Traurig Traurigkeit Nachdenken Nachricht Unsicher
Johnny Cohen / unsplash 
 
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Die Folgen im Alltag

Negative Selbstgespräche

"Ich bin zu dumm, das kann ich niemals" ... Solche Selbstbotschaften laufen meist unterbewusst ab, sie haben aber einen enormen Impakt auf unsere Psyche.

Negative Selbstgespräche: typische Aussagen und wie sie euch schaden

"Ich Trottel!" - "Wie dumm von mir!" - "Dafür bin ich nicht gut genug!" – "Bei mir klappt das eh nicht!" Ob laut ausgesprochen oder nur gedacht, solche und ähnliche Äußerungen kennen fast alle. Die meisten schenken ihnen weiter keine Beachtung, doch sie bleiben nicht ohne Folgen. Negative Selbstgespräche – auch Self Talk oder Selbstbotschaften genannt – hinterlassen einen bleibenden Eindruck in der Psyche und haben Einfluss darauf, wie man seine Umwelt wahrnimmt oder was man sich zutraut. Oft sind es Dinge, die man seinen besten Freunden nie an den Kopf werfen würde. Aber bei sich selbst ist man schonungslos, hat kaum Respekt, und redet sich innerlich klein.

Forscher nehmen an, dass ein durchschnittlicher Mensch über 50.000 Gedanken pro Tag hat. Ungefähr 70 Prozent davon entfallen auf einen selbst, das eigene Aussehen oder Verhalten. Enthält dieses ununterbrochene Kopfkino viele negative Selbstgespräche, werden die bösen Botschaften schließlich verinnerlicht. Dann leiden die Motivation und das Wohlbefinden. Auch Selbstzweifel, mangelndes Selbstbewusstsein und Unzufriedenheit können daraus erwachsen. Man betreibt quasi Selbstsabotage. Damit das nicht passiert, lohnt es sich, eine bessere Art und Weise zu finden, wie man mit sich selbst kommuniziert.

Wut Ärger Genervt Schreien Ausrasten
Andrea Piacquadio / pexels 
 
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Tipps gegen negativen Self Talk

Um den inneren Dialog zu verbessern, muss man sich erst bewusstmachen, wie man eigentlich mit sich selbst spricht oder über sich denkt. Denn vielfach laufen negative Selbstgespräche unbewusst ab. Schärft euer Bewusstsein dafür, wie sich euer Self Talk tatsächlich anhört. Kommen bestimmte Sätze oder Wörter immer wieder vor? Es hilft mehrmals am Tag innezuhalten (besonders dann, wenn etwas schiefgeht oder ihr vor einer Herausforderung steht), um in sich hineinzuhorchen. Sobald ihr euch bei negativen Gedanken oder Äußerungen ertappt, könnt ihr diese kurz notieren. Eine solche Liste sorgt für eine gute Übersicht und hilft euch negative Selbstbotschaften abzustellen. Besonders harsche Worte solltet ihr direkt aus eurem Sprachgebrauch streichen.

Ein weiterer Trick, um negative Selbstgespräche zu relativieren, damit sie euch nicht mehr verletzen, ist das Wörtchen "noch". Es ist erstaunlich, wie das Wort "noch" einen negativen Satz oder Gedanken verändern kann. Probiert es aus: "Dafür bin ich nicht gut genug! - Noch nicht!" "Bei mir klappt das eh nicht! - Noch, aber hoffentlich bald." So verwandelt ihr auf wirkungsvolle Weise böse Botschaften in hoffnungsvolle Aussagen und baut die Möglichkeit der Veränderung oder Verbesserung direkt mit ein. Der Unterschied, den diese kleine Veränderung bewirkt, dürfte für euch schnell spürbar sein.

Selbstliebe Anlachen Lächeln Spiegel Spiegelbild Frau Glücklich
Andrea Piacquadio / pexels 
 
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Positive Gedanken = Selbstvertrauen

Damit ist der negative Self Talk aber noch nicht gebannt. Langfristig geht es darum, negative Selbstgespräche möglichst ganz abzustellen und netter zu sich selbst zu sein. Als Faustregel gilt dabei: Was ihr nicht zu euren besten Freunden oder einem Kind sagen würdet, solltet ihr euch selbst ebenso wenig einreden. So harte Kritik tut keinem gut. Wenn Dinge schiefgehen oder euch Fehler passieren, ist es besser auch euch selbst gegenüber Mitgefühl zu zeigen, genauso wie ihr es bei einem Kind oder Freund tun würdet.

Genauso wie negative Gedanken und Aussagen sich unbewusst festsetzen, kann man auch positive Sätze verinnerlichen. Hilfreich ist, positiven Self Talk gezielt zu üben. Fangt schon am Morgen damit an, etwa mit einem Satz nach dem Motto: "Heute wird ein guter Tag!" Wenn euch beim Anblick in den Spiegel etwas Negatives in den Sinn kommt, versucht direkt mit etwas Aufbauendem oder Wertschätzendem zu kontern. "Noch sehe ich müde aus, aber ich stecke heute voller Energie!", zum Beispiel. Auch am Abend könnt ihr euch noch mal in Erinnerung rufen, was ihr tagsüber geschafft habt und was besonders gut gelaufen ist. Solche positiven Gedanken verbessern Grundstimmung und Selbstvertrauen.

Fazit

Wenn es euch häufig passiert, dass ihr negative Selbstgespräche führt, ist es allerhöchste Zeit, eine andere Platte aufzulegen. Denn letztendlich schadet ihr damit nur einer Person – euch selbst! Vor allem hierbei könnt ihr euch etwas von Angebern abschauen.