Frau
joao marinho / unsplash
Frau
So nutzt ihr die Macht der Stimme

Stimmtraining

Unsere Stimme prägt, wie unser Gesagtes wahrgenommen wird. Wer möchte, dass ihm zugehört wird, sollte seine Stimme trainieren.

Über unsere Stimme und die Art wie wir sprechen drückt sich unsere Persönlichkeit aus. Stimme und Sprechtechnik spielen nicht nur dann eine große Rolle, wenn wir im Fernsehen oder Radio tätig sind. Wann immer wir wollen, dass uns Menschen zuhören, ist eine klangvolle Stimme von Vorteil. Unsere Stimme hat einen großen Einfluss darauf, wie das Gesagte bei unserem Gegenüber ankommt. Die Stimme spiegelt unsere Emotionen wider. Wie sie klingt, was mitschwingt ist Teil der Kommunikation. So prägt unsere Stimme die Stimmung und hat einen Einfluss darauf was bei den Zuhörern ankommt. Wenn ihr möchtet, dass man euch gerne zuhört, dass euer Gesagtes Gehör findet, solltet ihr eure Stimme trainieren. Durch Stimmtraining könnt ihr eure Art zu sprechen und eure Stimme verbessern. Insbesondere im Beruf kann eine gut klingende Stimme über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Stimmtraining – die Stimme hat einen großen Einfluss

Im menschlichen Gehirn wird Gesprochenes innerhalb von 140 Millisekunden verarbeitet. Allerdings hat der Inhalt des Gesagten einen weit geringeren Einfluss auf das was wir wahrnehmen und wie das Gesagte auf uns wirkt, als wie es gesagt wird. Körpersprache und Stimme haben hier einen größeren Einfluss. Eure Stimme kann ein sehr wertvolles und auch machtvolles Werkzeug sein, das ihr gezielt einsetzen könnt. Ihr möchtet oder müsst andere im Job überzeugen? Ihr wollt euch durchsetzen, Sympathien wecken und Zuhörer auf eure Seite bringen? Mit eurer Stimme kann das gelingen. Eine tiefere Stimme soll hierbei besonders attraktiv und überzeugend wirken. Wichtig zu wissen ist, dass sich mit eurer Stimme auch eure Stimmung überträgt. Wenn ihr vor euren Zuhörern steht, flach atmet und nervös mit Armen und Beinen zappelt, verspüren auch eure Zuhörer Atemprobleme und Nervosität. Wird eure Stimme schwächer und naht ein Räuspern, räuspern sich eure Zuhörer oftmals bevor euch überhaupt bewusst ist, dass eure Stimme langsam versagt. Umgekehrt gilt: Wer in der Lage ist, über seine Stimme angenehme Gefühle in uns zu erzeugen, hat umgehend unsere Sympathie.

Image

Sprechblase
jason leung / unsplash
Sprechblase

Stimme trainieren - mit diesen Übungen gelingt es

Egal, ob ihr im Job viel telefoniert, Präsentationen abhalten, Events moderieren, Schulungen, Vorlesungen oder Vorträge halten müsst, nur mit einer guten Stimme kommt das Gesagte auch richtig bei euren Zuhörern an. Seid ihr nervös, müde oder gestresst, so hört man das sofort an eurer Stimme. Eure Stimme klingt vor lauter Nervosität vielleicht plötzlich schrill und hoch, obwohl ihr eigentlich eine tiefere Stimme habt. Vielleicht werdet ihr auch schon nach kurzer Zeit heiser und haltet gar nicht bis zum Ende eures Vortrags durch. Dabei ist eine gut klingende, präsente, klare Stimme in vielen Jobs sehr wichtig. Mit den folgenden Übungen könnt ihr eure Stimme trainieren und diese verbessern:

  • Zum Stimmtraining gehört es, sich zu lockern. Verspannungen wirken sich auf den Klang eurer Stimme aus. Besonders gravierend zeigen sich die Auswirkungen von Verspannungen in den Schultern. Lockert also im ersten Schritt eure Schultern. Zieht eure Schultern in Richtung der Ohren und haltet sie für zwei bis drei Sekunden in dieser Position. Anschließend lasst ihr die Schultern entspannt nach unten sinken und atmet dabei aus. Diese Übung wiederholt ihr mindestens dreimal. Verspannungen haben einen negativen Effekt auf eure Stimme, weil euer Körper als Resonanzkörper fungiert. Nur in einem entspannten, lockeren Körper klingt die Stimme richtig gut.
  • Im nächsten Schritt macht ihr eine Übung aus dem Stimmtraining, die sich "Ausklopfen" nennt. Das Ausklopfen unterstützt Entspannung von Körper und Geist. Mit der flachen Hand klopft ihr euren Körper Schritt für Schritt ab. Bei den Schultern fangt ihr an, dann klopft ihr Arme und Hände aus und anschließend ist die Brust dran. Ihr klopft mit beiden Händen und nach der Brust sind Bauch und Beine dran. Ihr arbeitet euch mit kleinen klopfenden Bewegungen bis zu den Füßen vor und dann hoch zum Gesäß und zum Rücken. Ihr beendet das Klopfen an den Schultern. Diese Übung wird zweimal wiederholt.
  • Für eine gut klingende Stimme und eine klare Artikulation ist eine starke Zungenmuskulatur wichtig. Zum Stimmtraining gehört daher auch das Trainieren der Zungenmuskulatur. Mit der Zunge zu schnalzen ist hier besonders effektiv. Beim Schnalzen klebt die Zunge sozusagen zunächst am oberen Gaumen. Anschließend lässt man die Zunge schnell nach unten fallen und erzeugt so den "Schnalzlaut". Wiederholt diese Übung regelmäßig für eine starke Zungenmuskulatur.
  • Als besonders effektives Stimmtraining gilt die Korken-Übung. Diese Übung mag auf den ersten Blick etwas komisch erscheinen, aber das ist im Stimmtraining oft so. Eine Übung fühlt sich seltsam an, hat aber eine gute Wirkung. Dieses Training hilft euch dabei, eure Stimme zu trainieren, weil sie den Kiefer lockert. Ihr benötigt dafür einen Korken, euer Daumen reicht auch. Jetzt stellt ihr euch in einem Satz vor und sagt beispielsweise einmal: Hallo, ich heiße Sie willkommen. Mein Name ist XY und ich freue mich, dass Sie alle da sind. Im nächsten Schritt nehmt ihr den Korken oder euren Daumen in den Mund und wiederholt den Satz noch einmal. Im letzten Schritt nehmt ihr den Korken wieder aus dem Mund und sagt den Satz ein drittes Mal. Es sollte ein deutlicher Unterschied zu hören sein.
  • In der nächsten Übung geht es darum, den Kiefer zu lockern. Wenn eure Artikulation klar und deutlich sein soll, dann ist nicht nur eine starke Zungenmuskulatur, sondern auch ein lockerer Kiefer wichtig. Ihr könnt mit einem lockeren Kiefer und einer starken Zunge schneller und flexibler Konsonanten bilden. Das macht euer Gesagtes verständlicher. Für diese Übung müsst ihr euch vorstellen, dass sich zwischen euren Zähnen viele kleine Luftbläschen befinden. Jetzt lasst ihr die imaginären Luftbläschen immer ein bisschen größer werden. Je größer die Luftblasen werden, desto weiter öffnet sich euer Mund. Die Luftblasen lasst ihr gedanklich so groß werden, dass euer Kiefer wirklich locker nach unten hängt.
Mikrofon
kelly sikkema / unsplash
Mikrofon

Weitere Tipps für euer Stimmtraining

Es gibt noch ein paar weitere Tipps für euer Stimmtraining:

  • Grundsätzlich gilt, dass ihr ausreichend trinken solltet. Mindestens 1,5 Liter täglich sollten es schon sein. So bleibt der Kehlkopf feucht und ihr habt eine bessere Stimme.
  • Bei den Getränken solltet ihr wählerisch sein und koffeinhaltige Getränke wie Kaffee eher meiden. Auch Kamillentee ist nicht optimal. Koffeinhaltiges kann eurem Kehlkopf Feuchtigkeit entziehen.
  • Greift bevorzugt zu Getränken ohne Kohlensäure. Stilles Wasser ist optimal für die Stimme und ihr vermeidet so auch, dass ihr während des Sprechens eventuell aufstoßen müsst.
  • Möchtet ihr eure Stimme schonen, dann verzichtet auf Zigaretten, Alkohol und scharfes Essen. Diese Dinge können den Kehlkopf reizen und sich so negativ auf die Stimme auswirken.
  • Versucht stets durch die Nase einzuatmen. Beim Einatmen durch die Nase wird die Luft gefiltert. Zudem wird die Luft erwärmt und reizt dadurch weniger.
  • Ihr könnt zusätzlich noch eine Stimmtraining App verwenden. Eine Stimmtraining App ersetzt zwar keinen Stimmtraining Coach, aber ihr könnt auch damit bereits einiges erreichen.

Fazit

Die Stimme ist beruflich wie privat ein macht- und wertvolles Instrument. Je besser ihr eure Stimme beherrscht, desto eher erreicht ihr eure Zuhörer. Auch wenn ihr keine Moderatoren-Karriere starten oder ein Radioprogramm planen wollt, seid ihr mit einem Stimmtraining per Stimmtraining App oder Coach gut beraten. Denn auch im Job wollt ihr bei Vorträgen, Präsentationen, Schulungen und Meetings durch einen guten Auftritt und eine klare, volle Stimme überzeugen.

WEITERFÜHRENDE LINKS