühlen sie sich sicher und selbstbewusst. Diese Punkte sind dabei besonders wichtig:
Aus diesem Grund bevorzugen die Betroffenen solche Umgebungen, die sich nicht oder nur kaum verändern. So fühlen sich Mädchen und Jungen mit dieser autistischen Erkrankung zum Beispiel im Schulunterricht mit festem Klassenverband wohler als im Projekt-Unterricht mit Referaten oder bei Exkursionen, da sie sich kaum auf neue Menschen und andere Lernformen einstellen können.
Nicht zuletzt wird eure Intelligenz als Asperger-Erkrankte oftmals unterschätzt. Aufgrund eurer Defizite im Kommunikationsbereich unterstellen euch viele Mitmenschen, dass ihr eine Lernbehinderung habt. Das ist jedoch nicht der Fall - im Gegenteil: Viele Asperger-Autisten besitzen sogar eine Spezialbegabung, beispielsweise im mathematischen oder musischen Bereich.
Als Student mit dem Asperger-Syndrom solltet ihr nach Möglichkeit alleine wohnen. So habt ihr einen Rückzugsort, an dem alles genau nach euren Regeln funktioniert und ihr keinen Stress durch das scheinbar chaotische Verhalten von Mitstudierenden z.B. in Studenten-Wohnheimen oder -Wohngemeinschaften erlebt. Das Gleiche gilt auch für Schüler - um zur Ruhe zu kommen, hilft es euch sehr, nach der Schule erst mal eine gewisse Zeit alleine in eurem eigenen Reich zu verbringen.
Regelmäßig betriebener Sport kann euch als Ventil dienen, um Ängste, Aggressionen und andere negative Emotionen wieder los zu werden. Hier solltet ihr Einzelsportarten unbedingt den Vorzug geben.
Natürlich sind ein paar grundlegende Regeln im Umgang mit anderen immer hilfreich - nicht nur an der Uni oder Schule, sondern auch in alltäglichen Situationen:
Falls ihr an einer schweren Ausprägung des Asperger-Syndroms leidet, kommt für euch eventuell auch eine Schul- oder Studienbegleitung in Frage.
Niemand muss sich schämen, das Asperger-Syndrom zu haben: Der eine Mensch kommt farbenblind oder kleinwüchsig zur Welt und ihr eben mit dieser besonderen Form des Autismus. Für eure Umwelt ist diese Einschränkung aber nicht erkennbar. Schließlich ist das Asperger-Syndrom eine unsichtbare Behinderung. Sie vermuten bei Begegnungen mit Asperger-Betroffenen häufig vielmehr, dass es sich um unhöfliche oder rücksichtslose Menschen handelt, die sonderbare Lebensgewohnheiten haben, anderen ständig ungefragt die Meinung sagen und nicht richtig zuhören können. Aus dieser negativen und unverdienten Bewertung resultieren leider nur allzu oft Ablehnung und Ausgrenzung. Dies könnt ihr jedoch verhindern, indem ihr eure Umwelt frühzeitig über eure Erkrankung informiert. Zum Glück ist das Asperger-Syndrom durch die Medien heute allgemein bekannt, sodass in vielen Fällen ein Verweis darauf ausreicht. Sagt Mitschülern, Kommilitonen und erst recht Freunden, dass sie euch aktiv helfen können. Insbesondere mit den folgenden Verhaltensweisen machen sie euch das Leben leichter:
Bittet die Menschen in eurer Umgebung, diese Grundsätze einzuhalten, damit eure unsichtbare Behinderung für euch leichter zu bewältigen ist. Dabei müsst ihr nicht befürchten, Außenseiter zu werden. Ihr besitzt Qualitäten und Tugenden, die in der heutigen oberflächlichen und schnelllebigen Zeit besonders wertvoll sind. Ihr seid absolut zuverlässig und ehrlich - darauf könnt ihr stolz sein!
Als Asperger-Betroffene könnt ihr ohne weiteres einen guten Schulabschluss machen, ein Studium mit Erfolg absolvieren und euch später auf einen tollen Job bewerben. Indem ihr die Rahmenbedingungen so gestaltet, dass ihr euch wohlfühlt, schafft ihr die optimalen Bedingungen dafür. Außerdem solltet ihr beim Umgang mit Menschen stets gewisse Regeln einhalten und ihnen mitteilen, dass ihr am Asperger-Syndrom als unsichtbare Behinderung leidet.
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