Ruinieren Selbstzweifel im Job deine Ambitionen?
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Ruinieren Selbstzweifel im Job deine Ambitionen?
Das kannst du dagegen tun!

Ruinieren Selbstzweifel im Job deine Ambitionen?

Entdecke, wie du Selbstzweifel im Job überwinden kannst! Erfahre praxisnah, wie du deine Karriere erfolgreich gestaltest und Unsicherheiten abbaust.

Selbstzweifel gehören zu den häufigsten inneren Herausforderungen im Berufsleben junger Menschen. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass selbst die talentiertesten Individuen gelegentlich an ihren Fähigkeiten zweifeln. Besonders im Arbeitsumfeld, wo kontinuierlich Leistung verlangt wird, schleichen sich Zweifel an der eigenen Eignung ein. Ein sicherer und erfolgreicher beruflicher Werdegang kann sich hierdurch erheblich erschweren. In vielen Fällen sind diese Zweifel jedoch weniger ein Hinweis auf mangelnde Fähigkeiten als vielmehr auf unbewusste Vergleiche mit anderen. Eine Kultur, die klar vom Wettbewerb geprägt ist, trägt dazu bei, dass der individuelle Wert und die Leistung hinterfragt werden. 

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Selbstzweifel und das Hochstapler-Syndrom

Selbstzweifel in der Karriere können zermürbend sein und den berüchtigten Hochstapler-Effekt (Imposter-Syndrom) ungewollt verstärken. Leiden sie unter diesem Effekt, sehen sich selbst talentierte und erfolgreiche Menschen als besagte „Hochstapler:innen“. Diese Menschen haben das Gefühl, dass jederzeit auffallen kann, dass sie auf ihrer Position eigentlich fehl am Platz sind. Aber nicht immer kommt dieses Gefühl von innen: häufig gibt auch das berufliche Umfeld das Gefühl, nicht gut genug zu sein, etwa durch übermäßig harsche Kritik, ein deutlich zu hohes Arbeitspensum oder zu wenig Feedback. 

Für Berufseinsteiger:innen bietet diese Erkenntnis einen wertvollen Ansatzpunkt: Suche aktiv nach Mentor:innen und Netzwerken, die eine sichere Plattform bieten, um sich auszutauschen und gegenseitige Unterstützung zu leisten. Diese Communities können Heilmittel gegen den Lärm der inneren, eigenen und der äußeren Kritik sein.

Auswirkungen von Selbstzweifeln auf die Karriere

Durch mangelndes Selbstvertrauen im Beruf gerät oft das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ins Wanken, was nicht selten die berufliche Weiterentwicklung hemmt. So treten Betroffene bei Präsentationen plötzlich unsicher auf oder zögern, sich für herausfordernde Projekte oder Stellen zu bewerben weil sie denken, bereits ihren Zenit erreicht zu haben und selbst dafür nicht qualifiziert zu sein. Solche Zweifel können insbesondere bei jungen Berufseinsteiger:innen auftreten, die sich ihrer Qualifikationen unsicher sind und nicht gut genug betreut werden. Die entscheidende Frage ist: Wie lassen sich diese negativen Gedanken überwinden?

Strategien zur Überwindung von Selbstzweifeln

Verwandle deine Selbstzweifel am Arbeitsplatz in Antriebskraft, indem du verschiedene gezielte Strategien anwendest!

  • Es ist wichtig, die eigenen Stärken realistisch zu betrachten, anstatt sich ausschließlich an potenziellen oder angenommenen Schwächen zu orientieren. Ein praktischer Ansatz, um Selbstzweifel zu überwinden, ist der Aufbau eines positiven Selbstbildes, das sich auf vergangene Erfolge und Fähigkeiten stützt. Das Führen eines Erfolgstagebuchs kann hier von Nutzen sein. Darin kannst du berufliche Erfolge und erlernte Fähigkeiten regelmäßig notieren. Dies hilft nicht nur, die eigenen Fortschritte besser wahrzunehmen, sondern auch dein Selbstvertrauen langfristig zu fördern, indem du dich auf vergangene Erfolge berufen kannst.
  • Darüber hinaus ist der Austausch mit Kolleg:innen entscheidend. Suche gezielt Feedback, das dir hilft, eine objektive Sicht auf deine Fähigkeiten im Job zu bekommen. Aber nicht nur das: Netzwerken kann auch wertvolle Unterstützung und neue Perspektiven bieten, gerade wenn es um das Bewältigen von Selbstzweifeln geht.
  • Erlaube dir, nicht perfekt zu sein und betrachte Fehler als Lernchancen. Dies ist besonders hilfreich, um die innere Kritik im Zaum zu halten. Indem du eine positive Fehlerkultur für dich selbst entwickelst, förderst du deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung.
  • Bei allem spielt auch Achtsamkeit eine Rolle: Finde Techniken, die dir helfen, im Moment zu bleiben und stressige Gedanken ziehen zu lassen. Das kann schon eine kurze Meditation oder bewusstes Atmen sein. Mit all diesen Ansätzen kannst du die Herausforderungen im Arbeitsleben selbstbewusst meistern und deine Karriereziele verfolgen.
  • Du solltest dir außerdem realistische Ziele setzen: Zu hohe Ansprüche an das eigene Können verstärken nur den Druck. Ein realistischer Plan stärkt hingegen den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit.

Die Rolle deiner Vorgesetzten im Umgang mit Selbstzweifeln

Die Rolle deiner Vorgesetzten ist wesentlich, wenn du am Arbeitsplatz mit Selbstzweifeln kämpfst. Verständnisvolle und unterstützende Vorgesetzte können helfen, Unsicherheiten zu lindern, indem sie eine Umgebung schaffen, in der Fragen willkommen sind und das Feedback konstruktiv gestaltet ist. Ein offenes Ohr und regelmäßiges Feedback schaffen Klarheit über Erwartungen und Leistungen - das erhöht das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Chef:innen, die aktiv zuhören und Probleme ernst nehmen, fördern eine Kultur der Offenheit, in der Mitarbeitende sich trauen, ihre Zweifel zu äußern, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen. Dieses Vertrauen ist entscheidend, um die innere Kritik zu beruhigen und konstruktiv mit den Selbstzweifeln umzugehen.

Praktische Schritte, wie die Einführung regelmäßiger Einzelgespräche zur Reflexion eigener Stärken und Schwächen, können helfen, Fortschritte sichtbar zu machen. Wenn Vorgesetzte konstruktive Kritik mit konkreten Entwicklungsmöglichkeiten verbinden, zeigt das Mitarbeitenden, dass ihre berufliche Weiterentwicklung eine Priorität ist.

Und zu guter Letzt: Die Verantwortung für deinen Erfolg liegt nicht allein bei dir. Viele Vorgesetzte verstecken sich geradezu hinter ihren Mitarbeiter:innen. Dein:e Chef:innen sollten sich aktiv daran beteiligen, ein Umfeld zu schaffen, das Selbstzweifel verringert und stattdessen Wachstum und Lernen fördert. Gemeinsam könnt ihr so einen Weg finden, um Selbstzweifel im Job in positive Energie umzuwandeln, die dich motiviert und stärkt.

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Ruinieren Selbstzweifel im Job deine Ambitionen?

Frauen und Selbstzweifel im Job

Es gibt viele Frauen, die sich zum Beispiel in klassischerweise männlichen Berufen positionieren müssen, die immer noch von historischen Vorurteilen durchdrungen sind. Diese Umgebungen machen es oft notwendig, ein starkes Selbstwertgefühl zu kultivieren, um dem Druck der täglichen Herausforderungen und Selbstzweifel im Job standzuhalten. Diese Zweifel können sich als lähmend erweisen, wenn du mit strukturellen Hindernissen konfrontiert wirst oder dich in einem Umfeld bewegst, das mehr von Konkurrenz als von Teamgeist geprägt ist.

Systemische Ungleichheiten sind gerade in Unternehmen mit etablierten – oder, weniger freundlich formuliert: eingefahrenen – Strukturen ein bekanntes Bild. Frauen werden oft dazu gedrängt, sich gegen das stereotype Bild des professionellen männlichen Mitarbeiters zu behaupten – ein Bild, das häufig immer noch der klassische Platzhirsch ist. Solche Vorgaben machen es schwer für Frauen, Selbstvertrauen zu entwickeln, wo es am dringlichsten gebraucht wird. Besonders in Berufen, die intensive Kommunikationsfähigkeiten oder Führungsqualitäten erfordern, geraten Frauen schnell in die Defensive, wenn männliche Kolleg:innen sie zunächst nicht akzeptieren. Das führt nicht selten dazu, dass sie die eigenen Kompetenzen infrage stellen.

Langfristig ist es wertvoll, in einer Umgebung zu arbeiten bzw. an einer solchen mitzuwirken, die Vielfalt wertschätzt und unterstützt. Denn während individuelle Strategien hilfreich sind, bleibt die Verantwortung, eine inklusive und förderliche Unternehmenskultur zu schaffen, in den Händen der Organisationen selbst. 

Perspektivenwechsel: Wann Selbstzweifel gut sind

Selbstzweifel können, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosis auftreten, tatsächlich als wertvolle Indikatoren dienen. Dies ist besonders relevant im beruflichen Kontext. Anstatt sofort Maßnahmen zu treffen, um diese Zweifel zu unterdrücken, könnte es vorteilhaft sein, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und sie als Chance zur Selbstprüfung zu sehen. Denn Selbstzweifel können darauf hinweisen, dass ein Ungleichgewicht besteht – sei es durch unklare Erwartungshaltungen oder den Druck, sich in einem neuen Umfeld zu beweisen.

Kommt es zu einem Wechsel der Perspektive, stellen sich plötzlich neue Fragen: Ist die Unsicherheit eine Reaktion auf nicht erreichte Standards oder auf das Bestreben, persönliche und berufliche Entwicklung voranzutreiben? Zahlreiche Szenarien legen nahe, dass Selbstzweifel ein natürliches Element eines dynamischen, lernorientierten Arbeitsumfelds sind. Sie bieten die Möglichkeit, Schwächen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten, was letztendlich zu einer verstärkten Resilienz führt.

Besonders wichtig ist es, dass ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung im Team gewährleistet ist. Arbeitsumgebungen, die den offenen Austausch und die Unterstützung fördern, können dir helfen, Selbstzweifel in produktive Bahnen zu lenken. So verwandeln sich Zweifel von einem lähmenden zu einem fördernden Element der beruflichen Entwicklung.

Fazit

Selbstzweifel am Arbeitsplatz sind weit verbreitet und müssen nicht zwangsläufig negativ sein. Sie bieten nämlich die Gelegenheit, persönliche und berufliche Wachstumschancen wahrzunehmen. Jede:r hat sie schon einmal erlebt: diese nagenden Fragen, ob man gut genug ist, den Anforderungen gerecht wird oder tatsächlich die richtige Person für den Job ist. Doch das können Hinweise darauf sein, dass du dich weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erlangen kannst. Erst, wenn die Selbstzweifel dich aktiv behindern, wird es kritisch. Dann solltest du dir Hilfe suchen – im Kolleg:innenkreis, bei Freund:innen oder der Familie.

Vielfach ist es auch die Umgebung, die Zweifel nährt. Unternehmen sind daher gefragt, eine unterstützende Atmosphäre zu schaffen. Auf diese Weise verwandeln sich Zweifel von einem Hindernis in eine Brücke zu persönlichem Wachstum und beruflichem Erfolg.