Planspiele
Planspiele simulieren echte Situationen, in denen Teilnehmer Rollen übernehmen, Entscheidungen treffen und Feedback geben. Sie werden in Schulen und Unternehmen genutzt, um Lerninhalte zu vermitteln.
Planspiele simulieren echte Situationen, in denen Teilnehmer Rollen übernehmen, Entscheidungen treffen und Feedback geben. Sie werden in Schulen und Unternehmen genutzt, um Lerninhalte zu vermitteln.
Ein Planspiel hilft dabei, kreativ und selbst gesteuert zu lernen. Jeder Teilnehmer kann in unterschiedliche Rollen schlüpfen, experimentieren und beobachten. Ganz nebenbei werden dabei Lerninhalte und Zusammenhänge vermittelt. Das Ziel eines Planspiels liegt darin, ein tieferes Verständnis für verschiedenste Prozesse zu schaffen. Eine kleine Entscheidung in einem auf den ersten Blick unbedeutenden Bereich kann beispielsweise eine große Auswirkung auf das Gesamtergebnis haben. Zudem können andere Rollen ausprobiert werden und man lernt, ein Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Eigene Ansichten können so noch einmal verändert und angepasst werden.
In der Schule werden Planspiele häufig eingesetzt, um geschichtliche oder wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln. Unternehmensplanspiele haben sich im Training und der Ausbildung von Führungskräften und Managern bewährt. Bei der Manager- und Führungskräfteausbildung können Planspiele Themen wie Mitarbeiterführung, Gesprächsführung, Controlling oder Managementwissen zum Inhalt haben. Planspiele werden häufig dann eingesetzt, wenn echte Experimente zu kostenintensiv und aufwendig wären, man sich aber dennoch Lösungsansätze wünscht.
Planspiele werden vor allem dann eingesetzt, wenn es darum geht, konfliktreiche Situationen zu lösen. Dem Planspiel liegt ein bestimmtes Szenario zugrunde. Jedem Mitspieler wird eine Rolle zugewiesen. Es handelt sich jedoch nicht um ein reines Rollenspiel. Die Teilnehmer agieren in Teams. Jedes Team erhält ein Gruppenprofil, aus dem hervorgeht, welche Rolle der Einzelne einnimmt, welche Interessen er hat und wie er mit dem Konflikt konfrontiert wird. Ist das Planspiel beendet, so ist es sinnvoll, das Spiel auszuwerten und eine Auswertung unter verschiedenen Aspekten vorzunehmen. Hat man das Spiel gemeinsam analysiert, wird reflektiert. Warum ist das Spiel so verlaufen? Wie ist das Ergebnis zu beurteilen? Die gewonnenen Erkenntnisse können anschließend mit der Realität abgeglichen werden.
Diese interaktiven Spiele bieten einige Vorteile. Sie fördern die Motivation unter den Teilnehmern und ziehen diese regelrecht ins Spiel. Die Lerninhalte werden beinahe automatisch vermittelt. Zudem sorgen die dabei entstehenden Gefühle dafür, dass alles Gelernte im Gedächtnis abgespeichert wird. Ist das Planspiel teamorientiert, müssen alle Teilnehmer interagieren. Das Team hat ein gemeinsames Ziel vor Augen und jeder Mitspieler muss sich genau überlegen, welche Kompetenzen er einbringen kann. Jeder Teilnehmer erhält einen tieferen Einblick in gruppendynamische Prozesse und lernt, einen Sachverhalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Durch ein Planspiel können die Teilnehmer sogenannte Schlüsselqualifikationen stärken. Das heißt, Fähigkeiten wie kreatives Denken, unternehmerisches Denken, Empathie, Belastbarkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Eigeninitiative werden gefördert. Zusammenhänge werden durch ein Planspiel schnell erkennbar und das bisher Gelernte wird vertieft. Zudem haben die Mitspieler die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen anzuwenden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Teilnehmer lernen, auch in komplexen Situationen den Überblick zu behalten. Werden Reflexionsschleifen eingebaut, gibt es immer wieder ein direktes Feedback von den Mitspielern und dem Spielleiter. In diesen Reflexionsschleifen werden eigene Stärken sowie Schwächen aufgedeckt. Die Mitspieler erleben die Folgen ihrer Entscheidungen unmittelbar. Fehlentscheidungen haben Konsequenzen, wirken sich jedoch nicht so drastisch aus, wie Fehlentscheidungen im realen Leben. Aus diesem Grund ermöglichen diese interaktiven Spiele den Teilnehmern, auch einmal ein Risiko einzugehen. So kann man mit einem relativ geringen Risiko herausfinden, wie sich eigene Entscheidungen auswirken könnten. Ein Planspiel kann individuell an das Unternehmen oder die Schulklasse angepasst werden.
Vorteile eines Planspiels:
Die Entscheidungsfindung ist nicht mit einem Risiko verbunden
Ein Planspiel hat viele Vorteile, es ist jedoch auch mit einem gewissen Vorbereitungs- und Organisationsaufwand verbunden. Der Spielleiter, ob Lehrer, Teamleiter, Personalverantwortlicher oder Führungskraft, muss sich Zeit für die Durchführung nehmen. Die vorgegebenen Strukturen an Schulen erlauben es nicht immer, ein Planspiel in den Schulalltag zu integrieren. Hierfür eignen sich dann eher Projektwochen. Möchte man ein bestimmtes Ziel erreichen, zum Beispiel die Mitarbeiterführung von Managern verbessern, sind genaue Vorüberlegungen und Vorbereitungen notwendig.
Nachteile des Planspiels auf einen Blick:
Vielleicht sitzt ihr gar nicht auf der Seite der Lehrer oder der Unternehmensleitung, sondern seid einfach Teil eines Planspiels. Planspiele können euch nicht nur in der Schule begegnen, sondern beispielsweise auch im Bewerbungsprozess. Wenn ihr euch auf das Assessment Center und ein mögliches Planspiel vorbereiten wollt, können euch folgende Tipps helfen:
Ein Planspiel ist zwar durchaus anspruchsvoll in der Vorbereitung, hilft jedoch, Lerninhalte schnell und intensiv zu vermitteln. Eingesetzt werden können sie überall dort, wo es um das Stärken persönlicher Kompetenzen und das Finden kreativer Lösungen geht. Unternehmen nutzen Planspiele unter anderem, um den richtigen Bewerber zu finden. In Schulen setzt man Planspiele ein, um Lösungen für die Klimakrise zu finden oder geschichtliche Vorgänge zu verstehen. Wart ihr schon einmal Teil eines Planspiels oder wollt ihr selber eines organisieren?
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