Fehler gemacht, na und?
Ein Mensch, der sein ganzes Leben darauf aus ist, keine Fehler zu machen, müsste wie eine Maschine sein. Menschen, die Risiken eingehen machen Fehler, daher ist eine gewisse Fehlertoleranz wichtig.
Ein Mensch, der sein ganzes Leben darauf aus ist, keine Fehler zu machen, müsste wie eine Maschine sein. Menschen, die Risiken eingehen machen Fehler, daher ist eine gewisse Fehlertoleranz wichtig.
Wie müsste ein Mensch sein, der sein ganzes Leben darauf aus ist, keine Fehler zu machen? Könnte er leben? Spontan sein? Etwas ausprobieren? Könnte er sich erlauben, irgendwann nicht zu funktionieren? Wahrscheinlich müsste man eine Maschine sein, um niemals etwas falsch zu machen. Und selbst die besten Computer machen gelegentlich etwas falsch. Menschen, die bereit sind, Risiken einzugehen und Neues auszuprobieren, machen hin und wieder etwas nicht richtig. Eine gewisse Fehlertoleranz sich und anderen gegenüber kann nicht schaden.
Fehlertoleranz wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. In der Pädagogik und Psychologie spricht man von Fehlertoleranz, wenn Menschen die Fähigkeit haben, eigene Fehler zu akzeptieren und die anderer zu tolerieren, oder wenn Unternehmen beziehungsweise Gemeinschaften eine Inkorrektheit als etwas ansehen, das passieren kann und mit dem konstruktiv umgegangen werden kann. Inkorrektheiten können passieren, sie sind Teil des Lebens und können wichtige Hinweise für persönliches und gesellschaftliches Wachstum liefern. Wer Fehler akzeptieren lernen und tolerieren kann, ist eher bereit, Risiken auf sich zu nehmen und mit Rückschlägen umzugehen.
Wir sagen, dass Rückschläge zum Leben dazu gehören. Wir sollen unser Krönchen richten und wieder aufstehen. Allerdings ist die Toleranz gegenüber Fehlern in Deutschland noch nicht so weit verbreitet. Keiner will etwas falsch machen. Häufig wird mit dem Finger auf Inkorrektheiten und Irrtümer gezeigt. Wer beispielsweise als Selbstständiger nicht sofort Erfolg hat, gilt als gescheitert.
Ausprobieren, Neues wagen, Kurs ändern und an einem ganz anderen Ort herauskommen, wird nicht unbedingt akzeptiert. In anderen Ländern, zum Beispiel den USA, wird auch der Mut, den jemand hat, honoriert. Wer losgeht, um etwas zu wagen, bekommt dafür Anerkennung. Etwas falsch zu machen bedeutet eben auch, daraus zu lernen und Erfahrungen zu machen. Und diese Erfahrungen können uns im Leben helfen. Eigene Fehler zu akzeptieren kann ein wichtiger Schritt sein, um toleranter mit Fehlern umzugehen.
Klar, clevere Menschen machen nichts falsch. Sie wissen genau, was, wann, wie zu tun ist, oder nicht? Fehler macht niemand gern. Wir sind froh, wenn wir fehlerfrei durch den Job und den Alltag kommen. Allerdings sind gerade clevere Menschen nicht davor gefeit, etwas falsch zu machen. Fehler passieren vor allem dann, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Wenn wir neugierig und mutig auf Entdeckungstour gehen. Wenn wir kreativ und mutig sind und etwas Neues ausprobieren. Clevere Menschen biegen hin und wieder falsch ab und lernen daraus.
Mangelnde Fehlertoleranz kann zu einem Problem werden. Wird der Finger bei jedem kleinen Irrtum und jeder Unrichtigkeit tief in die Wunde gedrückt, traut sich bald keiner mehr, etwas falsch zu machen und das zuzugeben. Im Gegenteil, es wird vertuscht, und statt daraus für die Zukunft zu lernen, ist man damit beschäftigt, alles Mögliche zu kaschieren. Fehler akzeptieren zu lernen kann ein wichtiger Schritt sein, um mit Fehlern im Unternehmen und Privatleben offener und konstruktiver umzugehen.
Aus Perspektive eines Unternehmens ist es nicht immer leicht, Unrichtigkeiten hinzunehmen. Wenn etwas falsch läuft, kann das Konsequenzen wie weniger Geld und weniger Kunden zur Folge haben. Oder Unternehmen haben Angst um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für Unternehmen gilt es, eine Balance zwischen Fehlervermeidung und Fehlertoleranz zu finden. Folgende Tipps können helfen:
Mehr Fehlertoleranz braucht es nicht nur im Job, sondern auch im Privatleben. Sich auszuprobieren, Neues zu wagen und Risiken einzugehen, bedeutet auch, Fehler akzeptieren zu lernen und den eigenen Weg korrigieren zu müssen. Folgende Tipps erleichtern dir einen toleranteren Umgang mit eigenen Fehlern:
Wer Fehler akzeptieren lernen möchte, sollte sich bewusst machen, dass Fehler zu einem lebendigen Leben dazu gehören. Wer sich bewegt und seine Komfortzone verlässt, macht Fehler. Das Wichtigste ist, zu diesen Fehlern zu stehen und daraus zu lernen. Den Perfektionismus darfst du zugunsten von mehr Authentizität ablegen.