Rassismus in der Schule
Dissen ist Alltag in der Schule. Bei rechtsextremem Gedankengut ist allerdings eine klare Grenze erreicht. bigKARRIERE zeigt euch, wie ihr gegen das Rassismus-Problem an eurer Schule aktiv vorgeht.
Dissen ist Alltag in der Schule. Bei rechtsextremem Gedankengut ist allerdings eine klare Grenze erreicht. bigKARRIERE zeigt euch, wie ihr gegen das Rassismus-Problem an eurer Schule aktiv vorgeht.
Das rassistisches Gedankengut auf dem Schulhof nicht der Vergangenheit angehört, haben viele Schüler bereits selbst erlebt. Zum einen sind falsche Ideologien, die an Kinder weitergegeben werden schuld daran, zum anderen befeuern weltpolitische Konflikte wie der Krieg in Syrien und die daraus resultierenden Migrationsbewegungen die Situation. Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit diesen Themen nehmen Schüler selbstverständlich ebenso wahr. Was Erwachsene oftmals nicht bedenken: Kinder schnappen alles auf - auch eine rassistische Äußerung gegen eine bestimmte Person, eine Ethnie, Gruppierung oder Religion.
Wie Rassismus in die Köpfe kommt, haben sich bereits viele Wissenschaftler gefragt. Inzwischen weiß man, dass Kinder bereits im Alter von drei bis vier Jahren lernen, Menschen in Gruppen einzuteilen. Sie beginnen mit Kategorien wie Frauen, Männer, schwarze Menschen, weiße Menschen, Ausländer, Deutsche - dieses Schubladendenken ist noch nicht mit emotionalen Werturteilen verbunden. Erst zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr fangen Kinder an zu verstehen, dass sie mit dieser Einordnung andere Menschen abwerten können. Ab dem zehnten Lebensjahr werden diese Vorurteile dann mit politischen Überzeugungen verknüpft und Ideologien können entstehen. Amerikanische und englische Studien haben gezeigt, dass Stereotype, Vorurteile und rassistische Gedanken nicht primär von der Familie, sondern vor allem von Gleichaltrigen in der Kita und Schule übernommen werden. Deshalb ist es wichtig, dass ihr aktiv dagegen vorgeht, wenn ihr mit Rassismus in der Schule konfrontiert seid. So verhindert ihr die Verbreitung der Ideologie.
Niemand ist völlig frei von Vorurteilen. Deshalb ist es wichtig, sich dieser bewusst zu werden. Wenn Schüler Äußerungen wie "Du bist schwul", "Du bist behindert", "Du bist Ausländer", "Du bist fett" oder "Du bist Jude" über den Schulhof schleudern, haben sie sich nicht immer Gedanken über Bedeutung und Wirkung der Begriffe gemacht. Ihnen mag nicht bewusst sein, dass sie ausgrenzend und diskriminierend handeln. Teilweise sind solche Aussagen aber klar ideologisch motiviert und manchmal bleibt es nicht bei verbalen Attacken, sondern es wird handgreiflich. Damit sich die rechtsextreme Minderheit nicht stärker fühlt als sie ist, darf die Mehrheit nicht schweigen. Wenn euch Rassismus in der Schule begegnet - zum Beispiel in Form von negativen Äußerungen über Ausländer oder Andersgläubige, als Schmierereien auf dem Schulgelände, wenn andere Kinder ausgegrenzt, gemobbt, verbal oder tätlich angegriffen werden oder wenn Mitschüler Kleidung oder Symbole rechter Marken tragen, solltet ihr das ansprechen. Manchmal hilft direktes Eingreifen und ihr könnt den Tätern sofort sagen, dass ihr Verhalten inakzeptabel ist. In anderen Fällen kann es besser sein einen Lehrer auf die Situation aufmerksam zu machen. Überlegt, bei welcher Taktik ihr euch wohler fühlt, nur totschweigen solltet ihr das Problem nicht. Hier noch konkretere Tipps:
Das Thema Rassismus in der Schule erleben viele Schüler. Werdet lautstark, holt euch Verbündete und macht klar, dass die Schülergemeinschaft von Vielfalt lebt und es keinen Platz für Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus gibt.